Bislang besteht Jonathan Tah darauf, Bayer Leverkusen nach der Saison zu verlassen. Ob er dann zum FC Bayern wechselt, ist derzeit völlig unklar.
Leverkusen/München – Im Sommer lieferte das Tauziehen zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen um Jonathan Tah die meisten Schlagzeilen auf dem Transfermarkt der Bundesliga. Bekanntlich blieb der Nationalspieler trotz am Saisonende auslaufenden Vertrags beim amtierenden Meister. Aufgeschoben muss nicht aufgehoben sein: Ein ablösefreier Wechsel nach München bleibt denkbar.
Sportchef Max Eberl heizte die entsprechenden Spekulationen im September an, nachdem Tah sich erneut deutlich positioniert hatte. Eine Vertragsverlängerung bei der Werkself kommt für den Abwehrchef laut eigener Aussage nicht infrage. Allerdings wäre Bayern keineswegs konkurrenzlos und hätte Tah große Auswahl auf dem Markt. Neuesten Meldungen zufolge sind echte Zweifel angebracht, ob sich der Wechsel mit einem Jahr Verspätung realisiert.
Im Umfeld von Tah soll es Bedenken geben
Wie das Portal t-online berichtet, soll es im Umfeld von Tah „große Zweifel“ geben, „ob ein Wechsel nach München jetzt überhaupt noch der richtige Schritt für ihn wäre“. Das Hickhack aus dem Sommer soll den Verteidiger geärgert haben. Bisher war dabei eher die Rede davon, das Verhalten der Leverkusener Verantwortlichen sei Tah sauer aufgestoßen.
Nun aber rückt auch die Haltung des FC Bayern in den Fokus: Mit dem Rekordmeister war sich Tah dem Vernehmen nach frühzeitig weitgehend einig, den Transfer ließen die Münchner dann aber laut Berichten wegen einer vergleichsweise geringen Diskrepanz bei der Ablösevorstellung – etwa 5 Millionen Euro – platzen. Bei Tah hat sich deshalb wohl die Frage aufgedrängt, wie hoch er bei den Münchnern überhaupt im Kurs steht.
Kim und Upamecano finden beim FC Bayern besser zueinander
Nebenbei hat sich die in der Vorsaison noch sehr wacklige Abwehr des FC Bayern unter Vincent Kompany durchaus stabilisiert, das Duo aus Minjae Kim und Dayot Upamecano findet immer besser zueinander. Wähnte sich Tah im Sommer noch als designierte Stammkraft in München, ist der Bedarf zwischenzeitlich weniger akut, zumal Neuzugang Hiroki Ito verletzungsbedingt noch gar kein Faktor ist.
Bei dieser Gemengelage wäre kein Wunder, wenn sich Tah mit anderen Optionen befassen sollte. Der FC Barcelona hegte schon im Sommer Interesse, zuletzt wurde bisweilen auch der italienische Meister Inter Mailand genannt. Und auch in Leverkusen bleibt ein Funken Resthoffnung bestehen, dass Tah doch noch zu einer Verlängerung bewegt werden kann.
„Im Moment ist die Situation so, aber wir haben nie etwas ausgeschlossen. Die Tür ist nicht zu“, sagte zuletzt Sportchef Simon Rolfes gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dabei steht nach wie vor im Raum, dass Bayer 04 Tah eine Ausstiegsklausel einräumt, die einen Abschied möglich machen würde, von dem alle seit Jahren miteinander verbundenen Parteien etwas haben.
