Hat Franck Honorat eine schwerere Verletzung als vermutet? Ein langfristiger Ausfall könnte die Kaderplanung von Borussia Mönchengladbach verändern.
Mönchengladbach – Bislang hat Borussia Mönchengladbach kommuniziert, Franck Honorat habe wegen einer Fußverletzung gegen den FC Bayern gefehlt und drohe deshalb auch die Partie gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr) zu verpassen.
Neue Gerüchte um Honorat-Verletzung
Wie die Bild-Zeitung berichtet, ist die Verletzung des Rechtsaußen womöglich schlimmer, als bisher anzunehmen war. Laut Angaben des Boulevardblatts soll mannschaftsintern das Gerücht die Runde machen, dass ein Fußbruch vorliegen könnte. Damit würde Honorat mehrere Wochen ausfallen.
Da laut Cheftrainer Gerardo Seoane auch Nathan Ngoumou das Gastspiel in Wolfsburg verletzungsbedingt verpasst, ist offen, in welcher Konstellation Borussia in der Autostadt antreten wird. Zugleich stellt sich die Frage, welche Auswirkungen das Honorat-Rätsel auf etwaige Wintertransfers haben wird.
Auswirkungen auf Gladbachs Transferpläne
Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hat mehrfach betont, keine Transfers tätigen zu müssen, solange kein Spieler aus dem erweiterten Mannschaftskern mit einem Abgang liebäugelt. Zwar bahnt sich kein unmittelbarer Deal an, dem Vernehmen nach soll Ngoumou jedoch in Frankreich Interesse wecken.
Der kicker berichtete am vergangenen Freitag, mehrere Vereine aus der französischen Ligue 1 hätten Ngoumou auf dem Zettel. Das Portal Fussballtransfers will erfahren haben, der Tabellensiebte RC Lens sei ebenso interessiert wie Zweitligist Paris FC.
Bei einem Angebot im mittleren bis hohen einstelligen Millionenbereich könnte Borussia einen Verkauf in Erwägung ziehen, da Ngoumou sein Potenzial in zweieinhalb Jahren nur bedingt unter Beweis gestellt hat und die Chance bestände, eine bessere Alternative zu Honorat zu verpflichten - oder sogar einen Konkurrenten für Robin Hack, wie die Gerüchte um Jan-Niklas Beste angedeutet haben.
Kein Winter-Abgang von Ngoumou?
Fällt Honorat in den kommenden Wochen aus, dürfte ein vorzeitiger Ngoumou-Abgang allerdings vom Tisch sein. Der 24-jährige Franzose ist mit einem Spitzenwert von 36,53 Kilometern pro Stunde der schnellste Gladbacher Offensivspieler und liegt vor Honorat, dessen Höchstwert in dieser Saison 34,62 Kilometer pro Stunde beträgt. Die beiden Rechtsaußen sind die einzigen wirklichen Tempo-Spieler, die Borussia zur Verfügung hat.
Zum Vergleich: während Tomáš Čvančara auf 33,88 Kilometer pro Stunde kommt und Robin Hacks Höchstgeschwindigkeit 33,63 Kilometer pro Stunde beträgt, sind Alassane Pléa (32,26 Kilometer pro Stunde) und Kevin Stöger (30,66 Kilometer pro Stunde) im Tempo-Nachteil.
Darüber hinaus ist Ngoumou einer der wenigen Kaderspieler, der Eins-gegen-eins-Situationen auflösen kann. Trotz einer bisher unglücklichen Hinrunde ist an guten Tagen das Potenzial vorhanden, Dynamik in der Offensive zu entfachen.
Ein Wintertransfer erschiene nur sinnhaft, wenn Honorat zeitnah zurückkehren sollte. Bestätigt sich hingegen die Befürchtung, die laut der Bild-Zeitung im Umlauf ist, wird Ngoumou mutmaßlich keine Freigabe erhalten – und infolgedessen wäre aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen kein Neuzugang zu erwarten, sofern kein Vorgriff auf den Sommer erfolgt.