Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen haben einen ganz bitteren Tag erlebt und neben dem Spiel auch zwei Spielerinnen gegen den SC Freiburg verloren. Der Spielbericht der DeichStube.
Was für ein bitterer Tag für die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen! Die Grün-Weißen haben das Heimspiel an diesem 14. Spieltag gegen den SC Freiburg deutlich mit 0:3 (0:2) verloren. Doch noch schmerzhafter als die erste Niederlage in diesem Kalenderjahr dürfte das drohende Saisonaus von Kapitänin Lina Hausicke sein, die mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung noch im ersten Durchgang ausgewechselt werden musste. Das sah auch Werder-Trainer Thomas Horsch nach dem Spiel so. „Das war ein ganz bitterer Tag für uns. Nicht, wegen der verdienten Niederlage, sondern wegen des Verlusts unserer Leaderin Lina Hausicke, die sich wohl eine Kreuzbandverletzung zugezogen hat.“ Neben Hausicke konnte auch Nina Lührßen nach einem unabsichtlichen Schlag ins Gesicht nicht weitermachen. Aber der Reihe nach.
Werder Bremen-Frauen verlieren gegen den SC Freiburg: Kapitänen Lina Hausicke verletzt sich wohl schwer am Knie
Die Werder-Frauen wollten den Schwung der letzten Wochen mitnehmen, doch das gelang an diesem Samstagnachmittag überhaupt nicht. Grün-Weiß hatte von Anfang an Probleme mit der aggressiven Freiburger Spielweise, zudem fehlte die letzte Präzision im Passspiel. Exemplarisch dafür stand, dass Sophie Weidauer eine Großchance mit einem unsauberen Fehlpass schlampig vertändelte (11.). Richtig bitter wurde es aus Werder-Sicht dann in der 18. Minute: Lina Hausicke verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung aller Voraussicht nach schwer am Knie und musste sofort ausgewechselt werden.
Dieser Schock saß tief und es kam für Werder Bremen noch dicker: Mit der ersten richtig guten Chance gingen der SC Freiburg in Führung. Samantha Steuerwald kam nach einer Ecke unbedrängt am zweiten Pfosten zum Abschluss und schoss den Ball aus neun Metern überlegt ins lange Eck (33.). Die Werder-Frauen waren nun völlig von der Rolle. Nur zwei Minuten später setzte sich Eileen Campbell auf der linken Außenbahn durch, legte quer auf Lisa Kolb, die aus sieben Metern einschoss – 2:0. Die Bremerinnen kamen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fast noch zum Anschlusstreffer, doch Freiburgs Torhüterin Rafaela Borggräfe parierte den Kopfball von Michelle Ulbrich klasse.
Werder Bremen-Frauen verlieren gegen den SC Freiburg auch Nina Lührßen - Livia Peng verhindert eine deutlichere Pleite
Werder Bremen kam ohne Lührßen, die mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden musste, giftig aus der Kabine, doch die Gäste waren an diesem Tag einfach die abgezocktere Mannschaft. Mit der ersten Chance im zweiten Durchgang erhöhte Campbell auf 3:0 (49.). Die Kanadierin scheiterte mit ihrem ersten Versuch noch an Livia Peng, den Nachschuss verwandelte sie aber ohne Probleme. Werder probierte zwar weiterhin alles, doch das Spielglück war an diesem sonnigen Nachmittag nicht auf Bremer Seite. Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin, der SC Freiburg verwaltete die klare Führung souverän. Nach 74 Minuten kam Ulbrich plötzlich frei vor dem gegnerischen Tor an den Ball, doch erneut scheiterte sie an der Freiburger Torfrau. In der Schlussphase hätte Freiburg das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können, Peng verhinderte jedoch Schlimmeres und es blieb letztlich beim 0:3 aus Werder-Sicht. Zum Spiel sagte Horsch: „Wir haben heute in einem 50:50-Spiel nicht richtig stattgefunden. Außerdem waren wir nicht griffig und mit Ball am Fuß gut genug.“
Tabellarisch ist diese Niederlage aber zu verschmerzen. Die Werder-Frauen bleiben zunächst mit 20 Punkten auf Platz fünf im gesicherten Mittelfeld, können aber noch von Bayer Leverkusen und der SGS Essen überholt werden. Für die Grün-Weißen geht es erst nach der Länderspielpause in drei Wochen am 10. März (14 Uhr im DeichStube-Liveticker) im RheinEnergie-Stadion gegen den 1. FC Köln weiter. (fwa)