Ein Facebook-User ist wirklich angewidert: Aldi-Mitarbeiter scheuchten eine Obdachlose vom Gelände und werden ausfallend. Jetzt erklärt sich das Unternehmen.
Update vom 10. November 2018: Lebensbedrohlich: Aldi Ruft Nougat-Riegel zurück.
Update, 13. Oktober 2018: Zoff gab es auch schon sehr viel früher bei Aldi - und zwar zwischen den beiden Gründen. Das enthüllt ein Film über den Discounter.
Update, 12. Oktober 2018: Kuriose Meldung. In einer Aldi Filiale in München hat eine Kunde eine Packung Fleisch für 99 Cent gefunden, auf deren Etikett Menschenfleisch gedruckt stand.
Update, 21. September, 10 Uhr: Weil ein Aldi-Mitarbeiter den Verkäufer einer Obdachlosenzeitschrift vom Gelände der Filiale in Erkelenz verscheucht hatte, empörten sich zahlreiche Nutzer auf Facebook, warfen dem Unternehmen sogar teils Rassismus vor.
Nun wehrt sich das Unternehmen auf Nachfrage unserer Online-Redaktion: Bereits seit 2015 sei der Verkauf der Obdachlosenzeitschrift „Fiftyfifty“ an den Filialen von Aldi Süd in der Region nicht mehr gestattet. Grund dafür sei, dass „ sich Vorfälle und Beschwerden gehäuft hatten“, wie ein Sprecher mitteilt. Gespräche mit Vertretern der Zeitschrift seien erfolglos gewesen.
Kunden hätten das Verhalten der Verkäufer als „aggressiv“ bezeichnet, daher sei das Unternehmen zur Entscheidung gelangt, dies zu unterbinden. So machen notfalls die Filialleiter von ihrem Hausrecht Gebrauch. Das Gespräch mit den Verkäufern solle „immer in einem freundlichen, gegebenenfalls auch bestimmten, aber immer respektvollen Ton erfolgen“. Weiter sagte Aldi: „Wir bedauern, sollte es in diesem Fall nicht gelungen sein, den richtigen Ton zu treffen.“
Ursprungstext: Aldi verscheucht Obdachlose vom Gelände - Kunde ist fassungslos
Erkelenz - Schwere Vorwürfe an die Discounter-Kette Aldi: Ein Facebook-User aus Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) ist entsetzt darüber, weil ein Mitarbeiter eine Obdachlose vom Gelände „vertrieben“ habe. Anschließend habe es statt Erklärungen von Aldi-Mitarbeitern Beleidigungen in Richtung der Wohnungslosen gehagelt.
Die Obdachlose stand laut dem User vor der Filiale, „ohne jemanden zu belästigen“ und verkaufte die Obdachlosenzeitung „Fiftyfifty“. Dann trat ein Mitarbeiter auf den Plan und scheuchte die Verkäuferin davon. Der Zeuge wollte das nicht tatenlos mit ansehen und stürmte nach eigenen Angaben in den Markt.
Von einem verantwortlichen Mitarbeiter habe er aber keine Erklärung für den Vorfall erhalten, sondern lediglich diffamierende Begriffe. Die Verkäufer der Zeitung seien „kriminielle Betrüger“, habe der Filial-Verantwortliche gesagt. Die Reaktion des Facebook-Users in seinem Protest-Post: „Ekelhaft. Sie sollten sich einfach nur schämen.“ Er werde sich auch noch via Mail wegen des „respektlosen“ Umgangs melden.
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Hat diese Behandlung Obdachloser System?
Wie sich herausstellte, handelte es sich nicht um einen Einzelfall. Der Zeitung Der Westen erklärte ein Aldi-Sprecher, es sei „in der Vergangenheit immer wieder zu Belästigungen unserer Kunden gekommen“.
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Deshalb sei der Verkauf von Ausgaben der „Fiftyfifty“ vor den Filialen von Aldi Süd in der Region schon länger nicht mehr gestattet. Diese Entscheidung sei „keinesfalls leichtfertig, sondern gewissenhaft“ getroffen worden, teilt Aldi mit.
Das Unternehmen verweist in diesem Zusammenhang auf das Hausrecht. „Leider war es immer wieder – auch nach den Gesprächen – zu Verstößen gegen die getroffenen Vereinbarungen gekommen“, äußert sich der Sprecher. Dem verwiesenen Verkäufer selbst kann ein solches Fehlverhalten jedoch wohl nicht vorgeworfen werden, glaubt man der Schilderung des Facebook-Nutzers.
Der Facebook-Post des empörten Users im Wortlaut:
„Sehr geehrte Damen und Herren von Aldi Süd. Ich bin entsetzt, über ihr Verhalten. Zur Sache. Eine junge Frau, steht vor einer Aldi Filiale in Erkelenz. Dort steht sie, ohne jemand zubelässigen, sie spricht niemand an. Sie verkaufte die Obdachlosen Zeitung fiffty fiffty. Ein Mitarbeiter der Filiale vertreib (anderes kann ich es nicht nennen ) die Frau. Da ich es ja nicht lassen kann, betrete ich die Filiale , bitte den Verantwortlichen der Filiale zu sprechen. Dieser erklärt mir was von kriminellen Betrüger . Ekelhaft. Sehr geehrte Damen und Herren von Aldi Süd, Sie sollten sich einfach nur schämen.
Ich werde mich aber noch via Mail, über ihren respektlos Umgang an Sie wenden.“
Für Diskussion sorgt auch eine Facebook-Post bei dem es um Lebkuchen und Spekulatius geht. Knackpunkt ist hier jedoch nicht nur, ob man im Oktober bereits Weihnachtsgebäck kaufen kann, sondern, dass Aldi vorgeworfen wird, bei Kaufland kopiert zu haben.
cg, chp
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