Ein Talent von Borussia Mönchengladbach bekam im Sommer viel Anerkennung. Trotzdem fehlt es ihm in dieser Saison an Spielzeit.
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat in den vergangenen Jahren an vielen Stellschrauben gedreht, um dem Kader ein neues Gesicht zu verleihen.
Gladbach will mehr Talente fördern
Neben gestandenen Spielern wie Tim Kleindienst und Kevin Stöger sind auch einige junge Talente verpflichtet worden. Schon 2021 wechselte Luca Netz von Hertha BSC an den Niederrhein, 2023 schlug Lukas Ullrich denselben Weg ein. Fabio Chiarodia wechselte indes von Werder Bremen zu Borussia.
Der italienische Juniorennationalspieler galt in Bremen als großes Talent, hatte angesichts von fünf Einsätzen in den Saisons 2021/22 und 2022/23 aber keine allzu große Chance auf regelmäßige Spielpraxis. Die suchte Chiarodia fortan in Gladbach, wo Gerardo Seoane unter anderem Youngsters weiterentwickeln soll.
Chiarodia weiter im Wartestand
Das ist im Fall von Rocco Reitz gelungen, auch Netz hat im Vergleich zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung einige Fortschritte gemacht. Chiarodia hingegen wartet weiterhin auf seinen Durchbruch.
Vergangene Saison kam der 19-jährige Innenverteidiger in der Bundesliga siebenmal über 148 Minuten zum Zug, spielte am 31. Spieltag gegen Union Berlin sogar von Beginn an. Im Verlauf der aktuellen Spielzeit stehen nur zwei Spielminuten gegen Bayer Leverkusen und den 1. FC Heidenheim zu Buche.
„Ich sehe einen möglichen nächsten Schritt für Fabio, den er sich natürlich mit Leistung verdienen muss“, sagte Seoane im August am Rande des Trainingslagers in Rottach-Egern über Chiarodias Perspektive. „Er hat den Vorteil, dass er als linker Innenverteidiger für Spielauslösungen eine prädestinierte Rolle haben kann“, betonte der Schweizer, der in Bezug auf die Innenverteidigung ergänzte: „Wir haben vier Spieler, denen ich zutraue, von Anfang an Bundesliga zu spielen.“
Chiarodia reiht sich hinter Friedrich ein
Im Abwehrzentrum haben sich jedoch Ko Itakura und Nico Elvedi festgespielt. Letztgenannter fiel gegen Heidenheim aus und ist auch für die Partie gegen Mainz 05 (Freitag, 20.30 Uhr) fraglich, dürfte bei einem Ausfall aber wie schon am vergangenen Wochenende von Marvin Friedrich ersetzt werden.
Friedrich, der laut einer Meldung von Sky Sport einen Winter-Transfer in Erwägung ziehen soll, zählte gegen Heidenheim zu den Gewinnern und sammelte einige Pluspunkte. Der erfahrene Abwehrspieler erhält den Vorzug vor Chiarodia, der sich in Geduld üben muss.
„Fabio hat angedeutet, dass er ein großes Talent ist, was seinen Körper und seine Schnelligkeit angeht. Unsere und seine Aufgabe ist es, das auf die Straße zu bekommen“, sagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus im Sommer. „Wir wollen ihm da gar nicht zu viel aufbürden, er soll sich entwickeln und seinen nächsten Schritt machen.“ Bisher hat sich Chiarodia offenbar jedoch langsamer entwickelt, als einige Fans gehofft haben.