SV Werder Bremen in Noten gegen Hertha BSC: Klaassen mit Tor und Mecker-Gelb, Eggestein unsichtbar

Davy Klaassen glänzte zunächst als Torschütze für den SV Werder Bremen, holte sich im Verlauf des Spiels gegen Hertha BSC aber eine dämliche Gelb-Sperre wegen Meckerns ab.
 ©dpa

Berlin – Der SV Werder Bremen hat im Bundesliga-Kellerduell bei Hertha BSC am Samstag eine 2:0-Führung verspielt und am Ende 2:2 (2:1) gespielt. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.

Stefanos Kapino: Es war der erste Startelf-Einsatz des Griechen im Werder-Trikot, und der Vertreter des verletzten Pavlenka machte seine Sache zunächst gut. Im ersten Durchgang einmal vor Piatek am Ball (17.), dann zweimal Sieger gegen mit Matheus Cunha (21./35.). Beim 0:1 ohne Abwehrchance. Unglücklich, dass er den Ball vor dem 2:2 in die Mitte abwehrte. Note 3,5

Theodor Gebre Selassie: Lieferte auf der rechten Seite nach ordentlicher Anfangsphase eine zunehmend unsichere Vorstellung ab. Lief seinen Gegenspielern oft nur hinterher. Im Spiel nach vorne zudem ohne Akzente. Note 5

Milos Veljkovic: Rückte für den verletzten Toprak in die Innenverteidigung und hatte Anteil am Treffer zum 2:0, den er mit einem schönen Diagonalball auf den Weg brachte. Stand anfangs oft richtig, ließ Matheus Cunha allerdings vor dem Berliner 1:2 entwischen. Danach dann sichtlich verunsichert. Note 4

Niklas Moisander: Der Kapitän war hauptverantwortlich dafür, dass Herthas 24-Millionen-Stürmer Piatek kaum zur Geltung kam. Hinten mit wichtigen Rettungstaten am Boden und in der Luft. Allerdings beim 1:2 im Kopfballduell mit Stark unterlegen. Bekam das allgemeine Abwehr-Chaos nach der Pause auch nicht in den Griff. Note 3,5

Werder Bremen: Dämlich! Davy Klaassen sieht fünfte Gelbe Karte wegen Meckerns

Ludwig Augustinsson: Verursachte durch ein vermeidbares Foul an Wolf den Freistoß, aus dem das Berliner 1:2 resultierte. Defensiv auf der linken Seite immer wieder mit Problemen, offensiv deswegen so gut wie gar nicht in Erscheinung. Note 5

Kevin Vogt: Wie schon im Pokalspiel gegen Frankfurt zunächst wieder als Sechser vor der Abwehr unterwegs. Rückte Mitte der ersten Hälfte dann in die letzte Reihe zurück. Stabilisierte das Bremer Spiel phasenweise, nach der Pause dann aber auch mit Problemen. Note 4

Maximilian Eggestein: Ließ sich vor allem nach der Pause oft von seinen Gegenspielern überrennen, das Spiel zog förmlich an ihm vorbei. Schaffte es nicht, für Impulse zu sorgen, die seine Mannschaft so dringend gebraucht hätte. Note 5

Davy Klaassen: Bewies gutes Timing bei seinem Kopfballtreffer zum 2:0. Es war der vierte Saisontreffer des Niederländers, nur Rashica (7 Tore) traf bisher öfter für Werder. Klaassen gewann wichtige Zweikämpfe, trieb seine Mannschaft im ersten Durchgang an, tauchte in den zweiten 45 Minuten aber ab. Sah wegen Meckerns seine fünfte Gelbe Karte und fehlt nun gegen Leverkusen. Note 3,5

Werder Bremen mit einer Ausnahme von Josh Sargent im Sturm ohne Durchschlagskraft

Leonardo Bittencourt (bis 65.): Herrlich seine Ablage mit der Hacke auf Sargent vor dem frühen 1:0. Insgesamt viel unterwegs, in den Duellen gegen den bulligen Torunarigha aber körperlich hoffnungslos unterlegen. Zudem in mehreren Aktionen viel zu ungenau, was Konterchancen kostete und seine Mannschaft in Gefahr brachte. Note 4,5

Josh Sargent (bis 87.): Dieser Gegner liegt dem US-Amerikaner offenbar. Seinen bis dato letzten Bundesliga-Treffer erzielte er beim 1:1 im Hinspiel gegen Hertha, nun war er nach wenigen Minuten wieder erfolgreich. Sargent arbeitete viel nach hinten mit, im Kombinationsspiel aber ein hemmender Faktor und immer wieder für Ballverluste gut. Note 4

Milot Rashica (bis 82.): Seine Flanke auf Klaassen vor dem 2:0 war punktgenau, der Stürmer kam selbst allerdings nicht nennenswert zum Abschluss, weil die meisten seiner Aktionen verpufften. Note 4,5

Marco Friedl (ab 65.): Sortierte sich in die Dreierkette ein. Wichtig, dass er in der 74. Minute vor Piatek am Ball war. Note -

Yuya Osako (ab 82.): Sollte für den Lucky Punch sorgen, was ihm nicht gelang. Note -

Claudio Pizarro (ab 87.): In der Vorsaison hatte er in Berlin noch ein spätes Tor erzielt. Das glückte ihm dieses Mal nicht. Note -

(dco)

Zur letzten Meldung:

Werder Bremen-Aufstellung gegen Hertha BSC: Sargent startet

Update (7. März 2020, 14.30 Uhr): Die Startelf ist da! Mit dieser Aufstellung tritt Werder Bremen gegen Hertha BSC an - alles dazu im Live-Ticker!

Abstiegskandidat Werder Bremen spielt am Samstag in der Bundesliga gegen Hertha BSC. Das ist die Werder-Aufstellung.

Davie Selke darf der alten Dame am Samstag nicht gefährlich werden, das ist per Sperrklausel so geregelt worden. Jiri Pavlenka kann gegen Hertha BSC ebenfalls nicht spielen – das erste Mal, seit er bei Werder Bremen ist, fällt der Torhüter wegen eines Muskelfaserrisses verletzt aus.

Und Innenverteidiger Ömer Toprak muss wegen der kaputten Wade (Riss- und Quetschwunde aus dem DFB-Pokal-Viertelfinale in Frankfurt) ebenfalls zuschauen. Macht in Summe drei neue Ausfälle für Werder Bremen vor dem enorm wichtigen Auswärtsspiel in Berlin, die Trainer Florian Kohfeldt möglicherweise dazu verleiten, bei der Aufstellung neue Wege zu gehen.

Im Tor muss er das sogar. Stefanos Kapino wird Pavlenka ersetzen, das steht fest. Für den Griechen ist der zweite Pflichtspieleinsatz für Werder zugleich seine Startelfpremiere im Bremer Trikot. „Bei ihm habe ich gar keine Bedenken“, sagt Kohfeldt über den Wechsel zwischen den Pfosten.

Werder Bremen gegen Hertha BSC mit Vierer- oder Fünferkette?

Kniffliger wird es für Werder Bremen gegen Hertha BSC in der Abwehr. Löst Kohfeldt das System mit der Fünferkette wieder auf, weil Toprak fehlt? Stellt er auf Viererkette um? Wenn ja, bilden dann Kevin Vogt und Niklas Moisander die Innenverteidigung? Oder doch Milos Veljkovic und Moisander, damit Vogt auf die Sechs vorrücken kann? 

Diese Variante war im Winter bei der Vogt-Verpflichtung ein Kerngedanke, so hatte Werder phasenweise auch in Frankfurt gespielt. Möglich, dass in Berlin so begonnen wird. Kohfeldt hat das Abschlusstraining am Freitag in Frankfurt (von wo aus die Mannschaft nach Berlin geflogen ist) extra als geheime Einheit angesetzt, um taktische Varianten auszuprobieren und einzustudieren.

Werder Bremen: Philipp Bargfrede spielt in Berlin eher nicht von Anfang an

Ein Argument, Vogt in der Abwehrkette zu belassen, wäre es, wenn Philipp Bargfrede nach zweimonatiger Pause tatsächlich direkt in die Startelf zurückkehren könnte. „Ich möchte nichts ausschließen, aber auch niemanden unnötig heißmachen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sonderlich hoch, dass Bargi von Anfang an spielt“, erklärte Kohfeldt.

Richtig gespannt sein darf man auf die Lösung im Angriff, dem großen Bremer Sorgenkind. Noch kein selbst erzieltes Bundesliga-Tor in diesem Jahr – und nun fehlt wegen der vom Ex-Verein reingedrückten Sperrklausel auch noch Mittelstürmer Davie Selke. Gute Ideen sind jetzt gefragt. Gute Ideen, die aber die gleichen Spieler umsetzen müssen, die seit einem Vierteljahr keine Torgefahr mehr entwickeln. Kohfeldt denkt über Varianten mit drei Stürmern im von ihm grundsätzlich bevorzugten 4-3-3 System nach, aber auch über eine Grundaufstellung mit zwei Angreifern – vielleicht ein 4-4-2. 

Werder Bremen: Spielt Josh Sargent, Yuya Osako oder Nick Woltemade als Ersatz für Davie Selke?

„Ich schließe eine andere Konstellation als bisher nicht aus“, sagt Kohfeldt und spricht von Stoßstürmer Josh Sargent als 1:1-Ersatz für Selke, vom Angriffsduo Milot Rashica/Yuya Osako oder einer Variante mit dem jungen Nick Woltemade als hängende Spitze. Vorne drin sieht er den 1,98 Meter großen 18-Jährigen jedoch nicht: „Nick ist kein Typ für die Box, eher ein spielender Stürmer.“ Eine Überlegung sei Woltemade aber immer wert, so Kohfeldt. Denn: „Er macht nach wie vor einen guten Eindruck.“ Claudio Pizarro kehrt nach überstandenen Rückenproblemen zwar in den Kader zurück, ist vermutlich aber kein Anwärter auf einen Platz in der ersten Elf.

Die wahrscheinlichste Lösung in der Offensive ist, dass Rashica und Leo Bittencourt die Außenstürmer geben und Osako dazwischen mal in die Spitze stößt oder sich mal auf die Zehn fallen lässt. Das wäre der fließende Übergang zwischen 4-3-3 und 4-4-2.

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