Die Verteidigung von Borussia Mönchengladbach ist seit längerem im Blickpunkt - und könnte schon in der Winterpause eine Änderung durchlaufen.
Mönchengladbach – Im Sommer hat Borussia Mönchengladbach an einigen Stellschrauben gedreht. Das Mittelfeld und die Offensive wurden personell verstärkt, außerdem hat Gerardo Seoane Veränderungen in der Struktur vorgenommen.
Die Abwehr bleibt eine Baustelle
Obwohl Gladbach auf mehr Biss und Galligkeit in den vorderen Bereichen sowie auf eine klare Viererkette setzt, bleibt die Abwehr eine Problemzone. Nach sechs Spielen stehen zehn Gegentore zu Buche, mehrere Treffer fielen nach individuellen Fehlern in der letzten Reihe.
Bei den Fans wächst der Frust über den Umstand, dass die Verantwortlichen auf einen Defensivtransfer verzichtet haben. Gesucht war ein Innenverteidiger, der auch als Linksverteidiger agieren kann, fündig wurden die Fohlen bis zum Deadline Day aber nicht.
Erster Gladbach-Verteidiger soll an Abschied denken
Wie Sky Sport erfahren haben will, kann es im Winter zu einer ersten Veränderung in der Gladbacher Defensive kommen - im Vordergrund steht jedoch ein Abgang. Dem Bezahlsender zufolge hofft Marvin Friedrich auf mehr Spielzeit und soll bereits mehrere Anfragen erhalten haben. Borussia sei offen für einen Transfer, sofern ein Ersatz für den Innenverteidiger gefunden würde.
Friedrich war im Januar 2022 von Union Berlin an den Niederrhein gewechselt und ging seinerzeit als letzter Transfer unter Max Eberl in die Geschichtsbücher ein. Die Ablösesumme belief sich auf 5,5 Millionen Euro.
Allerdings konnte sich Friedrich bisher nicht nachhaltig in Mönchengladbach durchsetzen. Der 28-Jährige verbuchte bis zur Länderspielpause 63 Pflichtspieleinsätze, wobei er 41-mal für die Startelf nominiert wurde.
Gladbach droht offenbar deutlicher Verlust
Allen voran in der Saison 2022/23 hatte Friedrich einen schweren Stand und echauffierte sich seinerzeit in einem Interview über die mangelnde Spielzeit unter Ex-Coach Daniel Farke. Unter Seoane verbesserte sich die Situation zwischenzeitlich, da der Schweizer in der vergangenen Saison häufig auf eine Dreierkette setzte und Ko Itakura, der im Sommer von der PSV Eindhoven umworben wurde, zeitweise ausgefallen war.
Im Sommer hat sich die Situation jedoch geändert, weil die Rückkehr zur Viererkette erfolgte und sich Itakura mit Elvedi im Abwehrzentrum festgespielt hat. Daher sammelte Friedrich erst 72 Einsatzminuten und musste bis zum Heimsieg gegen Union Berlin am 28. September auf sein Bundesliga-Debüt warten.
Da in fast drei Jahren bei Borussia keine signifikante Besserung eingetreten ist, wäre es nachvollziehbar, würde Friedrich eine Luftveränderung anstreben. Damit ginge wohl aber auch ein deutlicher Verlust für den Bundesligisten einher. Laut Sky Sport soll das Preisschild bei 1,5 bis 3 Millionen Euro liegen - womit Gladbach im besten Fall 2,5 Millionen Euro weniger erhielte, als einst in Friedrich investiert wurde.