In Supermärkten und Discountern bekommen Kunden häufig Rabatte, wenn sie einen festgelegten Einkaufswert überschreiten. Dahinter steckt eine klare Kalkulation.
München - Immer wieder es bei Discountern und Supermärkten besondere Rabattaktionen, die an einen Mindesteinkaufswert gekoppelt sind. Was die Kunden häufig freut, entpuppt sich allerdings als Kalkül der Ketten. Sie sollen zum Kauf verleitet werden und dadurch den Umsatz steigern. Über diese Masche hat Chip.de nun berichtet.
Im Juni und Juli hatte Aldi die „Frisch und runter Wochen“ ausgerufen. Dabei haben die Kunden einen Rabatt auf frisches Obst und Gemüse erhalten, wenn sie einen bestimmten Einkaufswert überschritten hatten. Der Rabatt stellt für viele Kunden einen Anreiz dar, mehr Geld beim Einkauf auszugeben, als sie eigentlich vorhaben. Genau damit kompensieren die Discounter- und Drogerieketten den Verlust, den sie durch den Rabatt erleiden.
Rabattaktionen bei Aldi und Lidl haben eindeutige Kalkulation
Wie Mitarbeiter von Aldi und Lidl gegenüber Chip.de verraten haben, ist es für die Ketten wichtig, dass ein hoher Umsatz pro Kunde erreicht wird. Denn darin bemisst sich offenbar der Erfolg einer Filiale. Die Kalkulation des Pro-Kopf-Umsatzes ist aber auch aus einem anderen Grund wichtig: Kennt die Kette den Wert, kann sie eine Rabattaktion planen: Sie übersteigt mit dem Schwellenwert, ab dem sie einen Rabatt gewährt, den durchschnittlichen Einkaufswert pro Kunde, um darauf einen Rabatt einzuräumen. Damit würden sich aber die dm-Kunden, die sich über zu viel Plastikverpackungen beschweren, wohl auch nicht besänftigen lassen.
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Aldi und Lidl geben Rabatte - Kunden überschreiten Mindesteinkaufswert oft deutlich
Damit der Rabatt möglichst üppig ausfällt, versuchen die Kunden offenbar, nicht nur den Mindesteinkaufswert zu erreichen, sondern überschreiten diesen kräftig. Schließlich wird der Rabatt häufig in Form eines prozentualen Preisnachlasses auf den gesamten Einkauf oder bestimmte Produkte gewährt - und der steigt je höher der Einkaufswert ist.
Rabattversprechen funktionieren allerdings nicht immer. Die Drogeriekette dm wollte ihren Kunden ein besonderes Angebot machen, verkalkulierte sich dabei aber. Lidl musste zuletzt auch wieder einen Rückruf veröffentlichen.
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dg