Dieser Vorfall aus London macht wirklich sprachlos: Eine Frau rettet ihrem Baby auf dem Busstreifen das Leben - und darf jetzt 120 Euro Strafe zahlen.
"Der Brief, den sie mir geschickt haben, war einfach nur herzlos und wirklich schlecht formuliert", berichtet die junge Mutter Rebecca Moore, die in der Nähe des Londoner Stadtbezirkes Hillingdon als Polizistin arbeitet.
Momentan befindet sich die 31-Jährige im Mutterschaftsurlaub und muss sich mit einem unglaublichen Strafzettel herumschlagen, den sie von der Stadt erhalten hat.
Herzloser Strafzettel macht fassungslos
Grund dafür ist folgender: Der vier Monate alte Sohn der Polizistin leidet unter einem seltenen Fall einer Schluckstörung, die dafür sorgt, dass der kleine Riley sich bis zu 30 Mal am Tag übergeben muss. "Zweimal ist er so blau angelaufen, dass ich Erste Hilfe leisten musste", erklärt Rebecca Moore dem britischen Newsportal The Sun.
Als sie zum ersten Mal mit ihrem Sohnemann die Großeltern besuchen wollte, passierte es dann: Bei der Rückfahrt sah sie über den Rückspiegel wie das Gesicht des Jungen rot anlief und stellte den Wagen sofort am Straßenrand ab. Dafür wählte sie einen naheliegenden Bushaltestreifen.
Trotz Notsituation: Strafzettel in der Post
Das sahen die örtlichen Ordnungshüter überhaupt nicht gern - obwohl sie erklärte, dass es sich um einen medizinischen Notfall handelte. Stattdessen erhielt sie Tage später einen Strafzettel von 110 Pfund (rund 120 Euro).
Alle Rechtfertigungsversuche brachten nichts - die Stadtangestellten blieben eisern bei ihrer Forderung. "Das Gesetz bezüglich Falschparkens an Bushaltestellen lautet überall in London gleich. Du darfst es einfach nicht", erklärte ein Sprecher.
Den kleinen Riley konnte sie glücklicherweise retten, doch für die junge Mutter bleibt das Verhalten der Stadt einfach nur unverständlich: "Was mich am meisten ärgert, ist wie wenig sie sich um das Leben meines Sohnes scheren. Er hätte sterben können."
Mittlerweile hat sie den Strafzettel sogar bezahlt.
Auch diese Strafzettel wegen Falschparkens machen sprachlos - vor allem weil ein Arbeitgeber seine eigenen Angestellten verklagt. Über die Berechtigung dieses Schweizer Strafzettels lässt sich ebenfalls streiten.
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Von Franziska Kaindl