„Russen-Aldi“: Wer steckt eigentlich dahinter?

Der russische Discounter öffnete in Leipzig seine erste Filiale.
 ©dpa / Hendrik Schmidt

Die erste Filiale des „Russen-Aldis“ Mere hat in Deutschland eröffnet - wenn auch mit einigen Startschwierigkeiten. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Discounter?

Update vom 13. Mai 2020: Aldi, Lidl und Co. bekommen weitere Konkurrenz. Der als „Russen-Aldi“ bekannte Discounter Mere hat nun seine dritte Filiale in Deutschland eröffnet.

„Russen-Aldi“ Mere: Diese Familien-Dynastie steckt hinter dem Discounter

Update vom 11. Februar, 7.48 Uhr: In den kommenden zwei Jahren sollen bis zu 100 Filialen des „Russen-Aldis“ in Deutschland eröffnen. Doch wer steckt eigentlich hinter Mere? 

Wie chip.de berichtet, ist der russische Lebensmittelhändler Torgservis Inhaber der Mere-Märkte - und dahinter wiederum steckt die Familiendynastie der Schneiders. Die machte in den Neunzigern ihr Geld mit Wodka und Bier, gründete dann eine Apothekenkette und schwenkte in Zeiten der Wirtschaftskrise auf den Lebensmittelhandel um - die Geburtsstunde des ersten Discounters der Dynastie, Svetofor. Bei ihrem Konzept orientierten sich die Schneiders übrigens stark an Aldi - nun greifen sie also mit Mere auch auf dem deutschen Discounter-Markt an.

„Russen-Aldi“ Mere wieder geöffnet - doch sofort läuft einiges schief

Update vom 6. Februar, 15.02 Uhr: Bei der zweiten Eröffnung der Filiale des sogenannten „Russen-Aldi“ Mere in Leipzig lief wieder einiges schief. Nachdem der Discounter zwei Tage lang wegen Lieferengpässen geschlossen war, öffnete die Filiale erneut am Mittwoch. 

Doch die Kunden standen auch bei der Wiedereröffnung teilweise vor leeren Regalen. Beispielsweise war Wurst absolute Mangelware, wie bild.de berichtet. Eine Sprecherin des Discounters nannte dem Portal zufolge Gründe für die leeren Regale: „Wir hatten einfach nicht mit solch enormem Andrang gerechnet. Viele Waren waren ausverkauft.“ 

Offenbar scheint nicht ganz klar zu sein, ob die Filiale dieses Mal dauerhaft geöffnet bleibt. Die Sprecherin sagte laut bild.de: „Wir können nicht ausschließen, dass es erneut zu Lieferschwierigkeiten kommt.“

Hin und Her bei „Russen-Aldi“ Mere: Deutschland-Filiale doch wieder geöffnet 

Update vom 6. Februar, 11.29 Uhr: Nach Problemen mit Lieferanten musste der russische Discounter „Mere“ seine erste Filiale in Leipzig schließen. Doch nach der vorübergehenden Schließung hat die Pionier-Filiale jetzt wieder geöffnet. Kunden könnten jetzt im „Mere“-Markt in Leipzig wieder einkaufen, nachdem neue Ware eingetroffen ist, wie eine Firmensprecherin am Mittwoch sagte.

Der russische Mutterkonzern Torgservis, der nach eigenen Angaben in Osteuropa und Asien 928 Discounter-Filialen betreibt, hatte in der Vorwoche in Leipzig die erste Filiale des „Russen-Aldis“ in Deutsche eröffnet. Um den Discounter gab es bereits im Vorfeld jede Menge Wirbel. 

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Wegen Lieferengpässen musste die Pionier-Filiale in Leipzig am Montag nach nur einer Woche für zwei Tage geschlossen werden. Eine Vielzahl an Produkten war wegen der großen Nachfrage in den ersten Tagen bereits ausverkauft, erklärte das Unternehmen.

Der sogenannte „Russen-Aldi“ Mere bietet vor allem Lebensmittel zu niedrigen Preisen an. Auf knapp 1000 Quadratmetern, die spärlich eingerichtet sind, werden auch Textilien, Drogerieartikel und Haushaltwaren verkauft. Die deutsche Tochter TS-Markt will nach dem Start in Leipzig Schritt für Schritt weitere Filialen im Osten Deutschlands eröffnen. Konkretere Pläne nannte das Unternehmen am Mittwoch allerdings nicht.

Mere in Leipzig muss nach einer Woche schließen - das sagt das Unternehmen

Update vom 5. Februar, 11.42 Uhr: Am Montag musste der russische Discounter „Mere“ überraschend nach nur einer Woche wieder seine Pforten schließen - wenn auch nur für zwei Tage. Nun haben sich die Verantwortlichen zu der Panne geäußert.

„Wir haben den Ansturm in den ersten Tagen so nicht erwartet“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag der Mitteldeutschen Zeitung aus Halle. Mehrere Produkte seien ausverkauft gewesen. Gerüchte, die Engpässe hätten mit langen Lieferwegen aus Osteuropa zu tun wies die Sprecherin zurück: „Die Probleme haben nichts mit ausländischen Lieferanten zu tun.“

Ein Handelsexperte der Uni Leipzig wies im Gespräch mit der Zeitung auf mögliche tiefergreifende Probleme bei Mere hin. „Allein um die Logistik-Kosten zu schultern, sind mindestens 100, wahrscheinlich aber 200 bis 300 Filialen notwendig“, hatte Gerd Hessert, Honorarprofessor für Handelsmanagement, in der MZ schon vor Veröffentlichung der Filiale in Leipzig gewarnt. 

Möglich, dass sich diese Schwachstelle nun bemerkbar gemacht hat. Ab Montag soll der einzige Mere Deutschlands aber wieder öffnen - so zumindest laut Aushang an dem Laden der Plan des Unternehmens (siehe unten).

Leipzig: „Russen-Aldi“ Mere ist nach nur einer Woche dicht

Update vom 4. Februar: „Sehr geehrte Kunden, wegen der sehr hohen Nachfrage bleibt unsere Filiale am 04.02.2019 und am 05.02.2019 geschlossen“, heißt es auf dem Türzettel, der an der verschlossenen Tür der deutschlandweit ersten Mere-Filiale an der Tauchaer Straße 260 in Leipzig hängt. 

Etwa 100 Läden sollten folgen, hieß es. Doch schon der erste kämpft mit Lieferschwierigkeiten. Das ist offenbar der Grund für die Schließung. „Wir haben sehr schnell reagiert, doch mussten wir feststellen, dass unsere Lieferanten auch eine Vorlaufzeit benötigen“, heißt es auf dem Zettel, der der Bild-Zeitung vorliegt. Die Filiale, die erst am 30. Januar eröffnet wurde, will nun am Mittwoch (6. Februar) wiedereröffnen.

Mere wollte den etablierten Discountern wie Aldi und Lidl den Kampf ansagen. Doch das muss offenbar verschoben werden.

Mere in Leipzig: Experten haben düstere Prognose für den „Russen-Aldi“

Update vom 2. Februar, 14.31 Uhr: Ob das Konzept des sogenannten „Russen-Aldi“ wirklich dazu taugt, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen? Einige Experten haben da so ihre Zweifel - und das aus verschiedenen Gründen, wie die Welt berichtet. So seien die Angebote in unüblichen XXL-Formaten wie 1,7 Kilogramm Thunfisch in Sonnenblumenöl oder 2,5 Kilogramm gefrostete Brombeeren alles andere als marktgängig. Diese Mengen bieten sich höchstens für Großfamilien oder besondere Anlässe wie Feiern an.

Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sieht in Mere einen „Restpostenhändler“. Eric Maier, Junior-Professor an der Handelshochschule Leipzig, moniert das zufällig zusammengewürfelte Sortiment: „Es besteht großenteils aus B-Ware aus Deutschland und Produkten aus Polen und Tschechien.“ Aldi, Lidl und Co. hätten dagegen in den vergangenen Jahren den Weg eines klassischen Discounters verlassen und würden mittlerweile auch frische Produkte sowie Markenwaren anbieten.

Dies sei auch der Entwicklung in Deutschland geschuldet, denn statt nach Schnäppchen suchen die Verbraucher immer mehr nach besserer Qualität. So stellte der ehemalige Rewe-Chef bereits vor einiger Zeit fest, dass sich die Einkommenssituation bei Millionen Familien derart entspannt hätte, „dass sie gerne mal ein paar Euro mehr für eine Flasche Wein und ein größeres Steak ausgeben würden“. Der bereits zitierte Maier will den neuen Wettbewerber in der Welt dennoch keineswegs abschreiben: „Für Konsumenten, die wirklich sparen wollen, kann ein Besuch bei Mere eine Alternative sein.“

Weiteres Problem des „Russen-Aldi“: Wegen der fehlenden flächendeckenden Verbreitung müssten Kunden weite Anreisewege auf sich nehmen. Dagegen könnten 90 Prozent der Deutschen einen Discounter binnen einer Viertelstunde erreichen. Roeb warnt daher: „Die Idee, Restposten an Lebensmitteln zu Schleuderpreisen zu vermarkten, hatten auch schon andere, konnten sich aber nicht durchsetzen.“

Video: Das sagen Kunden zum neuen „Russen-Aldi“

„Russen-Aldi“ in Deutschland: Mere verkauft  auch Tupperware und Tiefkühlprodukte

Update vom 2. Februar, 8.58 Uhr: Der in Leipzig eröffnete Supermarkt der russischen Unternehmergruppe Torgservis scheint gut anzulaufen. Mittlerweile haben uns auch die ersten Bilder aus eben jener Mere-Filiale - gern auch als „Russen-Aldi“ betitelt - erreicht. Diese zeigen: Neben vielen direkt von Paletten abverkauften Waren gibt es auch Produkte, die so auch beim deutschen Pendant angeboten werden könnten. Das Sortiment umfasst etwa auch Tupperware in diversen Farben sowie Produkte direkt aus der Tiefkühltruhe. Das Sortiment der Mere-Märkte soll 2000 Eigenmarken umfassen.

„Russen-Aldi“ in Deutschland: Kabarettist nimmt neuen Discounter aufs Korn

Update vom 1. Februar, 21.45 Uhr: Der Start des russischen Discounters Mere hat in Deutschland hohe Wellen geschlagen - der Hype ist nun auch Anlass für Spott geworden: Der bekannte bayerische Kabarettist Helmut Schleich hat „Mere“, vor allem aber das Einkaufsverhalten der Deutschen, für einen Beitrag in der Sendung „Radiospitzen“ im Sender Bayern2 aufs Korn genommen.

„Seit diesem Dienstag ist er da, der Russe“, sagte Schleich mit Blick auf die jahrzehntelang geschürte Angst vor der Sowjetunion im Kalten Krieg. „Der Motor kriegt das beste Motoröl, der Körper muss mit dem billigsten Salatöl zurecht kommen - und genau da setzt er an, der Russe“, spottete er über das Einkaufsverhalten der Deutschen. Mit Kritik (siehe unten) habe Mere dennoch rechnen müssen: „Ohne Nörgeln geht bei uns gar nichts!“

„Filialen gibt‘s nur in Ostdeutschland. Warum? Weil im Westen die Mieten zu hoch sind“, scherzte Schleich in seiner Glosse weiter. „Schau an! Hohe Mieten schützen vor dem Russen. Ja, soll das heißen, wir hätten uns die ganze Abschreckung und die Nato komplett sparen können, wenn wir vor dem Mauerfall schon solche Mieten gehabt hätten wie heute?“, schloss der Kabarettist - passend zum am Freitag verkündeten Ausstieg der USA aus dem Abrüstungsvertrag mit Russland.

Billig-Produkte bei Mere im Qualitätscheck - Diese Tipps gibt ein Experte

Update vom 1. Februar 2019, 6.32 Uhr: Seit der Eröffnung der ersten Mere-Filiale in Deutschland sind vor allem die Spott-Preise des „Russen-Aldi“ Thema. Ein Preisvergleich zeigte bereits, dass Mere bei Waren wie Milch, Wurst und Kaffee deutlich weniger verlangt als andere Billig-Discounter wie Aldi oder Lidl (in der unten stehenden Tabelle gibt es einen Überblick über den Preisvergleich).  

Doch wie steht es eigentlich um die Qualität der Produkte bei all den Dumping-Preisen? Und wie sieht es ganz besonders bei Artikeln aus, die mit einem „B-Ware“-Etikett versehen sind? Diesen Fragen hat sich auch das Nachrichtenportal „Focus“ angenommen und erklärt mit Hilfe eines Experten, wie solch billige Preise überhaupt möglich sind. 

Mere bietet beispielsweise das Kilo Schnitzel (B-Ware) für rund drei Euro oder 500 g Hackbraten für unter einem Euro an. Leidet bei diesen Preisen die Qualität der Produkte?  „Ich würde da nicht reinbeißen“, zitiert „Focus“ Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Gerade bei Milch- und Fleischprodukten haben wir in Deutschland schon ein relativ niedriges Niveau. Und wenn bei den Preisen sogar die Discounter unterboten werden, ist sehr große Skepsis angebracht.“

Valet verrät auch, dass es sich bei B-Ware um Produkte handelt, „die aus qualitativen Gründen von anderen abgelehnt wurden“. Zwar seien die gesetzlichen Vorgaben wohl erfüllt worden, „sonst dürften die Produkte nicht verkauft werden“, so Valet gegenüber „Focus“. Zweifel in Sachen Qualität und Hygiene bleiben jedoch bestehen. Denn bei der Ware könnte es sich auch um Resteverwertung handeln.

Der Experte sieht bei derart niedrigen Preisen auch Probleme bei der Tierhaltung und moniert gegenüber „Focus“: „Bei solch niedrigen Preisen muss man fast davon ausgehen, dass die Fleischwaren aus tierquälerischer Massentierhaltung stammen. Von den Arbeitsbedingungen für die Menschen in der Produktionskette einmal ganz abgesehen.“ Eine Kaufempfehlung klingt definitiv anders!

„Russen-Aldi“ Mere in Deutschland: Was taugen die Preise im Vergleich zu Lidl und Aldi? 

Update vom 30. Januar, 10 Uhr: Am Dienstag eröffnete unter großem Andrang in Leipzig die erste Filiale des russischen Billig-Discounter „Mere“. Wie die „Bild“ berichtet, standen bereits vor der offiziellen Öffnung um 9 Uhr zahlreiche Kunden vor der Tür und wollten sich als einer der Ersten ein Bild von den Waren des ersten „Russen-Aldi“ in Deutschland machen. Dabei unterscheidet sich das Waren-Angebot von „Mere“ deutlich im Vergleich zu anderen Billig-Discountern wie Aldi oder Lidl.

Auffällig: Anstatt frischen Lebensmitteln, Brot, Butter und Wasser werden im „Mere“ laut „Bild“ jedoch eher Waren wie Milch aus Tschechien, Tee aus Polen und Wein aus Österreich zu absoluten Spott-Preisen angeboten. 

Doch neben einem unterschiedlichen Angebot drängt sich natürlich die Frage auf, inwiefern sich auch die Preise zu den anderen Discountern unterscheiden. Die „Bild“ hat einen Vergleich zwischen den drei Billig-Ketten erstellt und diesen Preisvergleich wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten. 

Waren

Mere

Aldi

Lidl

Apfelsaft (1 Liter)

0,61 Euro

0,59 Euro

0,79 Euro

Milch (3,5 Prozent Fett, 1 Liter)

0,62 Euro

0,70 Euro

0,70 Euro

Kaffee (500 g)

1,97 Euro

2,99 Euro

2,99 Euro

Wiener Würstchen 

2,12 Euro (530 g)

2,59 Euro (400 g)

1,99 Euro (400 g)

Müllbeutel (60 Liter)

0,23 Euro (20 St.)

2,59 Euro (25 St.)

1,80 Euro (25 St.)

Salami

0,69 Euro (400 g)

1,49 Euro (125 g)

1,59 Euro (100 g)

Oliven

0,73 Euro (200 g)

1,39 Euro (200 g)

0,69 Euro (170 g)

Käse

2,40 Euro (500 g)

1,85 Euro (250 g)

1,85 Euro (250 g)

Rotwein (0,75 Liter) 

1,04 Euro

1,99 Euro

1,99 Euro

Pfefferminz-Teee

0,26 Euro (24 beutel)

0,59 Euro (25 Beutel)

0,59 Euro (25 Beutel)

GESAMT

10,67 Euro

16,77 Euro

14,98 Euro

(Quelle: Bild)

Der Preisvergleich zeigt also, dass sich das Einkaufen beim neuen „Russen-Aldi“ also durchaus lohnen kann. Denn im Gesamt-Vergleich zeigt sich preislich ein Unterschied von mehreren Euro. 

Mere in Deutschland: Erste Filiale unter riesigem Andrang eröffnet - aber den Kunden fehlt manches

Update vom 29. Januar, 16.00 Uhr: Es gibt neue unzufriedene Stimmen unter den ersten Kunden des russischen Discounters „Mere“ in Deutschland. Focus Online zitierte einen weiteren Mann, der in der frisch eröffneten Filiale in Leipzig nicht fand, was er suchte. Um ein dauerhaftes Problem scheint es sich allerdings nicht zu handeln. Die von ihm erworbenen zwei Flaschen Wein seien zwar „noch billiger als bei Aldi“, sagte der Kunde. „Aber eigentlich wollte ich Tiefkühlkost kaufen. Das ist aber noch nicht im System.“

Beim ersten Besuch im „Russen-Aldi“ Mere ist nicht jeder zufrieden

Update vom 29. Januar, 13.10 Uhr: Im Laufe des Tages füllt sich der Markt gewaltig, wie Bild meldet. Ein Vor-Ort-Reporter beschreibt das Angebot im Russen-Aldi: „ Auf hellen, kalten Fliesen stehen im Neonlicht Paletten mit Milch, Kaffee und Kartons voller Weinflaschen, in den Gängen ist noch ein Gabelstapler unterwegs, hebt Konserven und Gläser mit Lebensmitteln in die Hochregale. Gemütliches Einkaufen sieht anders aus“, so die Schilderung des Bild-Reporters. Focus zitiert eine Kundin: „Frisches Gemüse fehlt. Ein vollwertiges Mittagessen kann ich so nicht kochen.“ 

Update vom 29. Januar, 11.40 Uhr: Der große Ansturm auf den neuen Russen-Aldi in Leipzig-Plaußig/Portitz ist bislang offenbar noch nicht erfolgt. Ein Video im Netz zeigt erste wenige Kunden in dem Billigmarkt. 

Update vom 29. Januar, 7.30 Uhr: Die erste Filiale in Leipzig ist gerade erst eröffnet, da plant der russische Discounter Torgservis offenbar bereits den nächsten Standort in Deutschland: Wie die Leipziger Volkszeitung erfahren haben will, soll in Zwickau der zweite Markt der neuen Kette entstehen. 

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Erste Mere-Filiale eröffnet am Dienstag - schlimme Optik, niedrige Preise 

Leipzig - Aldi, Lidl - und „Mere“. Heißen so die künftigen großen Discounter-Ketten in Deutschland? Am Dienstag will der russische Billig-Markt den ersten Schritt dorthin unternehmen, denn dann eröffnet in einer ehemaligen Aldi-Filiale in Leipzig der erste Mere-Markt in Deutschland. 

Mere will noch billiger als Aldi und Lidl sein

Das soll nur der Anfang sein, bald schon soll es 100 Filialen hierzulande geben. Das Ziel: Die Kette der russischen Firma Torgservis will noch billiger sein als die Konkurrenz. In Russland und Asien ist die Kette extrem erfolgreich - 928 Filialen gibt es dort. Daher ist die Expansion nach Europa nur der nächste logische Schritt. Dass der Discounter-Markt in Deutschland ein lukratives Geschäft ist, ist längst kein Geheimnis mehr: 80 Prozent der Verbraucher kaufen bei einem der beiden Supermärkte Aldi und Lidl ein. Nun will der russische Discount-Gigant Torgservis ein Stück vom lukrativen Kuchen. Der Plan ist, die etablierten Ketten beim Preis zu unterbieten.

Kaum Werbung, kein Schnickschack - aber 20 Prozent günstiger?

Dafür soll in den Mere-Märkten auf alles verzichtet werden, was zu viel kostet. Gespart wird unter anderem an der Werbung, sowie an der Präsentation der Ware. Der Verbraucher bekommt die Ware in riesigen Paletten vor die Nase gesetzt. Noch nicht einmal Regale gibt es. Schön ist das nicht - aber billig!

Kunden von Aldi oder Lidl dürfte bei diesen Fotos ein starker Kontrast auffallen, wenn sie an ihr bisheriges Einkaufserlebnis denken. Die deutschen Märkte kümmern seit geraumer Zeit darum, das „Billig-Image“ los zu werden. Die Ware wird dort meist ansehnlich und schick präsentiert. Bei „Mere“ dagegen gilt der Slogan „Low Cost. Every Day“ - niedrige Preise, jeden Tag.

Bei der Expansion der Kette nach Polen und Rumänien konnte man schon einen Eindruck gewinnen, was auf deutsche Kunden zukommt: Mere unterbot die Discounter dort um 20 Prozent beim Preis für Wurst, Nudeln oder Kaffee. Allerdings soll das Sortiment aus zu 90 bis 95 Prozent aus russischen Eigenmarken bestehen.

Experte zu Mere: Aldi und Lidl „werden zurückschlagen“

Der Standort Leipzig soll kein Zufall sein, meint Marketingexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU in Düsseldorf gegenüber Focus Online. "Ich glaube, dass es eine Kundschaft in manchen Regionen Deutschlands für einen solchen Discounter gibt."

Doch er sagt auch: "Das Konzept wird aber nicht erfolgreich sein, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnet. Um als Discounter in dieser Branche erfolgreich zu sein, brauche man Masse, viele Filialen und eine große Nachfrage, um auch mit den Herstellern über niedrige Preise zu verhandeln zu können. Selbst 100 Filialen reichen nicht aus, um erfolgreich sein zu können."

Die Vergangenheit gibt ihm recht: Auch Wal-Mart, Intermarché (mit Spar) und Real scheiterten mit einem ähnlichen Konzept. Doch Aldi und Lidl dürften dennoch gewarnt sein. „Ich gehe davon aus, dass Aldi und Lidl den Start beobachten", sagt Matthias Queck von Retailytics, der Analystengruppe der Lebensmittel Zeitung. Wenn jemand bei vergleichbarer Qualität günstiger sei, werden die Marktführer „vehement zurückschlagen“, meint er. Die nächste Filiale könnte demnächst in Zwickau öffnen: Auf der Homepage sucht Mere bereits einen Filialleiter für den neuen Standort.

Erfahren Sie mehr über den neuen Discounter in unserem Urprungsartikel: Neuer Discounter in Deutschland - russische Kette eröffnet am Dienstag.

Mehr über die Discounter-Konkurrenz:

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