Der Abgas-Skandal weitet sich immer mehr aus. Im Diesel-Gipfel wurde nun beschlossen, was mit betroffenen Fahrzeugen passieren soll. Alle Infos auf einen Blick.
+++Update vom 03. August 2017: Auf einer Pressekonferenz wurden nun die Ergebnisse des "Diesel-Gipfels" bekannt gegeben. Demnach sollen mehr als 5 Millionen Diesel-Autos der Emmissionklasse 5 und auch 6 in Deutschland mit einer neuen Schadstoff-Software nachgerüstet werden. Mehr zum Gipfel und was Besitzer von älteren Diesel-Fahrzeugen machen können, lesen Sie in der großen Zusammenfassung auf tz nach.
+++Update vom 19. Juli 2017: Anfang August findet der "Diesel-Gipfel" statt. Bundesregierung, Bundesländer und Autohersteller wollen konkrete Schritte erörtern, um den Schadstoffausstoß zu vermindern.
+++Update vom 14. Juli 2017: Auch gegen Mercedes werden schwerwiegende Manipulationsvorwürfe erhoben. Mehrere Medien berichten, dass die die Schwaben fast zehn Jahre lang Autos mit zu hohen Schadstoffwerten verkauft haben sollen. Nach Bekanntwerden dieser neuen Recherchen bestellte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am gestrigen Donnerstag Mercedes-Vertreter in sein Ministerium ein. Man wolle den Vorwürfen nachgehen, hieß es.
+++Update vom 05. Juli 2017: Volvo läutet den Abschied vom Verbrennungsmotor ein. Der schwedische Hersteller will Schritt für Schritt vom Verbrennungsmotor wegkommen und auf E-Mobilität setzen.
+++Update vom 02. Juni 2017: Nun ist es raus. Wie die tz berichtete, sind nach den VW- nun auch Audi-Fahrer von der sogenannten Schummelsoftware betroffen. Es wurde eine große Rückrufaktion angekündigt.
+++Update vom 15. März 2017: Razzia bei Audi. Gegenstand der Ermittlungen sei, laut Medienberichten, der Verkauf von 80.000 Autos von 2009 bis 2015 in die USA, die mit einem von Audi entwickelten V6-Drei-Liter-Dieselmotor ausgestattet sind.
Der Sechszylinder-TDI-Motor war Thema auf der Audi-Jahrespressekonferenz. In Europa wurde unser 3-Liter-V6-TDI nicht beanstandet, sagte Audi-Chef Rupert Stadler. Mehr über die Razzia bei Audi lesen Sie hier bei tz.de.
+++Update 3. Februar 2017: Wirbel um TÜV-Plakette. DerTÜV Nord will nicht-umgerüsteten Autos, laut Medienberichten, die Plakette verweigern. Doch geht das eigentlich?
Probleme bekommen demnach Autobesitzer, die ihren Wagen nicht zum Nachrüsten in die Werkstatt gebracht haben und zur Hauptuntersuchung (HU) müssen. Denn es gibt eine Frist von 18 Monaten. Innerhalb dieser Frist müssten betroffene Halter ihre Dieselfahrzeuge in die Werkstatt bringen.
Diese Frist von 18 Monaten endet im Juli 2017. Da die Rückrufaktion mit dem VW Amarok im Januar 2016 gestartet war.
Doch noch läuft der Rückruf. Unklar scheint demnach, wann die Frist tatsächlich endet, ob spätere Stichtage gelten sollen. Eine gesetzliche Regelung fehle noch.
Update: Seit Anfang 2016 ruft der Volkswagenkonzern betroffene Diesel-Autos in die Werkstatt. Bis Ende des Jahres wollten die Wolfsburger die Rückrufaktion abgeschlossen haben.
- Volkswagen erhält (21. Dezember 2016) nach eigenen Angaben die Finale KBA-Freigaben zur Umrüstung der restlichen Diesel-Modelle mit dem Motortyp EA 189.
- Volkswagen erhält (4. November) nach eigenen Angaben vom zuständigen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Freigabe für die Umrüstung von weitere 2,6 Millionen Fahrzeugen. Die 1,6-Liter Diesel-Motoren aus der Baureihe EA 189 können nun in der Werkstatt umgerüstet werden. Ein Softwareupdate und der Einbau eines sogenannten Strömungsgleichrichter ist hier notwendig. Betroffene Kunden werden nun per Brief benachrichtigt. Es geht um unterschiedliche Modelle, wie VW Golf, VW Passat, Audi A4 oder Seat Leon.
- Der Rückruf der 8.500 betroffenen VW Pick-up Amarok läuft seit Januar 2016 planmäßig.
- Der Rückruf beim Golf hat begonnen. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. In Deutschland müssen 4.000 Autos Golf TDI Blue Motion mit 2,0 Liter-Motor und Schaltgetriebe für ein Software Update in die Werkstatt.
- Für rund 160.000 VW Passat-Modelle fehlt trotz umfangreicher Tests nach wie vor die Freigabe (Stand: 3. Mai 2016) durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
Aktueller Zeitplan für den VW Rückruf (Stand Mai 2016)
Dieselmotor mit der internen Typenbezeichnung EA 189-Motor - erfüllt die EU-Abgasnorm Euro 5 und wird mit 1,2, 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum angeboten Betroffen vom Stickoxid-Skandal sind die Baujahre 2009 bis 2014. |
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seit Januar |
VW Amarok |
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ab Mai 2016 |
Golf TDI Blue Motion mit 2,0 Liter-Motor und Schaltgetriebe |
Software-Update |
30 Minuten |
ab 30. Mai 2016 |
1,2 Liter-Motoren |
Software-Update |
30 Minuten |
ab 5. September 2016 |
1,6 TDI Motoren mit Common-Rail-Dieseleinspritzung |
Software-Update Strömungsgleichrichter |
60 Minuten |
- Von möglichen falschen CO2-Abgaswerten sind laut Volkswagen neun Modellvarianten betroffen. Nach Angaben des Konzerns beträgt die Abweichung "im Mittel nur wenige Gramm CO2", was einer Erhöhung des Normverbrauchs von etwa 0,1 bis 0,2 Liter auf 100 Kilometer entspricht. Es handelt sich ausschließlich um Fahrzeuge in den verbrauchsotpimerten Versionen Bluemotion und Bluemotion Technology (BMT). Volkswagen hat eine Liste der betroffenen Autos veröffentlicht (Stand: 9. Dezember 2015).
- Für VW wird die US-Baustelle in der Abgas-Affäre immer größer. Nach Ansicht der amerikanischen Umweltbehörden sind auch Diesel-Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit 3,0-Liter-Motoren aus den Modelljahren 2009 bis 2016 mit der Schummel-Software ausgestattet.
Nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" können die Schadstoffemissionen durch ein Software-Update und den Einbau eines Sensors im Luftfilter behoben werden. Der Sensor kostet demnach zehn Euro.
- Gibt es nun eine technische Lösung Volkswagen für die mittelgroßen 1,6 Liter-Dieselmotoren? Für diese Motoren reicht eine Software-Update nicht aus. Volkswagen hat die geplanten technischen Maßnahmen am Montag (16. November), laut Medienberichten vorgestellt. Nun prüft das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Für Fahrzeuge mit 1,2-Liter-Motoren sollen bis Ende November Lösungen vorschlagen werden.
Im Januar 2016 soll der Rückruf beginnen. Zuerst werden die betroffenen Fahrzeuge mit 2,0-Liter-Motoren in die Werkstatt bestellt. Bei diesen Motoren reicht ein Software-Update am Computer aus.
Für die anderen betroffenen Motoren muss der VW-Konzern dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch Lösungen vorschlagen:
- Für die 1,6-Liter Motoren lief die Frist am 15. November ab. Das KBA prüft derzeit die besten Lösungen.
- Für die 1,2 Liter Motoren läuft die Frist am 30. November ab.
In den USA bekommen die Geschädigten des Abgas-Skandals bei Volkswagen vom Unternehmen ein Wiedergutmachungs-Paket im Wert von über 1000 Dollar. Das "Goodwill Package" enthält ein Guthaben in Höhe von 500 Dollar (465 Euro) auf einer Prepaid-Karte, einen Einkaufsgutschein über weitete 500 Dollar, einzulösen beim VW-Händler, sowie Pannenhilfe über drei Jahre für das betroffene Fahrzeug.
Das Stickoxid-Problem N0X
Beim Abgas-Skandal standen bislang die manipulierten Abgaswerte von Dieselmotoren eines Motortyps im Fokus: Motoren mit der Bezeichnung EA 189. Dabei bleibt es scheinbar auch. Volkswagen bestätigte offiziell, dass Dieselautos mit EA 288-Motoren gemäß Euro-5-Norm und Euro-6-Norm nicht betroffen sind.
Den Vorwurf der amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency), das auch bei Drei-Liter-Diesel (V6-TDI-Dieselmotoren) eine Software-Funktion vorhanden sei, dementiert Volkswagen.
Das CO2-Problem
Anfang November teilte VW mit, dass es auch beim Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) und beim Spritverbrauch „Unregelmäßigkeiten“ gab. Der Konzern hat Autos mit falschen CO2-Abgaswerten unter anderem von Tüv-Prüfstellen abnehmen lassen.
Volkswagen hat die Aufklärung möglicher falscher CO2-Messwerte einiger Fahrzeugmodelle nach eigenen Angaben weitgehend abgeschlossen und eine Liste mit neun Modellvarianten vorgelegt.
Bei den Motoren EA288 mit Euro-6-Norm wurden, laut KBA, unzutreffende C02-Werte angegeben.
Die Kfz-Steuer in Deutschland richtet sich nach dem CO2-Ausstoß. Volkswagen will für seine Kunden mögliche Nachzahlungen bei der Kfz-Steuer wegen falscher CO2-Angaben bezahlen.
Die VW-Kunden können auf der Webseitevolkswagen.de/info überprüfen, wie es um die C02-Angaben bei ihrem Auto steht. Durch die Eingabe der Fahrzeug-Identifikationsnummer (VIN; Vehicle Identification Number) können sie sich darüber informieren, ob ihr Fahrzeug betroffen ist.
So läuft der Rückruf
Ab Januar 2016 soll laut Plan mit den Nachbesserungen der Dieselmotoren begonnen werden. Die Maßnahmen werden, laut Volkswagen, momentan für jede betroffene Baureihe und jedes betroffene Modelljahr entwickelt und zunächst den zuständigen Behörden vorgestellt.
Viele VW-Besitzer erhalten bald Post. Im Abgas-Skandal von Volkswagen hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Rückruf von 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen angeordnet.
Volkswagen arbeitet derzeit den größten Skandal seiner Konzerngeschichte auf. Ende September war bekannt geworden, dass der Volkswagen-Konzern in den USA mit Abgaswerten von Dieselfahrzeugen bei Tests betrogen hatte. Eine Software kann dafür sorgen, dass im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide (Nox-Werte) gemessen werden als im regulären Betrieb.
Was muss VW jetzt tun?
Das KBA hat das Softwareprogramm als "unzulässige Abschaltvorrichtung" eingestuft. Im Januar 2016 soll nun die Rückrufaktion der betroffenen Dieselautos starten. Volkswagen-Kunden müssen allerdings Geduld haben. Die Nachbesserung der Fahrzeuge kann sich hinziehen. Für die meisten betroffenen Motoren genügt, laut VW-Chef Matthias Müller, ein Software-Update. Bei einem Teil der Fahrzeuge würden dagegen auch zusätzliche Eingriffe an der Hardware notwendig sein.
- Bei den 2,0-Liter-Motoren dürften Software-Updates, laut Bundesminister Alexander Dobrindt, ausreichend.
- Bei den 1,6-Liter-M otoren und 1,2 Liter-Motoren ist wohl daneben noch eine technische Lösung notwendig (540.000 Diesel-Fahrzeuge).
Dieselmotoren des Typs EA 189
Von dem Einbau der Manipulations-Software in Diesel-Autos ist nach VW nur der Dieselmotor mit internen Typenbezeichnung EA 189 betroffen. Der Motor erfüllt die europäische Abgasnorm EU 5 und wurde in verschiedene Autos im Baujahr 2009 bis 2014 verwendet:
- 1,6 TDI Motoren mit Common-Rail-Dieseleinspritzung
- 2,0 TDI Motoren mit Common-Rail-Dieseleinspritzung
- 1,2 TDI Motoren
Insgesamt sind weltweit fünf Millionen Diesel-Autos der Marke Pkw Volkswagen betroffen. In Deutschland sind es nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) 2,4 Millionen Fahrzeuge. Das Kraftfahrtbundesamt prüft derzeit wie Volkswagen die betroffenen Motoren technisch anpassen kann.
Volkswagen hat eine Webseite gestartet auf der VW-Besitzer überprüfen können, ob ihr Fahrzeug betroffen ist. Unter info.volkswagen prüft ein System anhand der Fahrgestellnummer bzw. Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN), ob eine Nachbesserung erforderlich ist. Die FIN steht im Service-Handbuch oder an der Windschutzscheibe.
Diese Fahrzeuge sind nicht betroffen
- Nicht betroffen sind Autos mit Benzinmotor oder solche, die mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden.
- Nicht betroffen sind alle in der EU angebotenen Neuwagen mit Dieselantrieb EU. Nicht betroffen sind 1.6 und 2.0 Liter TDI-Motoren mit der neuen EU6-Zulassung. Konkret ist die aktuelle Nachfolge-Motorengeneration EA 288 (Einsatz ab 2012), laut VW, nicht betroffen.
- Nicht betroffen sind die Modelle VW Fox, VW Touareg, VW Phaeton.
- Nicht betroffen sind der Audi Q7 und der Audi A8.
Ist ihr Audi betroffen?
Audi hat jetzt eine Webseite eingerichtet, auf dem Kunden mit Eingabe der Fahrgestellnummer prüfen, ob ihr Audi betroffen ist.
Die 17-stellige Fahrgestellnummer finden Autobesitzer in ihrem Fahrzeugschein und der Zulassungsbescheinigung oder im Serviceplan.
Ist ihr Skoda betroffen?
SKODA hat unter www.skoda-auto.de eine Seite eingerichtet, auf der Autobesitzer eine Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) in eine Eingabemaske eingeben können. Die Nummer ist an der Windschutzscheibe, im Fahrzeugschein und im Kfz-Brief zu finden. Sollte das Auto betroffen sein, werden Kunden gebeten, ihren SKODA Partner oder die SKODA Infoline (0800 44 24 24 6) zu kontaktieren.
Ist ihr Seat betroffen?
Auch Seat bietet Kunden eine Suchmaschine für betroffene Dieselmotoren unter www.seat.de.
Welche Marken und Modelle sind betroffen?
CO2-Fahrzeuge
Modelljahr 2016 |
Nox-Werte Dieselmotoren | |
Volkswagen |
VW Passat (siebte Generation) | |
VW Tiguan (erste Generation) | ||
VW Golf (sechste Generation) | ||
VW Golf VW Golf Cabrio VW Passat Variant VW Scirocco VW Polo |
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Volkswagen Nutzfahr zeuge |
VW T6 VW Caddy |
1,8 Millionen leichte Nutzfahrzeuge |
Volkswagen Mexiko |
Bei Volkswagen Mexiko werden nun folgende Modelle mit Vierzylinder Diesel-Motoren geprüft (Verkaufszeitraum zwischen 2009 und August 2015). - Transporter 2.0 TDI - Amarok 2.0 TDI - Vento 1.5/1.6 TDI - Jetta 2.0 TDI - vierte Gen. - Bora 2.0 TDI - Audi Q3 2.0 TDI (Modelle bis 2015) - Audi A4 2.0 TDI | |
Audi |
Vom Skandal sind weltweit Fahrzeuge von Audi (Tochtermarke) betroffen: In Europa sind rund 2,3 Millionen Autos mit einem Vierzylinder-TDI betroffen. In den USA sind rund 14.000 Audi A3 betroffen. | |
Audi A1 Audi A1 Sportback Audi A3 |
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Skoda |
weltweit sind 1,2 Millionen Fahrzeuge bei Skoda betroffen. EA 189-Aggregate wurden in diesen ŠKODA Modellen verbaut: - Fabia II (Baujahre 2009 bis 2014) | |
Skoda Fabia Skoda Fabia Combi Skoda Rapid Spaceback Skoda Rapid Skoda Yeti Skoda Octavia Skoda Octavia Combi Skoda Suberb Skoda Suberb Combi |
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Seat |
etwa 700.000 Fahrzeuge von Seat | |
Seat Ibiza Seat Toledo Seat Leon Seat Leon SC |
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