Rabatt-Aktion bei Aldi: Damit revolutioniert der Discounter den Markt

Aldi-Süd ist ein Vorreiter bei der gesunden Ernährung.
 ©dpa / Sina Schuldt

Aldi Süd setzt neue Anreize, damit sich die Kunden gesund ernähren. Die Aktion ist allerdings mit hohen Hürden verbunden. Nicht jeder Kunde wird profitieren.

Gesunde Ernährung ist heute wichtiger denn je. In Deutschland sind 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen übergewichtig. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 2017 in ihrem Ernährungsbericht festgestellt. Der Discounter Aldi Süd versucht nun, seinen Teil zu leisten, damit sich dies ändert. Er gibt einen Rabatt von 10 Prozent auf Obst und Gemüse.

„Frisch und runter Wochen“, nennt Aldi Süd die Aktion, die seit Montag (17. Juni) läuft. Bis zum 27. Juli haben Verbraucher die Möglichkeit, von diesem Angebot zu profitieren. Kein anderer Supermarkt oder Discounter gibt einen pauschalen Rabatt auf gesunde Lebensmittel. Damit kann sich Aldi Süd von seinen Mitbewerbern abheben.

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Aldi Süd: Wie funktionieren die „Frisch und runter Wochen“?

Die Rabatt-Aktion klingt verlockend, hat aber Haken. Denn ein paar Voraussetzungen müssen eingehalten werden, damit der Kunde den Preisnachlass überhaupt erhält. Zunächst müssen Kunden beim Einkauf einen Warenwert von 40 Euro erreichen. Es zählen aber nicht die Preise aller Artikel aus dem Warensortiment. Tabakwaren, Bücher und Zeitschriften sind ausgenommen. Gleiches gilt für das Pfand von Getränkeflaschen. Unter diesen Voraussetzungen werden wohl nicht alle Kunden die Grenze von 40 Euro zu überschreiten.

Aldi Süd wirbt auf seiner Website damit, dass der Rabatt täglich auf über 100 Obst- und Gemüseartikel aus dem Sortiment gegeben werde. Verkäufer sollten allerdings aufpassen: Bereits reduzierte Ware wird nicht noch günstiger. Außerdem stellt der Discounter im Netz umfassendes Begleitmaterial zur Verfügung. Er bietet viele Informationen und Rezepte rund um die gesunden Lebensmittel.

Aldi Süd: Was hat sich der Discounter bei den „Frisch und runter Wochen“ gedacht?

Das Portal CHIP hat bei Aldi Süd nachgefragt, warum man die Aktion anbiete. „Wir möchten die Attraktivität unseres vielfältigen Obst- und Gemüsesortiments weiter steigern und unseren Kunden zugleich einen attraktiven Rabatt gewähren“, sagte ein Pressesprecher. „Die Aktion steht mit der Jahreszeit in keinem Zusammenhang. Gerade im Sommer beziehen wir den Großteil unseres Obstes und Gemüses aus heimischer Produktion, sodass die Produkte kurze Transportwege haben und sehr frisch in unseren Filialen ankommen", heißt es in dem Pressestatement weiter, das CHIP veröffentlicht hat.

Möglich wäre aber auch, dass Aldi einen geringeren Umsatz bei Obst- und Gemüse in Kauf nimmt, um die verderbliche Frischware schneller zu verkaufen. Das könnte wiederum zu einem höheren Gesamtumsatz führen, weil Kunden animiert werden, für mindestens 40 Euro einzukaufen

Den Rabatt gibt es nur auf frisches Obst- und Gemüse. Verarbeitete Produkte, beispielsweise als Marmelade, sind zum regulären Preis erhältlich. Die Marmelade sorgte kürzlich für Gesprächsstoff. Eine Kundin war geschockt, nachdem das Glas geöffnet hatte.

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Aldi Nord beteiligt sich nicht an den „Frisch und runter Wochen“ von Aldi Süd

Wer im Gebiet von Aldi Nord lebt, kann von der Aktion allerdings nicht profitieren. Das gilt also auch für die Besucher des Southside Festivals. Auf dem Festival-Gelände betreibt Aldi Nord einen großen Pop-Up-Store. Auch Lidl hat in der Vergangenheit bereits die Gäste eines Festivals versorgt. Es scheint, als gebe es zwischen beiden Discountern einen Kampf um die begehrte Kundschaft auf Festivals.

Aldi Nord bleibt hingegen bei der bisherigen Strategie: Wechselnde Waren werden wochenweise günstiger angeboten. Zu diesem Konzept wird auch Aldi Süd nach dem Ende der „Frisch und runter Wochen“ ab dem 29. Juli zurückkehren.

Auch der Discounter Penny fährt eine andere Strategie. „Penny gewährt keine pauschalen Rabatte auf Obst und Gemüse. Wir setzen auf attraktive Angebotspreise“, erklärte ein Sprecher gegenüber CHIP - er verweist auf eine Tomaten-Aktion, bei der neue Ketchup-Sorten angeboten werden.

Das zeigt, auch die Mitbewerber von Aldi Süd sind aktiv - nur an anderer Stelle. So bracht Lidl kürzlich den „Beyond Meat Burger“ in die Filialen, dessen Verkaufsstart allerdings nicht ganz reibungslos ablief. Bei Aldi und dm macht den Kunden unterdessen eine neue Preisstrategie Sorgen. Ein Kunde monierte unterdessen das neue Design eines Produktes von Aldi. Außerdem erntete eine Lidl-Rabattaktion heftige Kritik. 

Mehrere größere Veränderungen stehen bei den Discounter-Ketten Aldi Süd und Aldi Nord bevor. Die Unternehmen wollen ihre Produktpaletten aneinander anpassen, wodurch viele Produkte vor dem Aus stehen würden.

dg

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