Werder gegen Eintracht Frankfurt in Noten: Toprak tragisch, Augustinsson verhängnisvoll

Vielleicht die spielentscheidende Szene im DFB-Pokal-Viertelfinale des SV Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt: Ludwig Augustinsson verursacht einen Handelfmeter.
 ©imago images/Jan Huebner

Der SV Werder Bremen hat das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt mit 0:2 (0:1) verloren und ist damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Die Einzelkritik der Spieler - mit Noten.

Jiri Pavlenka: Musste sich bei einem Schuss von Hinteregger nach mehr als einer halben Stunde zum ersten Mal lang machen – völlig unnötig jedoch, der Ball zischte am Tor vorbei. Wurde auch in der Folge selten geprüft. Beim Elfmeter und dem zweiten Eintracht-Treffer chancenlos. (Update: Pavlenka hat sich im Spiel verletzt und fehlt Werder Bremen vorerst.) Note 3,5

Theodor Gebre Selassie: Erste Frage: Hätte er das 0:2 verhindern können, wenn er durchgelaufen wäre? Zweite Frage: Wieso war er überhaupt im Zentrum und nicht auf seiner rechten Seite, von wo die Flanke kam? Dass Gebre Selassie beim zweiten Gegentor eine Hauptrolle spielte, ist unstrittig. Der Moment passte jedoch nicht ins Bild einer grundsätzlich stabilen Leistung. Note 4

Ömer Toprak: War im ersten Viertel der Partie der große Abräumer in Werders Abwehrkette und blieb auch der stabilste Verteidiger. Zudem gelang ihm auch mal der eine oder andere kluge Pass nach vorne. In der Nachspielzeit dann von Kostic übel gefoult – der Frankfurter sah Rot, Toprak wurde lange behandelt und schließlich auf einer Trage mit dem Verdacht auf Wadenbeinbruch vom Platz gebracht. Das sieht sehr nach einer langen Zwangspause aus. (Update: Entwarnung! Toprak erlitt „nur“ eine Riss-Quetschwunde an der Wade)  Note 3

Kevin Vogt (bis 82.): Comeback nach kurzer Pause wegen einer Oberschenkelverletzung. Vogt übernahm wieder den Part im Zentrum der Defensive, zeigte aber Unsicherheiten – wie gegen Kamada, als ihm der Ball über den Fuß hoppelte und die Eintracht zu einer guten Chance kam. Note 4,5

Niklas Moisander: Innenverteidiger Nummer drei fiel lange weder positiv noch negativ auf. Nur sein Stellungsspiel wirkte nicht immer sicher. Beim 0:2 dann weit weg von Kamada. Note 4,5

Werder Bremen: Ludwig Augustinsson unterläuft ein verhängnisvolles Handspiel

Ludwig Augustinsson (bis 90.+1): Sein Handspiel kurz vor der Pause, das der Eintracht nach VAR-Eingriff den Elfmeter und die Führung brachte, kann man Pech nennen. Muss man aber nicht. Da oben hat die Hand – oder besser die Faust – einfach nichts zu suchen. Eine unnötige Aktion, die die Niederlage einleitete. Note 5

Maximilian Eggestein: Hatte seine auffälligste Szene in Minute 41, als er Eintracht-Keeper Trapp aus der Distanz prüfte, aber nicht bezwang. Das war eine von zwei Werder-Möglichkeiten vor der Pause. Darüber hinaus war von Eggestein allerdings mal wieder wenig bis gar nichts zu sehen. Note 5

Davy Klaassen: Wie kann ein Spieler, der mal gehilt worden war, um Kopf einer Mannschaft zu sein, nur so im Nichts verschwinden? Defensiv war es noch ganz in Ordnung, was der Niederländer ablieferte, aber nach vorne setzte er null Akzente. Oder anders gesagt: Klaassen spielte wie mittlerweile immer. Note 5

Leonardo Bittencourt (bis 66.): In der ersten Halbzeit sicher der Spieler, der im Wenigen noch das Meiste produzierte. Soll heißen: Wenn Werder in Tornähe kam oder sogar gefährlich wurde, hatte Bittencourt damit zu tun. Wie bei der Flanke vor Selkes Top-Kopfballchance. Aber um ihn nicht zu überhöhen: Vieles gelang trotz großen Bemühens auch nicht. Note 4,5

Werder Bremen: Stürmer Davie Selke und Milot Rashica gegen Frankfurt nicht vorhanden

Davie Selke: Ein seltenes Werder-Erlebnis: Schon in der siebten Minute kam ein Bremer – natürlich Selke – zum Abschluss. Der Versuch wurde aber geblockt. Der Kopfball nach Bittencourt-Flanke hätte aber gerne drin sein dürfen. So frei kommt Selke sonst nie zum Abschluss. Diese Szene werden die Bremer sicher als eine Schlüsselszene der Partie herausstellen. Auffällig zudem, dass Selke die langen Bälle auf ihn oft nicht verarbeiten konnte. Noch ist er nicht der Stürmer mit der Durchschlagskraft, die Werder braucht. Note 5

Milot Rashica: Der Angreifer läuft seiner Form meilenweit hinterher. Rashica leistete sich viele Ballverluste, konnte sich – auch in Laufduellen – kaum behaupten. Torgefahr ging von ihm trotz einiger Versuche nicht aus. Note 5

Yuya Osako (ab 66.): Wie könnte man die Situation des SV Werder besser beschreiben als mit seiner Einwechslung? Der Mann, der seit Wochen enttäuscht, kam, um das Spiel noch zudrehen. Es klappte nicht. Note -

Josh Sargent (ab 82.): Hatte auch keinen Einfluss mehr auf die Partie. Note -

Nick Woltemade (ab 90.+1): Die letzte Sturmoption bewirkte ebenfalls nichts mehr. Note -

(csa)

Zur letzten Meldung:

Werder Bremen: Aufstellung gegen Eintracht Frankfurt

Update (4. März 2020, 19.45 Uhr): Die Startelf ist da! Mit dieser Aufstellung tritt Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt an - alles dazu im Live-Ticker!

Der SV Werder Bremen spielt am Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt. Das ist die Werder-Aufstellung.

Bestbesetzung! Bevor Werder-Fans jetzt anfangen, hektisch die Bedeutung dieses ihnen unbekannt gewordenen Begriffs bei Wikipedia zu googlen, hier schnell die Erklärung: Bestbesetzung ist das, was Werder Bremen am Mittwochabend im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Eintracht Frankfurt personell auf den Platz bringt. Jedenfalls dann, wenn das Fehlen des langzeitverletzten Niclas Füllkrug einfach mal ausgeblendet wird.

Werder-Coach Florian Kohfeldt kann die nominell stärkste Elf aufbieten, weil in Kevin Vogt der letzte fehlende Baustein für das „Best of Werder“ rechtzeitig fit geworden ist. Nur zweieinhalb Wochen, nachdem der Innenverteidiger einen Sehnenanriss im linken Oberschenkel erlitten hatte, wird er schon wieder auf dem Platz stehen.

Werder Bremen mit Kevin Vogt in der Startelf gegen Eintracht Frankfurt

Doch wo stellt ihn Kohfeldt auf? Als Chef einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette oder als Sechser vor der Abwehr? Die etwas defensivere Variante ist wahrscheinlicher. Neben Vogt dürften Ömer Toprak und Niklas Moisander verteidigen – und auf den Außenpositionen Ludwig Augustinsson und Theodor Gebre Selassie. Im Tor steht natürlich Jiri Pavlenka.

Im Mittelfeld gegen Eintracht Frankfurt wird Trainer Kohfeldt wahrscheinlich auch weiterhin Davy Klaassen und Maximilian Eggestein vertrauen. Interessant wird sein, ob Leonardo Bittencourt, der in der Startelf sowieso gesetzt ist, als Achter oder als Außenstürmer eingesetzt wird. Im Angriff sollen in jedem Fall Milot Rashica und Davie Selke endlich mal wieder für Torgefahr beim SV Werder Bremen sorgen. Beide hatten zuletzt beim DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund getroffen. (csa/kni)

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