Köln – Interviews wurden abgebrochen, jeder ließ stehen und liegen, was er gerade tat – denn: Der Trainer des SV Werder Bremen hatte gerufen.
Florian Kohfeldt versammelte nach dem letzten Spiel des Jahres die Mannschaft des SV Werder Bremen und sein Funktionsteam in der Gästekabine des Kölner RheinEnergie-Stadions, um ein paar Sachen los zu werden, die ihm wichtig waren und sind.
Zum einen ging es darum, Dank zu sagen bei Spielern und Mitarbeitern. „Es ist trotz der Situation, in der wir uns befinden, auch eine Frage von Anstand und Respekt, dass ich das tue“, sagte Kohfeldt, der aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorne blickte. Ins kommende Jahr, in dem auf Werder Bremen der knüppelharte Abstiegskampf wartet. Ein Abstiegskampf, den Trainer und Team gemeinsam meistern wollen. Und auch meistern werden, das hat Kohfeldt nach dem 0:1 beim 1. FC Köln klar und deutlich versprochen. „Wir werden kämpfen, und ich bin mir absolut sicher, dass wir da unten rauskommen werden und dass wir am Ende nicht unter den letzten drei Mannschaften stehen werden. Wir schaffen das“, sagte der 37-Jährige.
Werder Bremen in der Krise muss bei Transfers „eigentlich überall ansetzen“
Allerdings räumte er auch ein, dass es ohne personelle Verstärkungen kaum gehen wird. Aber die Frage ist, ob und wen Werder finden wird, um die größten Baustellen in der Mannschaft zu schließen. Abwehr, Angriff, Mittelfeld – „eigentlich müssen wir überall ansetzen“, gibt der Coach zu und legt sich auf keinen Mannschaftsteil fest, in den er investieren möchte. Finanziell ist Werder zwar handlungsfähig, aber bei weitem nicht so, als dass der Club auf dem Transfermarkt konkurrenzlos unterwegs wäre.
„Wir haben bei verfügbaren Spielern meistens nicht den Erstzugriff, weil die finanziellen Aspekte natürlich eine Rolle spielen“, meint Florian Kohfeldt. Man könnte auch sagen: Werder bekommt, wen andere übrig lassen. Und Werder bekommt vermutlich erst einen Zuschlag, wenn das Trainingslager auf Mallorca (3. bis 11. Januar) schon gelaufen ist. Was wiederum schlecht ist für Kohfeldts Arbeit: „Natürlich ist es das Bestreben, jetzt sehr früh die Mannschaft zusammenzuhaben, mit der wir in die Rückrunde gehen wollen. Aber auch da muss man realistisch sein.“
Werder Bremen: Florian Kohfeldt will „früh Konstellation, die Erfolg verspricht“
Dabei ist Training, Training, Training für ihn der Weg, der letztlich zum Klassenerhalt führen wird. Florian Kohfeldt: „Ich bin sehr fest davon überzeugt, dass wir die Liga halten. Weil ich auch sehr fest davon überzeugt bin, dass wir in der Lage sind, mit einer Mannschaft so zu arbeiten, dass sie wieder besser wird. Das setzt aber auch voraus, dass wir gemeinsam trainieren können und sehr früh in der Konstellation arbeiten können, die den Erfolg verspricht.“
Dazu gehört, dass einige der zurzeit noch verletzten Akteure des SV Werder Bremen auf Mallorca wieder mitarbeiten können. Mit Josh Sargent rechnet der Trainer, Ömer Toprak muss eventuell noch dosiert trainieren. Hinter den gegen Köln angeschlagen ausgewechselten Milos Veljkovic (Diagnose noch offen) und Ludwig Augustinsson, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, steht zumindest im Falle des Schweden noch ein dickes Fragezeichen. (csa)
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