Bremen – Irgendwie kann man es nachvollziehen, dass Michael Preetz auf diese Klausel bestanden hat. Wenn der SV Werder am Samstag bei Hertha BSC antritt, darf Davie Selke nicht für die Bremer stürmen.
Preetz, der Hertha-Manager, wollte diesen Passus unbedingt im Vertrag stehen haben, als er den 25-Jährigen Ende Januar an Werder Bremen verlieh. Wieso die Sperre? Ganz klar aus Angst! Denn immer wenn Davie Selke erstmals auf einen Ex-Club trifft, spielt er groß auf. Das war mit Hertha gegen RB Leipzig so und mit Leipzig gegen Werder auch.
Als Selke im Dezember 2017, ein halbes Jahr nach seinem Wechsel, mit der Hertha in Leipzig antrat, traf er beim Berliner 3:2-Sieg zweimal. „Preetz war ja dabei. Ich denke, er möchte das kein zweites Mal erleben“, grinst Selke, wird aber gleich danach wieder ernst: „Ich kann ihn verstehen. Aber für mich ist diese Klausel extrem bitter.“
Verfolgt das Bundesliga-Kellerduell von Werder Bremen gegen Hertha BSC im DeichStube-Live-Ticker.
Werder Bremen: Ohne Klausel wäre Selke-Deal nicht zustande gekommen
Gerne hätte er Werder Bremen am Samstag geholfen, einen Sieg einzufahren, „der für uns enorm wichtig ist“. Gerne hätte er auch nach seinem dritten Vereinswechsel gezeigt, wie gnadenlos er mit Ex-Clubs umgeht. Auch im ersten Spiel gegen Werder hatte er für Leipzig zugeschlagen und zum 3:1-Erfolg im Oktober 2016 ein Tor und eine Vorlage beigesteuert.
Hertha wird diese besondere Selke-Power am Samstag nicht schaden, dafür hat Preetz in den Verhandlungen mit seinem Bremer Kollegen Frank Baumann gesorgt. Selke wusste, dass er die Sperrklausel nicht verhindern konnte: „Was soll ich groß dazu sagen? Hertha hat es gefordert, Werder musste mitgehen, sonst wäre der Deal gefordert gewesen.“
Werder Bremen fehl am Samstag der Mittelstürmer
So fehlt den Bremern am Samstag der Mittelstürmer. Und Selke wird es weiter erschwert, vernünftig in den Spielrhythmus zu kommen. Seit er zu Werder Bremen zurückgekehrt ist, hat er ein Spiel wegen einer Gelbsperre verpasst, ist die Partie gegen Frankfurt ausgefallen und folgt nun die Zuschauerrolle in Berlin. „Die eine Pause da, die andere Pause dort – optimal ist das natürlich nicht“, sagt der Angreifer, will sich aber nicht zu sehr über die erneute Auszeit ärgern: „Es sind danach noch genügend Spiele, in denen ich regelmäßig helfen kann.“ (csa)