Mit gerade mal 30 Jahren verlor ein Crew-Mitglied der Kölsch-Rocker Brings den Kampf gegen den Krebs. Die Krankheit begleitete ihn schon lange.
Köln - Über 14 Jahre lang kämpfte Daniel „Jamba“ Schulz gegen seinen Krebs an, der in so jungem Alter äußerst selten vorkommt. Am Mittwoch ist das Crew-Mitglied der Kölschrock-Band Brings dann verstorben. Er hinterlässt einen achtjährigen Sohn und seine Frau. Bereits mit 16 wurde bei Schulz ein Tumor in Mund, Kieferhöhle und Nasen-Rachen-Raum festgestellt, wie Express berichtet. Immer wieder tauchte der Krebs in der Folge auf, eine Operation im Jahr 2013 brachte fünf Jahre lang Pause, bevor der Krebs im September 2018 erneut zuschlug.
Eine kostspielige Immuntherapie galt als letzte Hoffnung, doch „Jambas“ Krankenkasse habe sich dem Bericht zufolge geweigert, die mehreren 10.000 Euro zu übernehmen, da Schulz bereits als „austherapiert“ abgestempelt worden sei. Doch auf die Bandkollegen war Verlass: Brings riefen zu Spenden auf und übernahmen die ersten 20.000 Euro.
„Jambas“ Gesundheitszustand - ein ständiges Auf und Ab
Zunächst schlugen die Medikamente an: „Das Wachstum des Tumors wurde nicht nur gestoppt, er verkleinerte sich“, erzählte Bandkollege Blüm gegenüber Express. Doch plötzlich verschlechterte sich „Jambas“ Zustand erneut dramatisch. Anfang März wurde er in einem Bonner Krankenhaus künstlich beatmet und befand sich bereits auf der Palliativstation. „Der Arzt sagte, Jamba werde das Krankenhaus nicht mehr verlassen“, erklärte Blüm.
Dann das Wunder: Schulzes Zustand verbesserte sich, er wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Mitte April saß er sogar noch einmal beim Brings-Konzert im Gaffel am Dom mit dabei und stieß mit der Band an. „Da haben wir alle gehofft, dass er es doch packt – er hatte ja in all den Jahren so oft gezeigt, was für ein Kämpfer er ist“, erklärte Stephan Brings.
Spendenaufrufe für Brings-Bandkollege - „Wir Kölner lassen keinen alleine!“
Die Hoffnung war groß - die ganze Stadt fieberte mit dem Schicksal des 30-Jährigen mit. Im Juli wollte der FC Fanclub Kölle United noch einmal für „Jambas“ Therapie sammeln, genauso wie beim Maifest am vergangenen Wochenende. „Wir Kölner lassen keinen alleine!“, schrieben sie in einer Ankündigung. Trotzdem konnte die Therapie ihrem Freund nicht mehr helfen. Er starb schließlich an einer der heftigen Nebenwirkungen der Medikamente, einem schweren Schlaganfall. „Jambas“ Bandkollegen sind in tiefer Trauer. Auf Facebook posteten sie einen rührenden Abschiedstext und verrieten: „Die Beerdigung wird für uns ein Gang nach Canossa.“
Der Satiriker Wiglaf Droste starb ebenfalls viel zu früh an kurzer, schwerer Krankheit. Der Tod eines Stars einer 80er-Band sorgte vor kurzem für Schlagzeilen - ihr Riesenhit läuft immer noch im Radio.