Borussia Mönchengladbach ist einer von vielen Vereinen mit ‚Transferstau‘. Nun deutet Gerardo Seoane an, dass es auch ohne Neuzugang für die Abwehr funktionieren könnte.
Mönchengladbach – Die Pflichtspielsaison von Borussia Mönchengladbach beginnt am Samstag (17. August) mit dem Gastspiel im DFB-Pokal bei Erzgebirge Aue. Die Fohlen wollen in der neuen Spielzeit vieles besser machen als in der zurückliegenden Saison. Der personelle Umbruch ist dabei durchaus etwas geringer ausgefallen, als zu Beginn des Sommers vielerorts vermutet wurde.
Mit Tim Kleindienst, Philipp Sander und Kevin Stöger sind lediglich drei vollwertige externe Neuzugänge im Kader von Trainer Gerardo Seoane. Nachwuchshoffnung Charles Herrmann dürfte von nennenswerten Spielanteilen noch etwas entfernt sein. Die Krux für Gladbach: Ohne Verkäufe sind die Kassen nicht prall genug gefüllt. Die Verantwortlichen sind sogar in Vorleistung gegangen.
Gerardo Seoane rechnet: Acht Verteidiger „brauchen wir und haben wir“
Bisher galt als wahrscheinlich, dass Borussia unbedingt noch in der Abwehr nachlegen will. Roland Virkus hatte daraus im Juli keinen Hehl gemacht. „Es ist klar, dass wir im defensiven Bereich schauen, wo man noch etwas machen kann. Wenn sich dort ein Transfer-Fenster auftut, dann müssen wir da sein“, ließ sich der Sportboss von Gladbach zitieren. Geschehen ist seither jedoch nichts, mutmaßlich, weil der Transfermarkt bei den Verkäufen noch nicht in Bewegung gekommen ist.
Ob sich das in den verbleibenden Tagen der Wechselperiode noch ändert, ist nicht seriös vorherzusagen. Vor diesem Hintergrund scheint bemerkenswert, dass Trainer Seoane andeutet, auch mit dem aktuellen Aufgebot zufrieden zu sein. „Wir haben nominell acht Verteidiger für vier Positionen. Die brauchen wir und die haben wir“, zitiert das Portal GladbachLIVE den Schweizer.
Gladbach will junge Spieler weiterentwickeln
Dabei zählt er unter anderem die Talente Fabio Chiarodia und Lukas Ullrich vollwertig mit. „Es gibt gewisse Spieler im Kader, bei dem vielleicht der nächste Entwicklungsschritt wäre, eine gewisse Spielzeit auf höherem Niveau zu sammeln“, so die etwas verklausulierte Formulierung von Seoane. Der Chefcoach schließt eine Verpflichtung naturgemäß nicht aus, bezieht sich dabei aber augenscheinlich vor allem auf den Fall, dass noch ein Spieler aus dem Defensivverbund geht.
Der erste Anwärter auf einen Abschied bleibt dabei Nico Elvedi, trotz seiner Berufung in den Mannschaftsrat durch Seoane. Ein Abgang des Innenverteidigers deutet sich derzeit jedoch nicht sehr konkret an. Auch bei Manu Koné lässt das Angebot, das die Kasse so richtig klingen lassen würde, bisher wohl auf sich warten.
Trotz Aussagen von Seoane: Transfer weiter möglich
Bleibt also alles beim Status Quo in der Abwehr von Seoane? Das muss nicht unbedingt so sein. Wie die Rheinische Post berichtet, könnten sich die Fohlen womöglich doch auch ohne einen Abgang noch eine neue Defensivkraft leisten. Das Profil sei weiterhin klar definiert: Es soll ein Verteidiger sein, der „polyvalent mehrere Positionen spielen“ kann, wie Virkus schon im Juli erklärt hat.
Gesucht wird dabei vor allem ein Linksfuß, der auf der mit Ulrich und Luca Netz wenig erfahrenen Außenverteidigerposition aushelfen könnte. Zudem sollte der Neuzugang laut der Regionalzeitung ein gutes Tempo mitbringen.