Der Fall Maria Baumer sorgte für Schlagzeilen. Die Frau wurde 16 Monate vermisst, ehe Pilzsammler ihre Leiche in einem Wald entdeckten. Bei der Gerichtsverhandlung in Regensburg machte der Angeklagte erstmals Angaben zu den Vorwürfen.
- 2013 wurde die Leiche von Maria Baumer aus Regensburg gefunden, die junge Frau wurde 16 Monate vermisst.
- Nach der Anklage gegen den Verlobten der Verstorbenen wird der Fall aktuell vor dem Landgericht in Regensburg verhandelt.
- Nachdem der Angeklagte bislang zu den Vorwürfen schwieg, machte er nun erste Angaben zum Tathergang.
Update vom 18. August: Der Mordfall Maria Baumer wird aktuell vor dem Landgericht in Regensburg verhandelt. Einem 35-jährigen Krankenpfleger wird vorgeworfen, seine Verlobte im Mai 2012 mit Medikamenten getötet und ihre Leiche beseitigt zu haben. Am Dienstag, den 18. August 2020 kamen vor Gericht neue Details zum Tathergang des Mordfalls auf. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) habe der Angeklagte über seinen Anwalt mitgeteilt, er habe seine Verlobte am Morgen tot im Bett gefunden. Daraufhin habe er die Leiche im Wald vergraben.
Update vom 3. März: Im Fall Maria Baumer hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes gegen den ehemaligen Verlobten der Frau erhoben. Das sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag in Regensburg. Nun müsse die zuständige Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg über die Zulassung der Anklage entscheiden. Zuvor hatte die Mittelbayerische Zeitung berichtet.
Der 35-jährige Pfleger, den die Ermittler für dringend tatverdächtig halten, hatte wegen des Mordfalls aus dem Jahr 2013 schon einmal in Untersuchungshaft gesessen. Mitte Dezember 2019 wurde der Mann erneut festgenommen. Die Ermittler stützen sich auf eine Reihe von Indizien.
So hatten Spezialisten bei einer erneuten Untersuchung der Kleidung und der Haare Baumers ein starkes Beruhigungsmittel in Form eines Medikaments nachweisen können, das ihr der Verdächtige verabreicht haben soll. Wie genau und ob das Mittel die Frau tatsächlich tötete, ist unklar. Das werde sich wohl nie mehr klären lassen, hieß es bei einer Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft Ende 2019.
Mordfall Maria Baumer: Suchbegriffe bei Google belasten Verlobten
Auch bestimmte Suchbegriffe bei Google belasten den verdächtigen Deutschen schwer, wie die Ermittler damals erklärten. Der Mann habe am Tag des Verschwindens der jungen Frau an Pfingsten 2012 im Internet nach „der perfekte Mord“, die „letale (tödliche) Dosis“ und dem Namen des Medikaments geschaut.
Die gesammelten Indizien gegen den 35-Jährigen gehen noch weiter. Einer Bekannten hatte der Pfleger in einem Tee ebenfalls das Beruhigungsmittel verabreicht - in einem Prozess im Jahr 2016 vor dem Landgericht Regensburg kam das zu Tage. Auch ein Spaten, den Ermittler beim Skelett Baumers fanden, belastet den Verdächtigen. Nach Angaben der Ermittler sei dieser baugleich mit einem, den der Mann drei Tage vor dem Verschwinden in einem Baumarkt kaufte.
Der Rechtsanwalt des Angeklagten, Michael Haizmann, sagte am Dienstag, sein Mandant schweige zu den Vorwürfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte sich der Verdächtige seit der Wiederaufnahme des Verfahrens nicht mehr geäußert, davor die Tat stets bestritten.
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Mordfall Maria Baumer: Verlobter rückt als Tatverdächtiger in den Fokus
Update von 17.35 Uhr: Nachdem der Verlobte von Maria Baumer immer mehr als Tatverdächtiger ins Licht rückt, gibt es jetzt ein unheimliches Tatmotiv, dass die Ermittler im Blick haben sollen: Wie bild.de berichtet, missbrauchte Christian F. Mitte Juli 2011 in der gemeinsamen Wohnung einen ehemaligen Mitschüler des Domspatzen-Gymnasiums im Schlaf und filmte die Tat.
Weiter heißt es, dass die Ermittler dadurch eine neue Theorie aufgestellt haben: Demnach könnte Maria Baumer ihn bei der Tat erwischt haben. Weiter heißt es, dass sie auf die Kinderporno-Sammlung von Christian F. gestoßen sein könnte. Diese wurde nach Informationen der Zeitung nach dem Fund von Marias Leiche bei ihm entdeckt. Diese Theorien lassen den Fall in einem neuen Licht stehen.
Mordfall Maria Baumer: Verlobter täuschte wohl „Aktenzeichen XY“-Zuschauer
Update von 14.50 Uhr: Der Verlobte von Maria Baumer hat sich aufgrund vieler neuer Erkenntnisse erneut als Tatverdächtiger im Mordfall seiner Lebensgefährtin herausgestellt. Baumer wurde von ihm, laut Staatsanwaltschaft Regensburg, mit dem Medikament Tavor betäubt. Ob das auch die Todesursache war, lässt sich aber nicht mehr feststellen.
Was allerdings sicher ist, ist der Fakt, dass er bereits 2014 mit dem Mittel unerlaubter Weise hantiert hatte. In seiner Tätigkeit als Krankenpfleger im Bezirkskrankenhaus Regensburg hatte er Zugriff auf das Medikament Tavor. Als er 2016 wegen Kindesmissbrauchs und Körperverletzung vor Gericht stand, gab der Verdächtige zu, dass er einer Bekannten Tavor gegeben hatte. Er löste das Mittel in einem Tee auf, die Frau trank das Gemisch und wurde daraufhin bewusstlos.
Mord an Maria Baumer: Auftritt von Verlobten bei Aktenzeichen XY - Moderator schockiert
Update vom 13. Dezember 2019, 7 Uhr: Im Jahr 2012 präsentierte sich Christian F. bei „Aktenzeichen XY“ als trauernder Verlobter, der um seine Maria weinte. War das etwa alles gelogen? Der inzwischen 35-Jährige wurde nun nämlich erneut verhaftet. Er wird verdächtigt, Maria Baumer (†26) ermordet zu haben (siehe unsere Meldung unten).
Gegenüber „Aktenzeichen XY“-Moderator Rudi Cerne hatte der Tatverdächtige damals behauptet, dass Maria am 26. Mai 2012 aus der gemeinsamen Wohnung in Regensburg verschwunden sei, als er am Morgen vom Joggen zurückkam. Cerne zeigte sich jetzt geschockt von den neuen Vorkommnissen in dem Fall. Gegenüber Bild sagte er: „Dass ein besorgter Verlobter bei uns im Studio Rede und Antwort steht und dann als Verdächtiger hinter Gittern landet, ist mir auch noch nicht passiert.“ Auch die tz* berichtete damals über den Auftritt im ZDF-Studio.
Mordfall Maria Baumer: Spektakuläre Wende - Tatverdächtiger trat vor Jahren im TV auf
Update vom 12. Dezember 2019, 18.18 Uhr: Eines der mysteriösesten Verbrechen in Bayern steht vor der Aufklärung – die Ermordung von Maria Baumer (26) aus Muschenried im Kreis Schwandorf. Seit dem 26. Mai 2012, dem Tag ihres Verschwindens, gibt es in dem Fall immer wieder Wendungen – dieses Mal eine spektakuläre. Zum zweiten Mal wurde ihr damaliger Verlobter Christian F. (heute 35) in U-Haft genommen.
2012 hatte Christian F. in einer Spezial-Ausgabe von Aktenzeichen XY … ungelöst einen herzzerreißenden Auftritt hingelegt. Im ZDF sprach der Verlobte noch mit getragener Stimme über Maria: „Ich versuche, ihr durch Wünsche und Gebete Kraft zu schicken“. Heute dagegen schweigt der Tatverdächtige zu den Vorwürfen.
Regensburg: Mordfall Maria Baumer - Chronologie
- 25. Mai 2012: Maria Baumer (26) wird zum letzten Mal gesehen. Die Geoökologin feiert mit ihrem Verlobten auf einem Hof nahe Bernhardswald am Kreuther Forst.
- 26. Mai 2012: Christian F. verlässt angeblich die Wohnung in Regensburg. In dieser Zeit soll Baumer verschwunden sein.
- 28. November 2012: Der Fall wird in Aktenzeichen XY … ungelöst vorgestellt.
- 8. September 2013: Ein Schwammerlsucher findet die sterblichen Überreste der Frau nahe Bernhardswald. Schon zuvor war wegen eines Tötungsdelikts ermittelt worden
- 12. September 2013: Christian F. kommt in U-Haft, im November 2013 aber wieder in Freiheit.
In einem Video von BR24.de äußerte sich der damalige Verlobte ebenfalls zu dem Verschwinden von Maria Baumer.
Mordfall Maria Baumer: Neue Spur nach sieben Jahren
Update von 16.45 Uhr: Der ehemalige Verlobte von Maria Baumer stand schon in einem anderen Fall vor Gericht. 2016 war er vor dem Landgericht Regensburg angeklagt, weil er während seiner Schulzeit bei den Regensburger Domspatzen, Kontakt zu jüngeren Mitschülern gesucht hat. Dafür wurde er wegen Körperverletzung und Kindesmissbrauchs auf Bewährung verurteilt. Die Taten kamen während der Ermittlungen im Mordfall von Maria Baumer zum Vorschein, berichtet BR24.
Im Mordfall Maria Baumer: Ex-Verlobter wurde als Hauptverdächtiger festgenommen
Update von 14.30 Uhr: Im Fall der toten Maria Baumer, die 2013 in einem Waldstück in Regensburg gefunden wurde, haben die Staatsanwaltschaft Regensburg und die Polizei neue Erkenntnisse. Diese haben sie bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Vorab sagte der leitende Oberstaatsanwalt Dr. Clemens Prokop, dass die Staatsanwaltschaft und die Polizei bei solchen Fällen, wie der von Maria Baumer, niemals aufgeben. Weiter erklärte er, dass aus der Sicht der Staatsanwaltschaft sich ein dringender Tatverdacht gegen den Verlobten der Getöteten herausgestellt habe.
Daraufhin übergab er das Wort an den Staatsanwalt als Gruppenleiter, Thomas Rauscher. Er teilte mit, dass es durch das Branntkalk-Gemisch, in dem sich die Leiche befand, schwer war die genaue Todesursache aufzuklären. Dennoch konnten durch die neuen technischen Entwicklungen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Die Staatsanwaltschaft beauftragte ein privates Labor, dass mit der modernsten technischen Ausstattung arbeitet. Dieses stellte fest, dass sich in den Kleidungsstücken und Haaren der Toten Lorazepam befand. Das Mittel ist der Wirkstoff im Medikament Tavor und wird als starkes Beruhigungsmittel verabreicht. Ob das Mittel nun die tatsächliche Todesursache war, ist nicht sicher. Ein konkreter Rückschluss sei nicht möglich, so Rauscher. Das sei der erste konkrete Hinweis auf ein Tötungsdelikt gewesen. Daraufhin hätten die Ermittler überprüft, ob Baumer das Medikament selber genommen hat. Dem war aber nicht so.
Mord an Maria Baumer: Verdächtiger suchte nach „dem perfekten Mord“
Neben den Spuren des Medikaments hätten die Ermittler den Suchverlauf des Verdächtigen als Beweis herangezogen. Er soll konkret nach den Schlagworten „Lorazepam“, „letale Dosis“ und „der perfekte Mord“ gesucht haben. Letal bedeutet tödlich. Obendrein will der ehemalige Verlobte des Mordopfers noch zwei Mal mit ihr telefoniert haben und sie soll ihm noch eine Facebook-Nachricht geschrieben haben. Die angeblichen Telefonate und Nachricht konnten aber widerlegt werden. Er habe sich die Nachricht von derselben IP-Adresse, nämlich von zu Hause aus, an seinen Facebook-Account geschrieben. Die Telefonate waren laut Provider von Maria Baumer nicht auf ihr Handy zurückzuführen.
Zudem habe sich der Verdächtige drei Tage vor Verschwinden seiner Verlobten einen Spaten in einem Baumarkt gekauft, bei dem nachgewiesen wurde, dass er zum Graben der Grube benutzt wurde, in der man Maria Baumer fand.
All diese Indizien sahen die Ermittler zum Anlass den ehemaligen Verlobten von Maria Baumer erneut festzunehmen und in Untersuchungshaft zu bringen. Die endgültigen Ermittlungen werden voraussichtlich bis Ende Februar 2020 abgeschlossen sein. Bis zu einem offiziellen Rechtsspruch, so Thomas Rauscher weiter, gilt aber die Unschuldsvermutung für den Verdächtigen.
Mordfall Maria Baumer: Staatsanwaltschaft kündigt Pressekonferenz an
Erstmeldung vom 12. Dezember von 12.20 Uhr: Regensburg - Im Fall der im Jahr 2013 tot gefundenen Maria Baumer aus Regensburg haben die Ermittler erneut den ehemaligen Lebensgefährten verhaftet. Sein Mandant sitze wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, sagte der Rechtsanwalt Michael Haizmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Für den Nachmittag kündigte die Staatsanwaltschaft eine Pressekonferenz in dem Fall an.
Fall Maria Baumer: Erneute Festnahme des Verlobten
Die 26-Jährige war seit Mai 2012 vermisst worden. 16 Monate später fanden Pilzsammler ihr Skelett in einem Wald bei Regensburg. Die Todesursache konnte nach Angaben der Polizei von damals nach so langer Zeit nicht mehr festgestellt werden. Trotzdem wurde der 28 Jahre alte Verlobte des Opfers wenig später verhaftet. Dieser kam aber wieder auf freien Fuß, nachdem sein Anwalt Haizmann ein zweites Mal Haftbeschwerde einlegt hatte.
Jahrelang habe sich in dem Fall nichts mehr getan, sagte Haizmann. Am Montag dann seien die Wohnungen seines Mandanten und die von dessen Mutter und eines Bruders durchsucht worden. Seit Mittwoch sitze der Mann wieder in Untersuchungshaft. Der Vorwurf der Ermittler laute auf Mord mit den Merkmalen der Heimtücke und niedriger Beweggründe.
Möglicher Mordfall Maria Baumer: Lebensgefährte wurde trotz Verdacht damals frei gelassen
Im Jahr 2013 hatte der Rechtsanwalt seine Haftbeschwerde vor allem auf zwei Säulen gestützt. „Es konnte nicht festgestellt werden, ob die Frau umgebracht wurde. Die Umstände ihres Todes sind gänzlich unbekannt“, sagte Haizmann damals. Zudem habe das Motiv gefehlt: „Die beiden hatten eine harmonische Beziehung und wollten heiraten.“
Baumer hatte kurz vor ihrem Verschwinden einen neuen Job angetreten. Zudem war sie eine Woche zuvor zur Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung gewählt worden. Mit ihrem Verlobten hatte sie zusammengelebt. An dem Tag, an dem die Einladungen zur Hochzeit verschickt werden sollten, verschwand die 26-Jährige und ließ ihr Handy und den Verlobungsring zurück. Der Verlobte hatte behauptet, nach dem Verschwinden der Frau noch zweimal mit ihr telefoniert zu haben. Dabei soll sie gesagt haben, dass sie eine Auszeit nehmen wolle. Er stellte schließlich eine Vermisstenanzeige.
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dpa/ly
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