Offenbach – Der Workshop für die Amateur-Clubs im DFB-Pokal ist gelaufen, und es lässt sich mit einer Prise Ironie sagen, dass die Vertreter von Atlas Delmenhorst durch die Veranstaltung am Dienstag um einiges schlauer geworden sind. Denn was der Gegner des SV Werder Bremen in der ersten Hauptrunde jetzt ganz genau weiß, ist, dass das eigene Stadion an der Düsternortstraße als Austragungsort definitiv nicht infrage kommt.
Vorstandsmitglied Bastian Fuhrken gegenüber der DeichStube: „Ich sage es mal so: Delmenhorst als Spielort ist unmöglich. Wenn die Inspektoren des DFB sich unser Stadion angucken würden, wäre das nach zwei Minuten erledigt.“ Zu viele Auflagen durch den DFB, zu viele Aufgaben für den Club. „Es wäre ein Mammutprojekt, alles zu erfüllen. In der Kürze der Zeit wäre zwar einiges machbar, aber bestimmt nicht alles“, sagt Fuhrken.
Werder Bremen gegen Atlas Delmenhorst: Tausch des Heimrechts ausgeschlossen
In der Kernfrage, ob der DFB eine Austragung des Nachbarschaftsduells im Weserstadion zulassen würde, hat der Workshop die Delmenhorster aber nicht weitergebracht. „Es gibt keinen Fortschritt. Der DFB hält sich mit Aussagen sehr zurück. Wir haben nur zu hören bekommen, dass ein Tausch des Heimrechts ausgeschlossen ist“, so Fuhrken.
Signale, dass der Verband vielleicht doch einlenken könnte, habe er nicht bekommen. „Aber da warten wir erstmal die weiteren Gespräche ab“, meint der Atlas-Vorstand. Viel Zeit bleibt allerdings nicht, denn schon in der kommenden Woche will der DFB die Spieltermine verteilen.
Atlas Delmenhorst muss schnell ein Stadion finden
Bis dahin den Spielort für das Match gegen Werder Bremen zu kennen, wäre nicht schlecht. Doch Fuhrken fühlt sich hinsichtlich einer Lösung für das Problem des Austragungsortes nicht gerade in Euphorie versetzt. „Im Moment sind wir ein bisschen planlos“, gibt er zu. Denn wenn es mit dem Weserstadion nicht klappt, müssen andere Alternativen geprüft werden. Osnabrück, Bremerhaven, Wilhelmshaven – „so schnell wie möglich muss ein Stadion gefunden werden“, so Fuhrken.
Das Weserstadion als Austragungsort scheint aber nicht ganz ausgeschlossen. Vier Dinge sprechen für die Pokal-Party im Weserstadion, darunter ein Präzedenzfall aus Berlin. Indes hat Werder-Sportchef Frank Baumann klargemacht: Es gibt keine Geld-Geschenke für den SV Atlas.
Und was wird eigentlich aus dem ehemaligen Kapitän von Werder Bremen? Hat Max Kruse sich verzockt?