Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen haben einen historischen Punkt beim 3:3-Spektakel gegen den VfL Wolfsburg geholt. Der Spielbericht!
Wolfsburg – Was war das für ein spektakuläres Spiel! Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen haben sich nach einem epischen Kampf im Duell mit Spitzenteam VfL Wolfsburg 3:3 (2:1) getrennt. Es war das erste Mal, dass die Grün-Weißen gegen die „Wölfinnen“ etwas Zählbares holen konnten. Im Fokus stand dabei am Montagabend im AOK-Stadion vor allem aber auch Schiedsrichterin Nadine Westerhoff, die ein irreguläres VfL-Tor nicht aberkannte. Aber der Reihe nach.
Werder Bremen-Frauen drehen noch vor der Pause das Spiel gegen den VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg war zunächst das aktivere Team, die Führung in der 11. Minute kam trotzdem etwas überraschend. Nach einem Stellungsfehler von Michaela Brandenburg spitzelte Sarai Linder den Ball in den Lauf von Lineth Beerensteyn, die Peng im Eins-gegen-eins umkurvte und abschloss. Michelle Ulbrich konnte auf der Linie zwar noch retten, doch der Abpraller landete bei Linder, die zum 1:0 einschoss.
In der Folge drückten die „Wölfinnen“ auf das zweite Tor, verpassten es jedoch, die Führung auszubauen. Werder Bremen blieb dran und belohnte sich nach 35 Minuten für einen couragierten Auftritt. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Rieke Dieckmann war Tuana Mahmoud frei durch und hämmerte die Kugel aus kurzer Distanz zum Ausgleich in die Maschen. Und es kam sogar noch besser: Fünf Minuten vor der Halbzeit ging Werder sensationell in Führung. Larissa Mühlhaus setzte sich nach einem langen Ball überragend durch und blieb frei vor VfL-Keeperin Merle Frohms eiskalt. Wolfsburg wirkte nun geschockt. Der große Favorit fand vor dem Pausenpfiff keine Antwort mehr.
Turbulnte Schlussphase zwischen Werder Bremen-Frauen und VfL Wolfsburg inklusive Wembley-Tor
Direkt nach dem Wiederanpfiff hätte Werder Bremen fast nachgelegt, doch erst Lara Schmidt (48.) und dann Caroline Siems (52.) scheiterten aus kurzer Distanz an Frohms. Mittlerweile war die Führung mehr als verdient. Dann wurde es aber richtig kurios! Erst glich Wolfsburg durch Lattwein nach einer Ecke aus (61.), Sekunden später spielte Janina Minge einen viel zu ungenauen Rückpass auf Frohms, die den Ball nicht mehr vor der Linie klären konnte – 3:2 für Werder (62.)! Vier Zeigerumdrehungen später egalisierte Alexandra Popp das Ergebnis dann nicht minder spektakulär. Livia Peng schoss die DFB-Stürmerin an, in einer Bogenlampe flog der Ball über die Werder-Keeperin. Die Kugel landete auf der Linie und nicht im Tor, doch die Schiedsrichterin gab den Treffer trotzdem – eine klare Fehlentscheidung, die stark an Wembley 1966 erinnerte.
In der Schlussphase war der VfL Wolfsburg dann das klar überlegene Team. Eine Chance folgte auf die nächste und Werder Bremen versuchte das Remis irgendwie über die Zeit zu retten. In der 88. Minute sah Schmidt nach Ballwegschlagen auch noch unglücklich Gelb-Rot. Doch die Wölfinnen wussten die Überzahl nicht zu nutzen. So blieb es beim letztlich hochverdienten und sensationellen 3:3-Unentschieden. Ein Riesen-Erfolg für die Werder-Frauen! Dem stimmte auch Werder-Trainer Thomas Horsch nach der Partie zu: „Es war ein wahnsinnig geiles Spiel von uns!“ Am kommenden Sonntag (15 Uhr) geht es im DFB-Pokal für die Bremerinnen gegen Regionalligisten Arminia Bielefeld weiter. Eine Woche später folgt das erste Heimspiel der Saison gegen Turbine Potsdam (14 Uhr im Liveticker). (fwa)