Diesen Fehler machen Eltern bei der Haftpflicht für ihr Kind

Wer muss zahlen, wenn das eigene Kind die Fensterscheibe des Nachbarn zerstört?
 ©Pixabay

Wenn Kinder spielen, kann viel passieren – oder zu Bruch gehen. Doch wenige Eltern wissen: Viele Haftpflichtversicherungen schützen ihr Kind nicht ausreichend.

Plötzlich fliegt der Fußball durch das Fenster der Nachbarin – und es klirrt gewaltig. Ein riesiges Loch ziert die Wand, wo einst das Küchenfenster war. Wutentbrannt erscheint die Nachbarin mit hochrotem Kopf – und will sofort mit den Eltern des verantwortlichen Kindes sprechen. Das wollte eigentlich nur mit seinen Freunden Fußball spielen – und hat leider unabsichtlich zu weit geschossen.

Haftpflichtversicherung für die ganze Familie: Sinnvoll - aber mit Haken

Die Eltern beruhigen die wütende Frau mit den Worten, dass ihre Haftpflichtversicherung das schon klären werde. Doch spätestens, wenn sie beim Versicherungsberater anrufen, folgt der Schock: Denn die will nicht für den Schaden aufkommen – aber wieso?

Dabei waren die Eltern doch so sicher, dass ihr sechsjähriger Sohn automatisch bei ihnen mitversichert ist. Ein Trugschluss – wie jetzt eine aktuelle Auswertung des Vergleichportals Verivox zeigt. Zwar gehen angeblich 70 Prozent der befragten Eltern davon aus, dass der Nachwuchs – solange er unter sieben Jahre ist – ausreichend im Familientarif geschützt ist. Doch die Realität sieht anders aus: So sollen besonders langjährige Versicherungstarife oftmals nicht genügen.

Kinder unter sieben Jahre - oftmals nicht ausreichend haftpflichtversichert

Generell gilt: Sofern Kinder noch unter sieben Jahre sind, muss auch die Versicherung nichts zahlen. Schließlich ist der Nachwuchs noch zu jung und damit nicht strafbar. Im Straßenverkehr gilt diese Regelung sogar bei Kindern sogar bis zu zehn Jahre. Daher haftet niemand für den Schaden.

Doch das gilt nur, wenn die Eltern ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt haben. Da das nicht immer gewährleistet ist, empfiehlt es sich, den (alten) Familientarifzu ergänzen. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, wie hoch die Versicherungssumme angesetzt ist.

So finden Sie den richtigen Familientarif für Ihre Haftpflichtversicherung

Das heißt konkret: Versicherungen begrenzen gerne mal die Höchstsumme für etwaige Schäden der Sprösslinge auf 5.000 oder 10.000 Euro. Daher ist es ratsam, darauf zu schauen, welche angeblich verbesserten Konditionen Ihr Versicherer anbietet. Exzellente Tarife sind Verivox zufolge diejenigen, die am Ende auch die volle Versicherungssumme (teilweise in Millionenhöhe) übernehmen.

Von Jasmin Pospiech

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