Wer die Geschwindigkeitsgrenze nicht einhält und zu schnell fährt, bekommt einen Strafzettel - so ist das nun mal. Doch in diesem Fall scheiden sich die Geister.
Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen haben einen guten Grund, auch wenn sich viele Autofahrer ärgern, sobald der Bescheid durch den Türschlitz flattert. Doch kann man beim Verteilen von Bußgeldbescheiden zu pingelig sein? Darüber streitet sich gerade das Netz.
Bußgeldbescheid im Briefkasten: In diesem Fall zu streng?
Klaus Brinkbäumer, Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, löste diese Diskussion mit einem Facebook-Post aus, den er am 16. August online stellte. Er zeigt ein Foto eines Bußgeldbescheides aus der Schweiz, den er aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten hat.
Streitpunkt: Die Stadtpolizei Zürich verhängte eine Geldstrafe von umgerechnet 37,38 Euro - weil er innerorts um ein km/h zu schnell gefahren ist.
Für den Journalisten ist das eindeutig zu kleinkariert: "Liebe Schweiz, ich weiß schon, Du möchtest ernst genommen werden, aber manchmal fällt das schwer. Herzlich, Dein Klaus", schreibt er zu seinem Post.
So reagiert das Internet auf den Strafzettel
Natürlich hat auch die Internetgemeinschaft eine Meinung zu dem Thema und die fällt nicht unbedingt zugunsten des Chefredakteurs aus. "Tja, willkommen in der Schweiz. Auch hier gibt es Regeln. Dasselbe wie in jedem Land", kommentiert die Nutzerin Eve Tree Garden.
Die Schweizer Userin Sophie Lerlei meint dazu: "Lieber Klaus, würdest du denn die Schweiz als Land ernst nehmen, wenn sie Gesetze macht, die alle außer dir befolgen müssten? Dann müsste logischerweise bei jedem Verkehrsschild ein zweites angebracht werden, darauf stünde dann sowas wie "51 für Klaus". Aber Spaß beiseite. Geschwindigkeitsbegrenzungen schützen Leben. Wer das nicht einsieht, dem ist auch und vor allem mit Nachsicht nicht zu helfen. Vielleicht hast du für die 37 Euro etwas sehr wertvolles erworben: Vernunft? Einsicht? Aufmerksamkeit im Straßenverkehr? Deine persönliche Einstellung interessiert mich nicht wirklich, obwohl ich mir vorstelle, dass du es anders siehst, wenn ein Schweizer in Deutschland nicht auf den Tacho schaut. Nichts für ungut, aber die Schweiz hat nicht auf dich gewartet, um sich über die Gesetze und Sicherheit belehren zu lassen. Da kann ja jeder kommen! Fahr vorsichtig, Klaus. Oder halt mit dem Bus. Schöne Grüße, Die Schweiz."
Andere Leser sind allerdings auch der Ansicht, dass eine Ahndung von ein km/h zu pingelig sei: "Wow, es geht in diesem Beitrag weder um Deutsche, Schweizer oder Österreicher. Eine Buße wegen ein km/h Geschwindigkeitsübertretung ist in jedem Land lächerlich!", heißt es von einer Nutzerin.
Was sagen Sie dazu? Halten Sie den Strafzettel für übertrieben oder gerechtfertigt?
Wenn der Strafzettel nicht von Staat kommt, dann machen sich auch manchmal die Mitbürger die Mühe, einen zu verfassen: So wie dieser "Parkgeschädigte", der eine wütende Nachricht für einen anderen Autofahrer hinterließ. Doch manchmal zeigen Park-Rowdys auch Reue - wie dieser Zettel beweist.
Von Franziska Kaindl