Das Auto verspricht in Coronazeiten mehr Sicherheit vor Ansteckung als etwa Bus und Bahn. Aber stimmt das auch?
- Das eigene Auto gilt derzeit als eines der sichersten Transportmittel vor dem Coronavirus.
- Aber ist es trotzdem notwendig, eine Maske zu tragen?
- Und wie viele Personen darf man im eigenen Auto mitnehmen?
Das eigene Auto bietet Schutz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus. Selbst bei einem mäßigen Innenraumfilter ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger über die Lüftung ins Cockpit gelangen eher gering. Wer trotzdem eine Maske tragen will, sollte auf die eigene Erkennbarkeit achten. Doch wie sieht es aus, wenn man mit mehreren Personen in einem Auto sitzt?
Coronavirus: Wie viele Personen dürfen in einem Auto sitzen?
Laut ADAC gelten die Abstandsregeln auch in Fahrzeugen. In kleinen PKWs ist es allerdings fast unmöglich, diese wirklich einzuhalten, da offiziell 1,5 Meter Abstand gehalten werden müssen. Aus diesem Grund sollten Fahrten im eigenen Auto nur zusammen mit Personen aus dem selben Hausstand stattfinden.
Ein Sonderfall stellt die Nutzung von Carsharing-Fahrzeugen* dar. Auch wenn man damit alleine unterwegs ist, könnten das Lenkrad oder sonstiges Interior vom vorherigen Nutzer möglicherweise mit Viren kontaminiert sein.
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Coronavirus: Wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung während der Fahrt?
Während der Fahrt haben Viren kaum eine Chance, in größerer Zahl ins Fahrzeug zu gelangen. Dazu müsste das Auto schon eine hoch konzentrierte Virenwolke durchfahren. Da diese im Falle von Corona in der Regel von Infizierten ausgeatmet oder -gehustet werden, dürften sie selten mitten auf der Straße zu finden sein. Und selbst wenn, zerstreut der Fahrtwind sie in der Regel innerhalb kürzester Zeit.
Im unwahrscheinlichen Fall, dass das eigene Auto tatsächlich eine hochkonzentrierte Virenwolke trifft, hilft der serienmäßige Innenraumfilter. "In der Regel kommen Coronaviren in Tröpfchenwolken oder Aerosolen vor", weiß Anders Lövfendahl, Filterexperte beim Automobilhersteller Volvo. Deren Durchmesser liege bei mindestens 5 Mikrometern – womit auch Standardfilter wohl keine Probleme hätten. In Versuchen nachgewiesen sei das aber noch nicht, gibt er zu.
Maximale Sicherheit bieten in dieser Hinsicht nur sogenannte HEPA-Filter, wie sie in Operationssälen zum Einsatz kommen. Diese können zumindest in der Theorie auch Viren in Reinform aus der Luft entfernen. Das gilt auch für den Coronavirus, der außergewöhnlich winzig ist, wie Martin Klein, Chef der Filtersparte beim Zulieferer Mann + Hummel weiß: "Im Vergleich zu einem Feinstaubpartikel entspricht das Größenverhältnis dieses neuartigen Virus dem einer Murmel zu einem Kürbis." Trotzdem stellen die extrem dichten Vliese der HEPA-Filter ein kaum überwindbares Hindernis für die Erreger dar. Das Problem: Aktuell ist die Technik einzig in den E-Autos von Tesla* zu haben, in Modellen anderer Hersteller dürfte sie erst in den kommenden Monaten und Jahren einziehen.
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Mundschutz im Auto: Das müssen Sie beachten
Wer eine Ansteckung fürchtet, kann daher am Steuer zusätzlich zu einem Mundschutz* greifen. In diesem Fall sollten Autofahrer allerdings darauf achten, dass die wesentlichen Gesichtszüge erkennbar bleiben. Bei den handelsüblichen Masken sollte das nach Einschätzung des ADAC eigentlich kein Problem sein, da das Gesicht damit im Normalfall noch zu erkennen ist. Bei selbstgemachten Masken könne es jedoch vorkommen, dass diese das Gesicht zu sehr verdecken.
In der Regel dürfte die Polizei zwar ein Auge zudrücken, wer Pech hat, zahlt aber ein Bußgeld. Wird mit einem Mundschutz eine Ordnungswidrigkeit begangen, läuft das normale Bußgeldverfahren, ist der Fahrer nicht zu ermitteln, droht dem Halter eine Fahrtenbuchauflage. Die Regelung des Gesetzes kann dem ADAC zufolge nicht einfach aufgehoben werden, die Bußgeldbehörden handhaben solche Fälle zurzeit jedoch großzügiger.
Holger Holzer/SP-X
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