Trotz vieler Veränderungen bei Borussia Mönchengladbach bleibt eine Schwäche der Fohlen-Elf auch zu Beginn dieser Saison bestehen.
Mönchengladbach – Nach dem komplizierten Auftakt steht Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga vor wichtigen Wochen.
Auch auf Gladbachs Abwehr warten wichtige Wochen
Mit Union Berlin, dem FC Augsburg, 1. FC Heidenheim, Mainz 05 und Werder Bremen warten bis Anfang November fünf Gegner, die Borussia in der vergangenen Saison teils vor große Probleme gestellt haben. Es gilt, diese Reifeprüfung zu überstehen und konstant zu punkten, um die im Sommer geäußerten Ambitionen zu unterstreichen und in Richtung Einstelligkeit zu marschieren.
Neben den sofortigen Leistungsträgern Tim Kleindienst und Kevin Stöger wird es aber auch auf die Abwehr ankommen, den Schalter umzulegen. Das ist bisher nur bedingt passiert.
Mehrere Szenen bleiben im Gedächtnis
Im Kollektiv verteidigt Gladbach aggressiver und geschlossener. Mit mehr Intensität und Kompaktheit soll es dem Gegner schwerfallen, bereits die erste Pressinglinie zu überspielen. Als Anschauungsmaterial dient die erste Halbzeit gegen den VfB Stuttgart (1:3), als Borussia mehrfach Ballgewinne im letzten Drittel verzeichnet hat.
Dennoch sind regelmäßig entscheidende Fehler in der Viererkette zu beobachten. Gegen Leverkusen leitete Nico Elvedi ein Gegentor mit einem Fehlpass und einem verunglückten Klärungsversuch ein, gegen Stuttgart ließ sich Luca Netz vor dem zweiten Treffer zu leicht abkochen, vor dem dritten Treffer hatte Jamie Leweling auf der linken Außenbahn leichtes Spiel gegen Franck Honorat.
In Frankfurt tanzte Hugo Ekitiké Elvedi aus, Hugo Larsson stahl sich zwischen Ko Itakura und Julian Weigl frei. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Aliou Baldé vom VfL Bochum für Betrieb gesorgt und den Außenverteidigern durchaus Probleme bereitet hat.
Gladbach bleibt bisher anfällig
Zudem befindet sich Gladbach auf einem bewusst schmalen Grat. Gerardo Seoane forciert mehr Eins-gegen-eins-Duelle in der letzten Abwehrlinie, was wiederum an schwächeren Tagen das Risiko erhöht, dass der Gegner zu Abschlüssen kommt. Bisher ließ Gladbach gemeinsam mit Holstein Kiel die drittmeisten Schüsse zu (beide 70), nur Frankfurt (73) und Mainz 05 (86) verzeichnen mehr.
Von diesen 70 Abschlüssen gingen wiederum 25 aufs Tor, womit Gladbach nach dem VfL Wolfsburg (26), Kiel (28) und Mainz (30) am anfälligsten für Torschüsse des Gegners.
Die Defensive braucht neue Impulse
Borussia fahndete im Sommer nach einem zusätzlichen Verteidiger, konzentrierte sich dabei auf einen positionsgetreuen Ersatz für den abgewanderten Maximilian Wöber. Insbesondere auf der linken Abwehrseite hätte ein solcher Neuzugang trotz der Fortschritte von Netz im defensiven Bereich gutgetan.
Es wird mittelfristig frischen Wind in der Defensive brauchen, um noch stabiler aufzutreten. Diese Baustelle haben die Verantwortlichen verpasst. Der Verkauf von Manu Koné bietet für das Winter-Transferfenster mutmaßlich etwas Spielraum, den es dann zu nutzen gilt. In der aktuellen Besetzung bleibt die Fohlen-Elf anfällig für Fehler.