Ex-Kandidat: Das läuft hinter den Kulissen von "Bares für Rares" wirklich

Es ist nichts, wie es scheint bei "Bares für Rares" - das hat jetzt ein ehemaliger Kandidat verraten.
 ©dpa / Swen Pförtner

Immer wieder machen Fake-Gerüchte über "Bares für Rares" die Runde. Unter anderem sollen bezahlte Statisten als Trödel-Verkäufer ausgegeben werden. Ein Kandidat enthüllt Details.

Täglich schalten mehr als drei Millionen Deutsche ein, um zu erfahren, ob ein Verkäufer vielleicht einen kleinen Schatz mit ins Pulheimer Walzwerk bringt: "Bares für Rares" ist seit mehr als fünf Jahren ein wahrer Quotenschlager. Doch immer wieder ranken sich böse Gerüchte um das Erfolgsformat.

"Bares für Rares": Fake-Vorwürfe rütteln an Sauber-Image 

So berichteten bereits diverse Medien von Fake-Vorwürfen. Es stellte sich heraus, dass Statisten dafür bezahlt würden, im Hintergrund als Trödel-Verkäufer im Expertenraum zu stehen, um ihre "Raritäten" ebenfalls schätzen zu lassen. Damals stritt das ZDF alles ab - doch kurze Zeit später tauchte eine Zeitungsannonce auf, in der extra für die Show gegen Geld nach Komparsen gesucht wurde.

Auch ein Juwelier hatte sich vor einigen Wochen zu Wort gemeldet und der Show vorgeworfen, dass die dort erzielten Preise nichts mit der Realität zu tun hätten.

Doch während sich Moderator Horst Lichter und die Händler eher bedeckt halten, hat nun jemand aus dem Nähkästchen geplaudert, der es wirklich wissen muss: der ehemalige Kandidat Christian Jüttner aus Bad Kreuznach. Er hat gegenüber der Allgemeinen Zeitung verraten, wie es wirklich hinter den Kulissen zugeht. Jüttner wollte damals im Fernsehen sein edles Silber-Set verkaufen und den Wert ermitteln lassen.

Ehemaliger Kandidat packt aus: So lief sein Auftritt bei "Bares für Rares" wirklich ab 

Doch während es im TV immer so aussieht, als würden die Verkäufer rein zufällig ins Pulheimer Walzwerk schneien, werden diese bereits Monate vorher auf Herz und Nieren geprüft. So musste Jüttner erst einen Fragebogen vom ZDF ausfüllen und Angaben dazu machen, wo das Set herkäme und was seine Schmerzgrenze sei. Außerdem forderte der Sender Fotos des Sets.

Ein halbes Jahr habe er schließlich warten müssen, so heißt es, bis er schließlich eingeladen worden ist. Immerhin: Er durfte gratis die Nacht vor dem Auftritt in einem Hotel in einem Industriegebiet verbringen, am nächsten Tag ging es dann um acht Uhr morgens los.

Dann ging die Odyssee los: Vier Stunden lang tingelte Jüttner von Drehort zu Drehort. Der Clip, der später dann im Fernsehen mit ihm zu sehen war, dauerte allerdings nur zehn Minuten. Beim Experten angekommen, sprach er anfangs nur mit ihm, erst später stieß Lichter dazu. Der Experte schätzte das gute Stück sogar auf Jüttners Wunschpreis: 1.000 Euro.

Ständiger Drehortwechsel, Händlerkarte nur Gag und Anheizer: So echt ist die Trödel-Show

Dann überreichte ihm Lichter die Händlerkarte - diese ist aber laut Jüttner nur ein TV-Gag für die Zuschauer. "Dann bin ich zwei Schritte gegangen und schon hat mir ein junger Mann die Karte wieder abgenommen", erklärt er. Doch bevor es schließlich in den Händlerraum weiterging, musste er erst noch einige Fragen in die Kamera beantworten - und dabei so tun, als ob er gerade erst ins Walzwerk gekommen wäre.

Außerdem sollen er und die elf anderen Kandidaten zuvor noch von den Fernsehmachern "angeheizt" worden sein, so Jüttner. So wurde ihnen unter anderem gesagt, dass sie den Preis hochtreiben, auch mal 'Nein' sagen und nicht zu schnell verkaufen sollten. Ob diese Tipps auch halfen? Jüttner schon. Dieser verließ die Händlerrunde schließlich um 850 Euro reicher - und "gönnt" sich jetzt von dem Geld eine Augen-OP.

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jp

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