Fiese Viren: Wie Sie sich gegen EHEC wirklich schützen können

Besonders im Sommer macht das Tollen auf Wiesen viel Spaß. Dennoch ist Vorsicht geboten: Fiese Bakterien können dort lauern.
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Eine Zweijährige ist vor kurzem an einer EHEC-Infektion verstorben. Doch wie konnte das passieren? Und wie kann ich mich dagegen ausreichend schützen?

Der 1. Juni 2017 war für die Familie eines kleinen Mädchens der wohl schlimmste Tag ihres Lebens. An jenem Donnerstag verstarb die Zweijährige in einem Münchner Krankenhaus plötzlich. Diagnose: EHEC-Infektion.

Todesfall wegen EHEC-Infektion: Das steckt dahinter

Bereits wenige Tage zuvor soll es dem Mädchen aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden immer schlechter gegangen sein – als die Kleine schließlich ins Kreiskrankenhaus Altötting eingeliefert wurde, reagierten die Ärzte sofort – und verlegten sie nach München. Zu spät – dort starb die Zweijährige schließlich.

Das bestätigt jetzt zumindest das Gesundheitsamt von Altötting. Angeblich soll sogar die Schwester der Verstorbenen betroffen sein – auch sie klagte über Magen-Darm-Beschwerden. Doch ihr geht es bereits wieder besser.

Viele fragen sich jetzt: Wie konnte es nur soweit kommen? Und hätte man die Symptome einer EHEC-Infektion überhaupt schneller deuten können? Die Redaktion klärt auf.

Was ist EHEC überhaupt - und wie läuft eine Infektion ab?

EHEC bedeutet "enterohämorrhagische Escherichia coli". Dabei handelt es sich um Bakterien, die sich im Darm von Wiederkäuern wie Kühe, Schafe oder Ziegen tummeln. Im Menschen dagegen sorgen sie für Durchfall und Magen-Darm-Erkrankungen.

Anfangs wird die Infektion noch unterschätzt, da sie sehr leicht beginnt, doch schnell kann es zu blutenden Darmentzündungen kommen oder sogar zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolytisch-Urämisches-Syndrom) sowie Nierenversagen führen.

Wie gelangen die EHEC-Bakterien überhaupt in den Menschen?

Die Krankheitserreger werden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Wenn sich dann noch Kotspuren am Fell der Tiere befinden, Sie diese streicheln und anschließend mit den Händen den Mund berühren, können sie so übertragen werden. Das gleiche gilt, wenn Kinder auf Wiesen spielen, auf denen auch Kühe gehalten werden.

Zudem ist es auch möglich, dass rohe bis gering erhitzte Lebensmittel wie Rohmilch, Rindertartar oder Teewurst mit den bedrohlichen EHEC-Bakterien verseucht sind. Vor einigen Jahren traten in Deutschland schon einmal einige Fälle von EHEC-Infektionen aufgrund von Lebensmitteln auf. Damals standen Salat, Tomaten und Schlangengurken im Verdacht, die Krankheitserreger zu übertragen. Auslöser sollen für die Epidemie 2011 allerdings Sprossen aus dem Supermarkt gewesen sein.

Außerdem ist Vorsicht vor dreckigem Wasser, das mit Fäkalien verschmutzt sein könnte, geboten – beim Baden könnte es passieren, dass die Keime ebenfalls durch das Schlucken von Wasser übertragen werden.

Die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch ist ebenfalls groß – und zwar über sogenannte Schmierinfektionen. Also geringe Mengen im Kot, die dann eventuell in den Mundraum gelangen können.

Doch wie kann ich mich gegen eine EHEC-Infektion schützen?

Hygiene ist hier das Zauberwort. Achten Sie darauf, nachdem Sie Kuh & Co. angefasst haben oder über Wiesen spaziert sind, immer die Hände zu waschen und/oder zu desinfizieren.

Dasselbe gilt auch für ihre Familie – wenn Sie mit den Kindern im Grünen unterwegs waren, empfiehlt es sich, stets Desinfektionstücher oder –sprays dabei zu haben und öfters mal zwischendurch die Hände der Kleinen zu säubern.

Lesen Sie hier, wieso auch im Sushi eine bedrohliche Gefahr lauern kann. Und hier, welches Lebensmittel mit FSME-Viren verseucht sein soll - und sogar bereits erste Opfer mit sich gezogen hat.

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jp

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