Bier und Radler wurde im Test untersucht: Öko-Test zeigt, dass oft Produkte vom Tier enthalten sind. Eine schlechte Nachricht für Veganer. Doch folgende Produkte sind vegan.
- In Deutschland gilt das Reinheitsgebot für Bier
- Biermischgetränke enthalten oftmals Produkte vom Tier
- Öko-Test* verrät, welche Radlersorten für Veganer unbedenklich sind
Kassel - In Deutschland gilt das Reinheitsgebot für Bier - und das sieht keine tierischen Produkte vor. Bei Mixgetränken wie beispielsweise Radler kann man sich aber nicht darauf verlassen, dass kein Tier enthalten ist. Das verrät der Blick auf die Zutatenliste. Auch verwenden Brauer teilweise Fischblasen zum Klären. Wer sichergehen will, fragt beim Hersteller nach.
Test von Bier und Radler: In Deutschland gilt das Reinheitsgebot - Mixgetränke können aber Tier enthalten
Honig und tierische Farbstoffe sind im Ausland beliebt, um das Bier im Geschmack anzureichern. In Deutschland ist sowas nicht möglich, sagt Öko-Test, denn das deutsche Reinheitsgebot sieht nur vier Zutaten vor: Wasser, Hopfen, Malz und Hefe.
Für Veganer bedeutet das also, dass der Biergenuss erstmal unbedenklich ist. Doch bei Mixgetränken wie Radler muss der Veganer genauer hinschauen - und auch bei den Labels auf der Bieflasche verstecken sich oft tierische Inhalte.
Test von Bier und Radler: Oft versteckt sich Produkte vom Tier hinter komplizierten Namen
Was viele Verbraucher nicht wissen: Für die Begriffe „vegan“ und „vegetarisch" gibt es keine gesetzlichen Mindestanforderungen. Das schreibt Öko-Test. Nicht alles, was das Veganer-Herz im Supermarkt höher springen lässt, ist somit auch ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Bei manchen Angaben auf der Zutatenliste springen Produkte vom Tieren schnell ins Auge. Beispiele sind folgende: Milch, Sahne, Honig und Eier.
Bier im Öko-Test: Test zeigt, dass Produkte vom Tier teilweise nicht gelistet werden
Doch manchmal verstecken sich tierische Produkte bei Biermischgetränken und anderen alkoholhaltigen Getränken hinter Namen, die nicht direkt einen Bezug herstellen lassen. Oder wer denkt bei einem Farbstoff oder einer E-Nummer direkt an ein Tier? Und manchmal tauchen Stoffe wie Gelatine oder Fischblasen gar nicht erst auf, weil sie nur zur Klärung des Getränks eingesetzt werden, schreibt Öko-Test.
Angaben zur Organisation | |
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Name | Europäische Vegetarier-Union |
Sitz | Winterthur, Schweiz |
Gründung | 1988 |
Funktion | Dachorganisation europäischer Organisationen mit vegan-vegetarischem Arbeitsfeld |
Ziel | Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Förderung vegetarischer Lebensweise |
Was kann man also machen, um sicherzugehen, dass der Trinkgenuss frei von Produkten vom Tier ist? Hierbei ist das „V-Label" eine gute Orientierung. Das Label kennzeichnet vegane Produkte der Europäischen Vegetarier-Union. Auch Veganblume der britischen Vegan Society zählt dazu. Ist ein Produkt mit dem veganen Label gekennzeichnet, sind diese frei von Tieren erzeugt worden, sagt Öko-Test.
Test von Bier und Radler: Auch in Etiketten können Spuren vom Tier enthalten sein - doch es gibt auch Entwarnung
Auch Etiketten auf Flaschen können Produkte vom Tier enthalten, so werden sie teilweise mit Leim befestigt, der Kasein enthält. Ein Protein, das aus Kuhmilch gewonnen wird.
Öko-Test zeigt jedoch auch, dass viele fertige Radler vegan sind. In einem aktuellen Radler-Test mit Produkten wie „Licher Radler“, „Krombacher Radler“ und „Gösser" konnten keine tierischen Produkte festgestellt werden. Bei einer Nachfrage von Öko-Test beim Hersteller, bejahten alle, die geantwortet haben, dass ihre Radler vegan sind. Laut Anbieter sind folgende getestete Radler vegan:
- Allgäuer Büble, Berliner Kindl, Berliner Radler
- Binding, Feldschlößchen, Früh
- Gösser, Hacker, Hochdorfer
- Kaiserkrone (Norma), Köstritzer, Krombacher
- Mönchshof, Neumarkter Lammsbräu, Oettinger
- Paulaner, Perlenbacher (Lidl), Ratskrone (Edeka), Schloss Radler (Netto)
- Schöfferhofer, Schultenbräu (Aldi Nord), Stephans Bräu (Kaufland)
- Stuttgarter Hofbräu, Warsteiner und Welde
Test von Bier und Radler zeigt, dass Firmen keine Garantie für Lieferanten abgeben
Jedoch schränkten die meisten Firmen laut Öko-Test ein, dass sie nicht mit Sicherheit sagen könnten, ob die Lieferanten von Kronkorken, Etikettenklebern oder Druckfarben Produkte vom Tier in der Herstellung verwenden.
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