Im Internet wird eindringlich vor zwei Tätowierfarben der US-Marke Intenze gewarnt. Die Farben können Krebs, Allergien und Lähmungen verursachen.
- Die Firma Premier Products warnt vor zwei Tätowierfarben, die Krebs, Lähmungen und Allergien auslösen können.
- Grund sind Unstimmigkeiten in der Zusammensetzung.
- Vom Rückruf sind Bayern und viele andere Bundesländer betroffen.
München - Weil zwei auch in Deutschland eingesetzte Tätowierfarben Krebs, Lähmungen und Allergien verursachen können, hat die Firma Premier Products sie nun zurückgerufen. Es handelt sich dabei um zwei „Tattoo Ink“-Produkte der US-Marke Intenze. Betroffen sind die Farben „Light Green“ (LOT: SS270) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.04.2023 sowie „Desert Sand Medium“ (LOT: SS245) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 31.10.2021.
Tätowierfarben zurückgerufen - wegen Unstimmigkeiten in der Farbzusammensetzung
Der Grund für den Rückruf klingt zunächst nicht allzu dramatisch: „Bei der Untersuchung einer Probe in Italien wurde eine Unstimmigkeit in der Zusammensetzung der Farbe festgestellt“, heißt es auf dem Portal produktrückrufe.de unter Berufung auf Behörden. Das Portal kritisiert letztere für die Angabe eines so „lapidar anmutenden“ Grundes - „trotz weitaus besseren Wissens“. Denn das europäische Schnellwarnsystem „RAPEX“ hatte die beiden betroffenen Farben bereits vor vier Wochen getestet und als ernsthaft gefährlich eingestuft.
Die „Unstimmigkeiten in der Zusammensetzung“ hat „RAPEX“ außerdem spezifiziert. Bei der Farbe „Light Green“ könnten aromatische Amine Krebs erzeugen, zudem sei Dichlorbenzidin enthalten, der allergische Reaktionen auslösen könne.
Bei der Farbe „Desert Sand Medium“ wurde ebenfalls ein aromatisches Amin festgestellt, das Krebs verursachen kann. Zudem weist die Farbe einen übermäßigen Barium- und Cadmiumgehalt auf. Ersteres kann unter anderem zu Lähmungen und Arrythmien führen, letzteres kann Niere und Knochen schädigen und ebenfalls Krebs auslösen.
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Vor den Tätowierfarben warnten mehrere Portale - sie wurden wohl bundesweit eingesetzt
Auch das Portal lebensmittelwarnung.de warnt bereits vor den Tattoo-Farben. Als betroffene Länder wurden dort Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, und Thüringen genannt - also 14 von 16 Bundesländern. Doch wie bei produktrückrufe.de betont wird, sollte man bei einem europaweit tätigen Ausrüster von einer bundesweiten Relevanz ausgehen.
Auf seiner Internetseite fordert der Anbieter Premier Products nachdrücklich, die Farben nicht weiter zu benutzen. Anwender werden aufgefordert, dem Firmensupport unter der Nummer 0 43 49/91 30 00 oder per E-Mail an service@premier-products.de die noch in ihrem Bestand befindliche Menge an Farb-Fläschchen mitzuteilen und diese außerdem umgehend zurückzuschicken. Dafür sollen sie im Anschluss einen Warenersatz oder eine Gutschrift erhalten.
Übrigens: Auch bei Edeka musste kürzlich ein Produkt zurückgerufen werden. Ein darin enthaltenes Allergen kann einen Schock auslösen.
Rückruf einer beliebten Süßigkeit: Viel zu spät wurde bei einem Produkt, das im Vorjahr bundesweit verkauft wurde, Salmonellengefahr festgestellt.
Weil sie gesundheitsgefährdende Schadstoffe enthalten, ruft eine Firma Backformen zurück. Besonders für Kinder kann es gefährlich werden.