Nach Shitstorm wegen Lidl-Werbung: Hitzige Diskussionen um „Loch ist Loch“-Kampagne

Die umstrittene Werbung von Lidl Deutschland sorgt weiter für Diskussionen.
 ©Lidl Deutschland

Nach kritischen Kommentaren hatte der Discounter Lidl eine umstrittene Facebook-Werbung gelöscht. Die Diskussionen um den Slogan „Loch ist Loch“ halten aber weiter an.

Update vom 7. Februar 2019: Für große Aufregung hatte Anfang der Woche eine Facebook-Werbung von Lidl gesorgt. Der Spruch „Loch ist Loch“, mit dem der Konzern für Bagels und Donuts geworben hatte, wurde von zahlreichen Usern nicht nur auf die kreisrunden Öffnungen in den Gebäckstücken bezogen. Der Post wurde am Montag gelöscht und das Facebook-Team des Discounters entschuldigte sich sogar.

Eine Userin möchte Lidl deshalb direkt für den zornigen Kaktus vorschlagen, einen Negativ-Preis, der an Unternehmen mit besonders frauenfeindlicher Werbung verliehen wird. Eine andere erklärt sogar, warum sie die Werbung nicht witzig fand und sagt, dass Leute, die es doch tun, sich auf „das Niveau von unterbelichteten Neandertalern“ begeben würden. Eine weitere Nutzerin schreibt schlicht, dass Lidl nun eine Kundin weniger hätte.

Doch der Konzern bekommt nicht nur böse Kommentare ab. Viele User sprechen Lidl gut zu und wundern sich über die große Aufregung, die der Post verursacht hat. „Ich finde eure Werbung mega “, schreibt eine Userin und empfiehlt Angehörigen aller Geschlechter „nicht alles so eng (zu) sehen.“ Auch eine andere Nutzerin schreibt, dass sie „eine emanzipierte selbstbewusste Frau“ sei und „über die Werbung grinsen“ musste.

Eine Nutzerin, die eigenen Angaben zufolge 65 Jahre alt ist, wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Werbung sexistisch sein könnte. Sie finde es traurig, dass in punkto Gleichberechtigung und Frauenfeindlichkeit immer gesucht wird, „wo gar nichts zu suchen ist. Ihr macht das doch erst sexistisch.“ Eine andere Userin fragt provokant, was denn ein Donut in der Mitte habe, dass man nicht mehr „Loch“ dazu sagen dürfe.

Auch männliche User äußern sich online zur umstrittenen Kampagne. „Super Werbung, genau mein Humor, weiter so“, schreibt einer und versieht seinen Post außerdem mit einem Lachsmiley. 

„Loch ist Loch“: Lidl-Kunden laufen Sturm gegen Facebook-Werbung

Neckarsulm - Der Handelskonzern hatte mit dem Spruch „Loch ist Loch“ für die Produkte geworben, wie mehrere Medien berichteten. In der Anzeige waren ein Bagel und ein Donut zu sehen, daneben der Spruch: „Donuts & Bagel schmecken beide. Ob süß oder herzhaft.“ Nutzer hatten den Spruch als frauenfeindlich kritisiert.

Lidl: Facebook-Team nimmt Beitrag von Seite

Am Sonntagabend hatte das Social-Media-Team den Beitrag von der Facebook-Seite genommen und geschrieben, es sei zu „sehr kontroversen Diskussionen gekommen“. Man habe unterhalten wollen. „Unterhaltung hört aber da auf, wo sich Menschen verletzt fühlen, und das ist leider auch passiert“, hieß es weiter. „Wir möchten uns also bei all denen entschuldigen, die sich durch den Post verletzt fühlen, und werden zukünftig versuchen, den Ton besser zu treffen.“ Aktuell nimmt die Abteilung Marketing die Discounter-Rivalen mit einer lustigen Kampagne auf den Arm.

Video: „Loch ist Loch“-Kampagne von Lidl

Beim Deutschen Werberat gingen einer Sprecherin zufolge mehrere Beschwerden ein. Der Werberat habe deshalb ein Beschwerdeverfahren eröffnet und werde Lidl zur Stellungnahme auffordern, sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen äußerte sich über die Pressestelle zunächst nicht zu dem Vorfall. Eine Revolution bei Lidl könnte indes für Autofahrer jetzt richtig teuer werden, wie nordbuzz.de* berichtet.

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Aktuell bekommt Walmart einen Shitstorm wegen eines obszönen Weihnachtspullovers ab. Keks-Konzern Bahlsen wird Rassismus vorgeworfen - wie der Konzern darauf reagiert.

Auch Volkswagen hatte kürzlich Ärger wegen eines Werbespots, das stereotypische Geschlechterrollen vermittele. Das hat jedenfalls die britische Werbeaufsicht bemängelt und den Spot aus diesem Grund verboten. Mitarbeiter von Aldi und Lidl haben unterdessen verraten, was wirklich hinter Rabattaktionen steckt.

Beim Parken setzt Lidl nun ein 60-Minuten-Limit. Wer das Limit überschreitet, muss mit Strafen rechnen.

dpa

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