Pesto im Test: Warnung! Diese Marken sind mit Pestiziden belastet

Pesto bei Öko-Test: In einigen der Nudel-Soßen wurden Pestizide entdeckt - selbst der Testsieger erhält nur ein "befriedigend".
 ©Daniel Karmann/dpa

Öko-Test hat Pesto aus dem Supermarkt getestet und viele Schadstoffe entdeckt. Bekannte Marken schneiden dabei besonders schlecht ab.

  • Pesto verfeinert die Pasta und wird gerne im Supermarkt gekauft
  • Öko-Test hat 20 Pesto verde untersucht - mit enttäuschenden Ergebnissen
  • Im Test waren sowohl Markenprodukte, als auch günstige Eigenmarken und Bio-Pestos

Kassel - Auf die Schnelle verfeinert man sich die gekochten Nudeln gerne mal mit einem grünen Basilikum-Pesto aus dem Supermarkt. Doch wie ein Test von Öko-Test jetzt ergeben hat, konnten in sämtlichen Pestos Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen nachgewiesen werden - selbst der Testsieger schneidet nur „befriedigend“ ab.

Pesto im Test: Schmieröl von Produktionsanlagen kann laut Öko-Test ins Pesto geraten

In acht Produkten sind außerdem die Gehalte an gesättigten Kohlenwasserstoffen stark erhöht. Diese reichern sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen an. Darüber hinaus wurden achtmal aromatische Kohlenwasserstoffe entdeckt, die möglicherweise Krebs erregen könnten.

Doch wie kommt das Mineralöl in das geliebte Pesto? Ein Beispiel wären Schmieröle an Produktionsanlagen. Weitere mögliche Wege in die Lebensmittel sind etwa Pestizide auf Basis von Paraffinöl und Abgase. Bereits vergangenes Jahr konnte in einem Öko-Test Mineralöl in Parmesan und Olivenöl, beides Zutaten für Pesto, gefunden werden.

Die gute Nachricht: Mineralölbestandteile in Lebensmitteln machen nicht unbedingt krank. Es wird dennoch empfohlen, zu Produkten zu greifen, die davon möglichst wenig enthalten.

Pesto im Test: Pestizide gefunden - Öko-Test warnt vor unbekannten Wechselwirkungen

Ebenfalls oft ein großes Problem im grünen Pesto sind Pestizide. Nur fünf Test-Produkte sind frei von Pestiziden gewesen, in allen anderen wurden eine Mischung mehrerer Spritzgifte gefunden.

Die gemessenen Pestizidgehalte sind nach EU-Sicherheitsbewertungen gesundheitlich unbedenklich, werden aber dennoch als kritisch betrachtet, da die Wechselwirkungen verschiedener Substanzen kaum erforscht sind.

Hier schnitten die Hausmarken von Aldi, Edeka, K-Classic und Rewe schlecht ab, ebenso wie die preislich höher angesiedelten Produkte von Bertolli und Barilla.

Pesto im Test: Grünes Pesto im Öko-Test - Chemische Weichmacher entdeckt

In zwei Pesto-Produkten wurde sogar der als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) entdeckt. DEHP könnte aus zum Beispiel aus Schläuchen oder Kanistern in der Produktion stammen.

Die Mengen, die Verbraucher mit den beiden Pestos davon aufnehmen, sind glücklicherweise gering. Außerdem verzichten immerhin mehr als die Hälfte der Hersteller in den Deckeldichtungen auf PVC. Denn derartige Deckeldichtungen enthalten Weichmacher, die vor allem in fetthaltige Lebensmittel übergehen können, so Öko-Test.

Test von Pesto: Keine Frage des Geldes - Bekannte Pesto-Marken versagen im Öko-Test

Wer tiefer in die Tasche greift, bekommt eine bessere Qualität? Nicht laut dem Öko-Test. In allen Pestos, vom Discounter, über Markenware bis hin zum Bio-Produkt, konnten die Tester Mineralöl in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisen.

Bei den vermeintlichen Top-Marken Barilla Pesto alla Genovese und Bertolli Pesto Verde fielen diese Werte besonders hoch aus und wurden im Öko-Test daher mit „ungenügend“ bewertet.

Test von Pesto: Selbst Bio-Pesto schneidet schlecht bei Öko-Test ab

Doch auch bei Bio-Produkten ist Vorsicht geboten. Vier Bio-Marken hat man sich beim Öko-Test, der auch Grillkohle getestet hat*, genauer angeschaut und sind auch hier zu einem enttäuschenden Ergebnis gekommen. Zwar wurden erfreulicherweise keine Pestizide nachgewiesen, aber beim Mineralöl zeigte sich dasselbe Bild, wie bei den konventionellen Produkten.

Das Pesto Verde von Alnatura war so stark mit Mineralöl und Weichmachern belastet, dass dafür sogar die Note „ungenügend“ vergeben wurde. Laut Öko-Test stammen die Weichmacher aus den PVC-Deckeln, auf die viele Hersteller mittlerweile allerdings verzichten. Ein anderes Pesto von Alnatura wurde zurückgerufen, weil die Gefahr der „Bombage“ besteht. Sechs Bundesländer sind betroffen.

Test von Pesto: Laut Öko-Test ist jedes Pesto geschmacklich in Ordnung

Sicher, wie säuerlich oder süß das Pesto sein muss, sieht jeder anders. Geschmacklich konnte man beim Öko-Test jedoch keine Mängel bei den geprüften Pestos entdecken.

Grundsätzlich empfiehlt es sich beim grünen Pesto aber, wie eigentlich bei sämtlichen Soßen und Dips, diese selbst herzustellen. Das geht sogar recht schnell und einfach, und benötigt neben den Zutaten nur einen Pürierstab.

Für etwa 200 Milliliter braucht es lediglich 50 Gramm Basilikumblätter, 50 Gramm Parmesan, 40 g Pinienkerne (vorher anrösten), eine Prise Salz und 120 Milliliter natives Olivenöl. Wer den Geschmack mag, kann außerdem zwei Knoblauchzehen hinzugeben.

Test von Pesto: Diese Marken wurden von Öko-Test auf die Probe gestellt

  • Alnatura Pesto Verde
  • Barilla Pesto alla Genovese
  • Bertolli Pesto Verde
  • Buitoni Pesto Basilico
  • Casa Romantica Pesto alla Genovese
  • Cucina Pesto alla Genovese (Aldi Nord*/Süd*)
  • Gut & Günstig Pesto alla Genovese (Edeka)
  • I Sughi De Cecco Pesto alla Genovese
  • Italiamo Pesto alla Genovese (Lidl)
  • Ja! Pesto Verde (Rewe*)
  • K-Classic Pesto alla Genovese (Kaufland)
  • La Selva Pesto al Basilico con Pecorino
  • Mirácoli Pesto Verde
  • Mondo Italiano Pesto alla Genovese (Netto)
  • Oro D'Italia Pesto Verde
  • Ppura Genovese Pesto Bio
  • Rapunzel Pesto Ligure
  • Saclà Italia Pesto alla Genovese
  • San Fabio alla Genovese Pesto (Penny)
  • Villa Gusto Pesto alla Genovese (Norma)

Von Nail Akkoyun

Auch verschiedene Marmeladensorten wurden im Öko-Test* unter die Lupe genommen. Ausgerechnet Deutschlands bekannteste Marke fällt im Test besonders negativ auf.

Öko-Test untersucht Müsliriegel* - fast jeder zweite Riegel fällt durch.

Wasser im Test: Öko-Test hat verschiedene Sorten Mineralwasser untersucht. Einige Marken fallen mit einem hohen Uran-, Nitrit- und Bor-Gehalt durch.

Immer mehr Menschen tragen Visiere vor dem Gesicht statt Masken aus Stoff. Jetzt untersucht Öko-Test, ob die Schilde ausreichend Schutz vor Corona bieten.

Öko-Test hat Sonnencreme für Kinder getestet. Dabei fallen einige beliebte Marken durch. Darunter auch L’Oreal. Eine Drogerie-Eigenmarke überzeugt. Öko-Test hat Apfelmus und Apfelmark getestet. Ein Apfelmus war so stark mit Pestiziden belastet, dass es vom Markt genommen werden musste.

Bier im Test: Passend zu den angekündigten Hitzerekorden hat Öko-Test da beliebte Biermischgetränk Radler unter die Lupe genommen.

Öko-Test zeigt, dass in Biersorten oft Produkte vom Tier enthalten sind. Eine schlechte Nachricht für Veganer. Doch nicht alle Sorten sind betroffen.

Mehl im Test: Viele Marken können die Experten überzeugen. Doch drei Produkte fallen besonders negativ auf.

Öko-Test warnt vor Uran-Resten in Sushi. Auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt davor, dass Sushi mit Schadstoffen belastet sein könnte. 

Rasierschaum ist nicht aufgrund der Inhaltsstoffe nicht immer unbedenklich. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun einige Rasierschaum-Produkte untersucht. Die Ergebnisse überraschen

*hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser