Seit einiger Zeit steht Gerardo Seoane bei den Borussia-Fans auf dem Prüfstand. Hat diese negative Stimmung nun auch die Spieler erreicht?
Mönchengladbach – Der zunächst positive Saisonstart von Borussia Mönchengladbach ist wieder vergessen. Die Niederlage in Augsburg vor der Länderspielpause hat zu erneutem Frust im Fan-Lager geführt.
Kritik an Seoane nimmt zu – auch innerhalb der Mannschaft?
Nach sechs Spielen stehen sechs Punkte und Platz 14 zu Buche. Gerardo Seoane sammelt mit der Fohlen-Elf im Schnitt pro Bundesligaspiel einen einzigen Punkt. Der Schweizer hat noch keine nachhaltigen Lösungen für die Probleme der Mannschaft gefunden, die einerseits weiterhin defensiv anfällig wirkt und andererseits in Abwesenheit von Franck Honorat offensiv gelähmt erscheint.
Bei Borussia-Fans ist Seoane bereits seit der vergangenen Saison umstritten, in den vergangenen Wochen wurde die Kritik am Übungsleiter in den sozialen Netzwerken lauter. Wie das Magazin Sport Bild erfahren haben will, soll mittlerweile auch der Unmut innerhalb der Mannschaft zunehmen.
In der Kabine „wachsen die Widerstände gegen den Trainer“, heißt es in dem durchaus brisanten Bericht. Seoane werde vorgeworfen, das Leistungsprinzip nicht konsequent durchzusetzen. Mehrere Spieler seien sich im Unklaren darüber, woran sie beim Coach sind, der „nur noch zu ausgewählten Profis engen Kontakt“ suche. Darüber hinaus würden seine Ansprachen als „inhaltsschwach“ eingestuft.
Was die Gladbach-Kabine darüber hinaus vermisst
Zusätzlich herrsche innerhalb der Mannschaft ein Vorwurf, der sich auch auf die Führungsriege am Niederrhein beziehe. Es sei „der Wunsch nach einer prominenten und streitbaren Figur“ zu vernehmen, „die Borussia mitreißt und glänzen lässt“.
Dafür steht jedoch Vereinspräsident Rainer Bonhof ebenso wenig wie Sport-Geschäftsführer Roland Virkus oder Trainer Seoane. Vielmehr betont der Klub stets, sich in einem Prozess zu befinden, der Rückschläge beinhalte, aber dennoch von Ambitionen geprägt sei.
Die klare Kritik von Sportchef Virkus am Auftritt in Augsburg war ein erster Fingerzeig dahingehend, dass der Ton in Gladbach rauer wird. In den kommenden Spielen gegen Heidenheim, Mainz und Bremen gilt es, den Worten Taten folgen zu lassen - andererseits dürfte die Stimmung bei den Fans endgültig kippen. Ob bei weiteren Misserfolgen die Zukunft von Seoane infrage gestellt wird, bleibt indes abzuwarten.
