Borussia Mönchengladbach demonstriert in der Bundesliga eine Stabilität, die über die öffentliche Wahrnehmung hinausgeht. Rainer Bonhof kommentiert.
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach ist heimlich, still und leise eines der Teams der Stunde in der Bundesliga: Seit dem 5. Spieltag haben nur der FC Bayern und RB Leipzig mehr Punkte geholt als die Fohlen. Am Samstagabend war Borussia bei Leipzig phasenweise nah an einem Auswärtssieg dran, verdiente sich eine Punkteteilung redlich.
In der Bundesliga steht Gladbach damit besser da als in der öffentlichen Wahrnehmung: Obwohl das Team von Gerardo Seoane nur drei Punkte hinter den Champions-League-Rängen liegt, gibt es immer wieder Diskussionen über seine Jobsicherheit und auch die Arbeit von Sportchef Roland Virkus. Rainer Bonhof weiß einzuordnen, warum es im Umfeld bisweilen rumort.
Borussia Mönchengladbach verbessert sich, es fehlt aber noch Konstanz
„Der Niederrheiner ist einer, der erst mal das Glas halbleer sieht. Das war immer schon so, und ich finde das nicht schlimm, man muss es nur wissen“, so der Präsident von Borussia gegenüber der Rheinischen Post. Die Zwischenbilanz kann sich aus Sicht der Klubikone jedoch durchaus sehen lassen. „Wir haben uns aktuell um fünf Plätze verbessert, haben mehr Punkte, mehr Siege und weniger Gegentore als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Das ist der tagesaktuelle Blick auf die Dinge“, sagte Bonhof.
Dazu gehört freilich auch, dass Gladbach im DFB-Pokal trotz langer Überzahl gegen Eintracht Frankfurt ausgeschieden ist und in der Bundesliga immer noch letztmals im März 2022 zwei Siege aneinanderreihen konnte. An der Konstanz mangelt es also weiterhin, nicht zuletzt deshalb wird bei Misserfolgen schnell mit dem Finger auf Trainer Seoane gezeigt.
Gladbach-Präsident deutet Verlängerung für umstrittenen Sportchef an
Bonhof hält dagegen: „Ich sehe, wie akribisch Gerardo arbeitet, welche Variabilität er im Training einbringt. Der Mann ist mit Haut und Haar Borusse.“ Nach Informationen von fussball.news spürt Seoane nach wie vor das große Vertrauen im Klub, vor allem der Dialog mit Sportchef Virkus ist positiv.
Auch der Nachfolger von Max Eberl wird im Umfeld allerdings immer wieder kritisch beäugt. Zuletzt sorgte die Klage von Virkus über eine aus seiner Sicht überzogene Erwartungshaltung für Aufsehen. „Er hat hier in einer komplizierten Situation Verantwortung übernommen, hat durch Vertragsverlängerungen und einige gute Transfers die anfangs schwierige Situation im Kader mittlerweile geregelt“, stellt Bonhof auch Virkus ein gutes Zeugnis aus.
Die Zeichen deuten auf eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrags von Virkus hin: „In der Vergangenheit war es in vergleichbaren Fällen immer so, dass wir im Januar/Februar angefangen haben zu sprechen. So werden wir es auch bei Roland halten“, sagte Bonhof.
