Öko-Test hat Pesto aus dem Supermarkt getestet und viele Schadstoffe entdeckt. Bekannte Marken schneiden dabei besonders schlecht ab.
- Pesto verfeinert die Pasta und wird gerne im Supermarkt gekauft
- Öko-Test hat 20 Pesto verde untersucht - mit enttäuschenden Ergebnissen
- Im Test waren sowohl Markenprodukte, als auch günstige Eigenmarken und Bio-Pestos
Kassel - Auf die Schnelle verfeinert man sich die gekochten Nudeln gerne mal mit einem grünen Basilikum-Pesto aus dem Supermarkt. Doch wie ein Test von Öko-Test jetzt ergeben hat, konnten in sämtlichen Pestos Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen nachgewiesen werden - selbst der Testsieger schneidet nur „befriedigend“ ab.
Pesto im Test: Schmieröl von Produktionsanlagen kann laut Öko-Test ins Pesto geraten
In acht Produkten sind außerdem die Gehalte an gesättigten Kohlenwasserstoffen stark erhöht. Diese reichern sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen an. Darüber hinaus wurden achtmal aromatische Kohlenwasserstoffe entdeckt, die möglicherweise Krebs erregen könnten.
Doch wie kommt das Mineralöl in das geliebte Pesto? Ein Beispiel wären Schmieröle an Produktionsanlagen. Weitere mögliche Wege in die Lebensmittel sind etwa Pestizide auf Basis von Paraffinöl und Abgase. Bereits vergangenes Jahr konnte in einem Öko-Test Mineralöl in Parmesan und Olivenöl, beides Zutaten für Pesto, gefunden werden.
Die gute Nachricht: Mineralölbestandteile in Lebensmitteln machen nicht unbedingt krank. Es wird dennoch empfohlen, zu Produkten zu greifen, die davon möglichst wenig enthalten.
Pesto im Test: Pestizide gefunden - Öko-Test warnt vor unbekannten Wechselwirkungen
Ebenfalls oft ein großes Problem im grünen Pesto sind Pestizide. Nur fünf Test-Produkte sind frei von Pestiziden gewesen, in allen anderen wurden eine Mischung mehrerer Spritzgifte gefunden.
Die gemessenen Pestizidgehalte sind nach EU-Sicherheitsbewertungen gesundheitlich unbedenklich, werden aber dennoch als kritisch betrachtet, da die Wechselwirkungen verschiedener Substanzen kaum erforscht sind.
Hier schnitten die Hausmarken von Aldi, Edeka, K-Classic und Rewe schlecht ab, ebenso wie die preislich höher angesiedelten Produkte von Bertolli und Barilla.
Pesto im Test: Grünes Pesto im Öko-Test - Chemische Weichmacher entdeckt
In zwei Pesto-Produkten wurde sogar der als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) entdeckt. DEHP könnte aus zum Beispiel aus Schläuchen oder Kanistern in der Produktion stammen.
Die Mengen, die Verbraucher mit den beiden Pestos davon aufnehmen, sind glücklicherweise gering. Außerdem verzichten immerhin mehr als die Hälfte der Hersteller in den Deckeldichtungen auf PVC. Denn derartige Deckeldichtungen enthalten Weichmacher, die vor allem in fetthaltige Lebensmittel übergehen können, so Öko-Test.
Test von Pesto: Keine Frage des Geldes - Bekannte Pesto-Marken versagen im Öko-Test
Wer tiefer in die Tasche greift, bekommt eine bessere Qualität? Nicht laut dem Öko-Test. In allen Pestos, vom Discounter, über Markenware bis hin zum Bio-Produkt, konnten die Tester Mineralöl in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisen.
Bei den vermeintlichen Top-Marken Barilla Pesto alla Genovese und Bertolli Pesto Verde fielen diese Werte besonders hoch aus und wurden im Öko-Test daher mit „ungenügend“ bewertet.
Test von Pesto: Selbst Bio-Pesto schneidet schlecht bei Öko-Test ab
Doch auch bei Bio-Produkten ist Vorsicht geboten. Vier Bio-Marken hat man sich beim Öko-Test, der auch Grillkohle getestet hat*, genauer angeschaut und sind auch hier zu einem enttäuschenden Ergebnis gekommen. Zwar wurden erfreulicherweise keine Pestizide nachgewiesen, aber beim Mineralöl zeigte sich dasselbe Bild, wie bei den konventionellen Produkten.
Das Pesto Verde von Alnatura war so stark mit Mineralöl und Weichmachern belastet, dass dafür sogar die Note „ungenügend“ vergeben wurde. Laut Öko-Test stammen die Weichmacher aus den PVC-Deckeln, auf die viele Hersteller mittlerweile allerdings verzichten. Ein anderes Pesto von Alnatura wurde zurückgerufen, weil die Gefahr der „Bombage“ besteht. Sechs Bundesländer sind betroffen.
Test von Pesto: Laut Öko-Test ist jedes Pesto geschmacklich in Ordnung
Sicher, wie säuerlich oder süß das Pesto sein muss, sieht jeder anders. Geschmacklich konnte man beim Öko-Test jedoch keine Mängel bei den geprüften Pestos entdecken.
Grundsätzlich empfiehlt es sich beim grünen Pesto aber, wie eigentlich bei sämtlichen Soßen und Dips, diese selbst herzustellen. Das geht sogar recht schnell und einfach, und benötigt neben den Zutaten nur einen Pürierstab.
Für etwa 200 Milliliter braucht es lediglich 50 Gramm Basilikumblätter, 50 Gramm Parmesan, 40 g Pinienkerne (vorher anrösten), eine Prise Salz und 120 Milliliter natives Olivenöl. Wer den Geschmack mag, kann außerdem zwei Knoblauchzehen hinzugeben.
Test von Pesto: Diese Marken wurden von Öko-Test auf die Probe gestellt
- Alnatura Pesto Verde
- Barilla Pesto alla Genovese
- Bertolli Pesto Verde
- Buitoni Pesto Basilico
- Casa Romantica Pesto alla Genovese
- Cucina Pesto alla Genovese (Aldi Nord*/Süd*)
- Gut & Günstig Pesto alla Genovese (Edeka)
- I Sughi De Cecco Pesto alla Genovese
- Italiamo Pesto alla Genovese (Lidl)
- Ja! Pesto Verde (Rewe*)
- K-Classic Pesto alla Genovese (Kaufland)
- La Selva Pesto al Basilico con Pecorino
- Mirácoli Pesto Verde
- Mondo Italiano Pesto alla Genovese (Netto)
- Oro D'Italia Pesto Verde
- Ppura Genovese Pesto Bio
- Rapunzel Pesto Ligure
- Saclà Italia Pesto alla Genovese
- San Fabio alla Genovese Pesto (Penny)
- Villa Gusto Pesto alla Genovese (Norma)
Von Nail Akkoyun
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