Die Abwehr gals als Schwachpunkt von Borussia Mönchengladbach. Aktuell wirken die Verantwortlichen gelassen - auch mit Blick auf den Transfermarkt.
Mönchengladbach – Nach den frühzeitig abgewickelten Transfers von Philipp Sander, Kevin Stöger und Tim Kleindienst lag der Fokus von Borussia Mönchengladbach auf der Defensive.
Wöber-Abgang wurde nicht kompensiert
Maximilian Wöber hatte den Verein nach dem Ablauf seines Leihtransfers verlassen. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus betonte, den Markt im Blick zu behalten und abzuwarten, ob sich die Chance auf einen Transfer ergeben wird. Dieser Fall trat aber nicht ein.
Bernardo vom VfL Bochum war über viele Wochen in Mönchengladbach im Gespräch. Als Ko Itakura mit der PSV Eindhoven in Verbindung gebracht wurde, rückte Kevin Diks vom FC Kopenhagen in den Vordergrund. Dennoch blieb Kleindienst der letzte Transfer des Sommers 2024.
Die verpasste Verpflichtung eines zusätzlichen Verteidigers schürte zunächst die Erwartung, Gladbach werde im Januar den Fokus auf eine Ergänzung für die Defensive legen. In der Zwischenzeit hat jedoch Lukas Ullrich einen Entwicklungsschritt gemacht und bildet mit Luca Netz das Gespann auf der linken Abwehrseite. Außerdem haben Nico Elvedi und Marvin Friedrich ihre Leistungen stabilisiert, während Itakura seine bisher erste verletzungsfreie Hinrunde am Niederrhein erlebt.
Gladbach hat keinen „akuten Bedarf“
Aufgrund dieser Entwicklung ist aktuell nicht davon auszugehen, dass Borussia auf dem Transfermarkt aktiv wird. „Akuten Bedarf sehe ich nicht, solange wir so viele gesunde Spieler haben“, sagte Trainer Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr). „Bei Luca Netz (Fußverletzung, d. Red.) ist es auch absehbar, dass er bald wieder dabei ist.“
Borussia sei sich stets im Klaren darüber gewesen, „dass in der Abwehr die numerische Anzahl knapp werden kann“. Das war der Fall, als vor dem siebten Spieltag neben Netz auch Elvedi ausfiel. Letztgenannter kehrte am elften Spieltag in den Kader zurück, wodurch die Personalsituation wieder entspannte. Seoane betont: „Wir sind gut durch die Saison gekommen, haben mit Joe Scally einen Spieler, der links spielen kann, Fabio Chiarodia ist einen Schritt weiter und kann auch links spielen. Wir haben eine gute personelle Situation, das ist für uns das Allerwichtigste.“
So richten die Verantwortlichen den Blick auf den Sommer 2025. Bei Ko Itakura ist ein Verbleib über den Sommer hinaus denkbar, dafür könnte Elvedi im dritten aufeinanderfolgenden Jahr auf einen Wechsel hoffen. Abzuwarten bleibt auch, was auf der rechten Abwehrseite geschehen wird. „Es wird irgendwann auch bei uns Veränderungen geben, dass ein Spieler vielleicht wechselt“, sagte Seoane. „Vorbereitet muss man sein.“
Seoane sieht „einen guten Konkurrenzkampf“
Der Cheftrainer wird sich in den kommenden Monaten nur hintergründig mit Veränderungen auseinandersetzen müssen. Bis zum 34. Spieltag ist es seine Hauptaufgabe, jede Woche an der bestmöglichen Startelf zu basteln.
Vor dem Duell mit Dortmund äußerte Seoane seine Zufriedenheit über die zurückliegende Trainingswoche: „Wir haben auf verschiedenen Positionen einen guten Konkurrenzkampf, vom Gefühl her haben sich alle Spieler durch ihre Trainingsleistungen angeboten. Ich habe eine gute Reaktion gesehen.“ Das ist die Grundlage für einen möglichen Heimsieg gegen den BVB, dessen Auswärtsschwäche die Tür für die Fohlen-Elf einen Spalt weit öffnet.