Nach Neuhaus drohen Gladbach zwei weitere Härtefälle

Im vergangenen Jahr wurde Florian Neuhaus zum Härtefall von Borussia Mönchengladbach. Wird dies bald auf ein weiteres Paar zutreffen?

Mönchengladbach – In knapp 18 Monaten bei Borussia Mönchengladbach hat Gerardo Seoane unter Beweis gestellt, dass er nichts unversucht lässt, um die Fohlen zu stabilisieren.

Seoane ließ mit einer Entscheidung aufhorchen

Es entwickelte sich fast zum Markenzeichen des Schweizers, zwischen mehreren Bundesligaspielen viele Veränderungen in der Startelf vorzunehmen. Auch in der Struktur wechselte Seoane häufig zwischen Dreier- und Viererkette und veränderte mehrfach innerhalb eines Spiels die Formation.

Im Fan-Umfeld fanden angeregte Diskussionen über Seoanes Experimentierfreude statt, genauso häufig wurde über Florian Neuhaus diskutiert. Der Mittelfeldspieler verlängerte seinen Vertrag im Sommer 2023 und stieg zum Vizekapitän auf, verkam jedoch zu einer Randfigur. Lediglich 15 Startelfeinsätze und 1229 Bundesliga-Minuten sammelte Neuhaus, der unter keinem von Seoanes Vorgängern derart abgeschrieben war.

Über den Sommer hat sich wenig an dieser Situation geändert. Neuhaus, der sich mehrfach zu Borussia bekannt hat, feierte am Sonntag gegen Werder Bremen seinen vierten Kurzeinsatz in dieser Saison und absolvierte erst 45 Spielminuten in der Bundesliga. Umso überraschender war die Startelfnominierung im DFB-Pokal-Spiel gegen Eintracht Frankfurt, der primär zustande kam, weil Alassane Pléa nur für einen Joker-Einsatz bereit war.

Gladbach drohen weitere Härtefälle

In den vergangenen Wochen hat sich herauskristallisiert, dass Borussia zwei weitere Härtefälle drohen. Ausschlaggebend dafür ist das schwache Auswärtsspiel beim FC Augsburg am 4. Oktober (1:2). Seither haben Kevin Stöger und Philipp Sander in der Bundesliga keine Startelfeinsätze mehr absolviert.

Gegen Heidenheim, Mainz und Bremen sammelte Stöger 68 Minuten und erzielte gegen die Grün-Weißen sein erstes Saisontor. Sander steht bei lediglich 22 Minuten und verbrachte das gesamte Heimspiel gegen Werder auf der Bank.

Die beiden Neuzugänge waren im Sommer vielfach gelobt worden, weil sie aufgrund ihrer unbequemen Art im Spiel gegen den Ball und ihrer Haltung abseits des Rasens als potenzielle Führungsspieler gelten. Bisher erfüllt diese Rolle aber nur der dritte Neuzugang Tim Kleindienst, der - gemessen an seinen Torbeteiligungen - die Gladbacher Lebensversicherung darstellt.

Stöger und Sander plötzlich auf der Bank

Stöger gehörte 2023/24 zu den besten Mittelfeldspielern der Bundesliga und hatte einen großen Anteil am Klassenerhalt des VfL Bochum. Der österreichische Nationalspieler sollte im Zusammenspiel mit Pléa auf dem linken Flügel respektive der Zehnerposition die Kreativität und Torgefahr erhöhen. Mittlerweile genießt jedoch Robin Hack den Vorzug, der als klassischer Flügelspieler über mehr Tempo und Tiefgang verfügt und mit Rechtsaußen Franck Honorat dafür verantwortlich ist, Flanken auf Kleindienst zu schlagen.

Bei Sander war zunächst erwartet worden, dass er um seinen Platz kämpfen muss. Der frühere Kapitän von Holstein Kiel konkurriert mit Rocco Reitz um den freien Platz neben Julian Weigl und lieferte beim 2:0-Sieg in Bochum am zweiten Spieltag viele Argumente für die Beförderung in die Stammelf. Reitz stellte zuletzt jedoch seine Qualität zur Schau, mit seiner Aggressivität und Zweikampfstärke viele Bälle zu erobern und Umschaltsituationen in der gegnerischen Hälfte zu ermöglichen.

Da Gladbach mit Hack und Reitz in der Startformation sieben von neun möglichen Punkten gesammelt hat, dürfte Seoane keinen Anlass zu erneuten Veränderungen sehen. Der Coach hält sich im Vergleich zum Vorjahr zurück, wie auch das Bekenntnis zur 4-2-3-1-Formation zeigt. Doch damit drohen zwei weitere Härtefälle, weil sich Kleindienst gegenwärtig als einziger Neuzugang durchgesetzt hat.

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