Jonas Omlin erleidet im Tor von Borussia Mönchengladbach einen weiteren Rückschlag. Das dürfte im Fan-Lager die Diskussionen anheizen.
Mönchengladbach – Die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach haben in der vergangenen Saison unfreiwillig eine Luxussituation im Tor geschaffen. Aufgrund der langen Schulterverletzung war Eigengewächs Moritz Nicolas über weite Strecken die Nummer eins und wusste durchaus zu überzeugen. Im Frühjahr kehrte Omlin zurück, erhielt den Vorzug und feierte ein erfolgreiches Comeback.
Erneuter Rückschlag für Gladbach-Kapitän Omlin
In der Vorbereitung auf die laufende Saison sprach Cheftrainer Gerardo Seoane seinem Kapitän frühzeitig das Vertrauen aus. Omlin habe auch wegen der Binde einen Vorsprung auf seinen starken Konkurrenten Nicolas, der zum Auftakt wieder auf der Bank saß. Am Donnerstag hat sich das Blatt jedoch überraschend gewendet.
Wie Borussia mitgeteilt hat, wird Omlin wegen einer Sehnenverletzung im Unterschenkel „bis auf Weiteres fehlen“. Die Behandlung habe bereits begonnen, Informationen über die genaue Ausfallzeit des Torhüters könne der Verein nicht liefern. „Wie lang genau Jonas Omlin der FohlenElf fehlen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abzusehen“, heißt es in der Mitteilung.
Omlin wird weiter vom Verletzungspech verfolgt
Noch im Juli hatte sich Omlin zuversichtlich gezeigt, die Verletzungsprobleme überwunden zu haben. Die Schulter hält der Belastung zwar stand, dennoch wird er zum wiederholten Male im Fohlen-Tor außer Gefecht gesetzt. Seit der Verpflichtung im Januar 2023 hat Omlin erst 27 Pflichtspiele für Borussia absolviert – eine Bilanz, die angesichts der Ablösesumme von neun Millionen Euro unzufriedenstellend ist.
Gleichzeitig dürfte sich die Torwartdiskussion im Fan-Umfeld intensivieren. Schon in den vergangenen Wochen hatten sich Teile der Anhängerschaft für Nicolas ausgesprochen und waren darüber verwundert, dass es in der Vorbereitung keinen völlig offenen Konkurrenzkampf gegeben hat.
Außerdem rückte Omlin bei der 1:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart in die Kritik. Beim ersten Gegentreffer ließ der Schweizer einen Distanzschuss nach vorne abprallen, Deniz Undav schob unmittelbar darauf zur Führung ein. Trotz der ungünstig stehenden Sonne wurde vermehrt der Vorwurf geäußert, Omlin hätte den Schuss zur Seite abwehren können.
Setzt sich Nicolas im zweiten Anlauf durch?
Was für Nicolas eine weitere Chance bedeutet, stellt für den Verein einen potenziellen Unruheherd dar. Sollte der 26-Jährige, dessen Vertrag im März bis 2029 verlängert wurde, erneut seine Qualitäten unter Beweis stellen und sich als Torhüter auf Bundesliga-Niveau präsentieren, fiele eine sofortige Ablösung bei Omlins Rückkehr schwer – zumindest bei einem längerfristigen Ausfall.
Zwar weiß Nicolas um seinen eigentlichen Platz in der Gladbacher Rangordnung, weshalb er die Vertragsverlängerung auch im Wissen unterschrieben haben dürfte, vorerst auf die Bank zu rücken. Bleibt ihm aber eine erneute Chance verwehrt, zur Nummer eins aufzusteigen, könnte auch beim 26-Jährigen ein Umdenken stattfinden.
Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass Nicolas verletzungsfrei bleiben muss, solange Omlin ausfällt. Jan Olschowsky erlitt vor einem geplanten Leih-Transfer in die Niederlande eine Knieverletzung, somit steht hinter Nicolas nur Routinier Tobias Sippel zur Verfügung. Trotz der positiven Entwicklung des Mannschaftsgefüges wirkt die Situation im Tor im September 2024 wieder etwas prekärer.