Die Rolle rückwärts der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hatte auch den SV Werder Bremen überrascht.
Eigentlich wollten die Geschäftsführer Frank Baumann und Hubertus Hess-Grunewald am Freitagnachmittag über die Absage des Heimspiels am Montag gegen Bayer Leverkusen durch den Bremer Innensenator sprechen. Doch plötzlich hatte auch die DFL begriffen, dass Fußballspiele in der Coronakrise unmöglich sind, nachdem wenige Stunden zuvor noch das Festhalten an dem Spieltag am Wochenende verkündet worden war.
FC Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte das mit den Worten verteidigt: „Im Profi-Fußball geht es am Ende des Tages auch um Finanzen. Es steht noch eine hohe Zahlung von den TV-Broadcastern aus. Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, wäre zu erwarten, dass zumindest viele kleine und mittlere Vereine finanzielle Probleme kriegen würden.“
Werder Bremen: Präsident stichelt gegen den FC Bayern
Hess-Grunewald deutete schon bei seinem ersten Statement Kritik an Rummenigges Aussagen an. „Wir stehen vor einer unglaublichen Herausforderung, dessen Dimensionen sich noch nicht für jeden vollständig abgezeichnet haben“, begann er und fügte noch an: „Spätestens seit der Pressekonferenz der Bundeskanzlerin am Donnerstagabend dürfte jedem deutlich geworden sein, dass wir mit einer Thematik zu tun haben, die das ganze Land und die ganze Gesellschaft hier in den Bannstrahl nimmt.“
Direkt auf Karl-Heinz Rummenigge angesprochen meinte der Präsident des SV Werder Bremen dann noch: „Ich finde die Äußerung, zu sagen, es geht am Ende um die Finanzen, deutlich verkürzt. Sie wird der Gesamtverantwortung, die der Fußball hat, nicht gerecht wird.“ Die DFL nahm Hess-Grunewald dagegen in Schutz, sie habe sich ihre Entscheidungen zu keinem Zeitpunkt leicht gemacht. (kni)