Im Sommer sorgte eine Verbalattacke von Bayer Leverkusens Fernando Carro auf Max Eberl für Aufsehen. Jetzt enthüllte der Bayern-Boss die Hintergründe.
Leverkusen/München – Zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen sind während des Sommertransferfensters kurzzeitig Giftpfeile geflogen. Eine ungewöhnliche persönliche Attacke von Fernando Carro auf Max Eberl sorgte für Aufsehen und eine scharfe Reaktion seitens der Münchner. Der Sportchef des Rekordmeisters hat nun die Hintergründe verraten.
Bisher galt die Annahme, dass Carro sich über das Verhalten des FC Bayern im Werben um Jonathan Tah geärgert habe. Im Raum stand, dass Eberl und Co. einen Rückzieher gemacht hätten, nachdem sich die Parteien vermeintlich entscheidend angenähert haben. Beim TV-Sender Sport1 erklärte Eberl nun aber, dass nicht etwa Jonathan Tah, sondern sein Teamkollege Florian Wirtz den Ursprung des Ärgers von Carro darstellte.
Carro merkte sich Kommentare von Eberl bei Borussia Mönchengladbach
„Es war ein Scharmützel. Wir haben uns gesehen bei der Auslosung der Champions League, da hat Fernando mir gesagt, dass er auf mich sauer ist, seitdem ich den Wechsel von Florian Wirtz von Köln nach Leverkusen kommentiert habe“, sagte Eberl. Wirtz war im Januar 2020 gegen eine geringfügige Ausbildungsentschädigung vom FC zum rheinischen Nachbarn gewechselt.
Der Transfer schlug auch wegen einer ungeschriebenen Regel unter den Lokalrivalen in Nordrhein-Westfalen für Aufsehen, an dem auch Eberls damaliger Klub Borussia Mönchengladbach beteiligt war. „Es gab im Westen mal ein Agreement, dass wir keine Spieler abwerben. Aber ich habe gesagt, dass ich Verständnis habe, weil ein A-Jugendspieler des 1.FC Köln zum Lizenzkader von Leverkusen wechselt. Das war etwas anderes“, so Eberl.
Allerdings hatte sich Eberl zuvor auch kritisch über den Deal geäußert. „Da ist etwas passiert, was keiner von uns gerne sieht. Wir würden dieses Agreement gerne aufrechterhalten, weil es ein wenig zur Beruhigung beiträgt. Hintenrum klauen würde zu vielen Problemen im Westen führen, wo wir eh schon auf engstem Raum sind“, hatte Eberl seinerzeit erklärt. Mutmaßlich ist diese Aussage bei Carro hängen geblieben. „Seitdem war er böse auf mich, aber es ist egal“, sagte der Bayern-Sportchef nun.