Brüste, Früchte und anzügliche Lippen: Ein Lebensmittel-Slogan von Edeka sorgt bei Bürgern für Ärger und Entsetzen.
Greifswald - Ist das nun witzig, sexistisch oder einfach nur völlig daneben? Ein Edeka-Markt in Greifswald hat auf einem Bus der Stadtwerke für Ananas geworben. So weit, so lecker. Doch die Art und Weise sorgt an der Ostsee für Entsetzen: Über dem Logo des Lebensmittel-Markts prangt der Slogan: „Die geilsten Dinger gibt‘s bei uns.“ Daneben ist eine leicht bekleidete Frau zu sehen, die je eine Ananas vor ihre Brüste hält. Dazu hat sie ihre Lippen zu einem staunenden und zugleich anzüglichen „O“ geformt.
Edeka-Werbung in Greifswald: Geschmacklos und sexistisch
Ruth Terodde, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald, ist laut Ostsee Zeitung über diese Art der PR von Edeka, das momentan eine neue Strategie plant, in ihrer Stadt empört: „Ich finde die Werbung geschmacklos und sexistisch. Dass mit den Ananasfrüchten suggeriert wird, es geht um Riesenbrüste, ist absolut unangebracht.“ Zudem kritisiert sie die Stadt, die solche Werbeslogans auf ihren Bussen zulässt. Laut Terodde seien selbst Männer auf sie zugegangen, die diese Art der Aufmerksamkeitserzeugung von Edeka „unterirdisch“ finden.
Greifswald: „Kein Platz für diskriminierende Werbung auf Bussen“
Die Stadtwerke Greifswald haben allerdings rasch reagiert und den Aufdruck entfernt. „Das Heck wurde umgehend von diesem diskriminierenden Werbeaufdruck befreit und neutral weiß gestaltet“, berichtet Sprecherin Steffi Borkmann. Der Grund: „Diskriminierende Werbung hat keinen Platz auf kommunalen Bussen.“ Laut Ostsee Zeitung halten viele Greifswalder Bürger den Slogan von Edeka für „abstoßend“. Einige seien „entsetzt“.
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Und was sagt Sven Schneider, der Geschäftsführer der werbenden Greifswalder Edeka-Filiale dazu? „Die Abbildung auf der Busrückseite ist an die aktuelle 'Supergeil'-Kampagne von Edeka angelehnt und stellt unsere besonderen Qualitäten im Frischebereich in den Fokus. Wir bedauern, dass uns dies trotz eines mehrstufigen Prüfprozesses nicht gelungen ist und zu Missverständnissen geführt hat.“ Mit der Kampagne habe man niemanden diskriminieren wollen. Ein neuer Slogan sei bereits in Arbeit. Mal sehen, ob der dann wie gewünscht fruchtet.
Update vom 7. Mai 2019: Mit dieser neuen provokanten Werbung könnte Edeka Kunden verlieren. Vor allem Väter sind entsetzt.
Erst kürzlich hatte Edeka übrigens mit einem Rückruf zu kämpfen - der Verzehr eines Produktes konnte sogar tödliche Folgen haben. Auch Aldi beschäftigte ein ähnliches Problem: Ein Hähnchenschnitzel musste zurückgerufen werden, weil es Glassplitter enthalten könne.
Video: Edeka nimmt beliebtes Produkt aus dem Regal
idz
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