Der Bitcoin-Kurs ist in den vergangenen Wochen stark abgefallen. Sein letztes Rekordhoch kann er nicht mehr erreichen. Finanzgurus glauben, dass die Blase platzt.
Was ist nur mit dem Bitcoin los? Ende 2017 jagte die Kryptowährung ein Rekordhoch nach dem anderen – am Ende lag sein Kurs sogar bei über 15.000 Dollar (etwa 12.000 Euro). Doch nur wenige Wochen später ist er wieder rasant gefallen – und tief gestürzt.
Am heutigen Dienstag (30. Januar 2018) liegt er nur noch bei 11.000 Dollar (circa 9.000 Euro). Zwischenzeitlich waren Abstürze zum Dollar von mehr als 20 Prozent pro Tag zu beobachten. Anleger zeigen sich bestürzt – und viele Finanzgurus, die einst gegen das Digitalgeld wetterten, sehen sich bestätigt: Die Bitcoin-Blase ist im Begriff zu platzen.
Bitcoin stürzt ab: Sollten Anleger schnell ihre Investments stoppen?
Sie glauben nicht daran, dass das Kryptogeld seinen Aufwärtstrend weiter halten kann. So raten mehrere Finanzvertreter davon ab, in Bitcoin & Co. zu investieren. Unter anderem auch Markus Müller, weltweiter Leiter des Chief Investment Offices der Deutschen Bank. Er kreidet Bitcoin in einem Gespräch mit dem US-Wirtschaftsportal Bloomberg an, dass die Kryptowährung für massiven Schaden sorgen wird. "Wir empfehlen das nicht. Das ist nur etwas für Anleger, die spekulativ investieren", sagte er. "Es besteht das realistische Risiko eines Totalverlustes."
Die rasanten Kursanstiege erklärt sich Müller durch die extreme Aufmerksamkeit, die die beliebte Kryptowährung in jüngster Zeit erhalten hat. Doch er sieht große Schwachstellen im Bitcoin – allen voran seine ständigen Kursschwankungen, mögliche Preismanipulationen ("Pump-and-Dump") sowie Datenverlust oder sogar -diebstahl.
Auch der spanische Notenbank-Gouverneur Luis Maria Linde sprach Mitte Januar 2018 von großen Risiken, die Bitcoin & Co. bergen sollen. Der Österreichische Verband Financial Planners verglich Bitcoin-Investments dagegen sogar mit einem "Kasino-Besuch".
Finanzwelt und Krypto-Gemeinde gespalten: Zukunft von Bitcoin ungewiss?
Doch auch die Krypto-Gemeinde zeigt sich immer gespaltener, was die führende Kryptowährung angeht. Sätze wie "zu veraltet", "zu langsam", "zu teuer" fallen dort in letzter Zeit immer häufiger. Dennoch platzte das SegWit2x-Update vergangenen November – angeblich, weil sich die Krypto-Anhänger nicht einig waren, wie dieses ablaufen sollte. Damit sich die Fangemeinde nicht spaltet, wurde das Update kurzerhand abgeblasen.
Doch die "Probleme" mit dem Bitcoin sind damit nicht aus der Welt – traditionelle Finanzvertreter tun ihr Übriges. Schließlich verlangen Müller & Co., dass Kryptowährungen in Zukunft stärker reguliert werden sollen, damit sie mehr Sicherheit und Transparenz gewährleisten.
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jp