Von wegen alles nur fake: Ein Verkauf hat jetzt alle bösen Zungen Lüge gestraft. Hätten die Händler gewusst, wie zuvor die Expertenschätzung ausfiel, hätte es wohl anders geendet.
Immer wieder werden Stimmen laut, dass in "Bares für Rares" nicht alles mit rechten Dingen zugeht. So berichtete Bild Online vor einem Jahr, dass die Menschen im Expertenraum, die im Hintergrund zu sehen sind, wie sie Trödel schätzen lassen, gar keine Verkäufer sind. Stattdessen soll es sich hierbei um bezahlte Statisten handeln. Das wollte das ZDF, auf dem die Erfolgsshow seit 2013 ausgestrahlt wird, nicht auf sich sitzen lassen.
"Bares für Rares": Schummelvorwürfe? Doch diese zwei Raritäten räumen so richtig ab
In einer Gegendarstellung auf Facebook stellte der Sender klar, dass es sich bei den Leuten in der Schlange um keine Komparsen handeln würde. Doch dann tauchte tatsächlich eine Annonce einer Casting-Agentur im Internet auf, die gezielt nach Komparsen für "Bares für Rares" suchte (Merkur.de berichtete). Zudem haben in der Vergangenheit mehrere Kunstkenner kritisiert, dass die Händler den ahnungslosen Verkäufern die Trödelschätze für viel zu wenig Geld abnehmen würden.
Doch vor allem letzteres scheint nicht ganz zu stimmen - zumindest straft eine neue Folge diesen Vorwurf Lügen. In der Sendung blätterten die Händler für zwei sehr schöne, alte Gefäße sehr viel Geld hin. Hätten Sie allerdings gewusst, wie die Expertise zuvor ausgefallen war, hätten sie sich es vielleicht nochmal anders überlegt …
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Doch anfangs war auch Lichter noch davon überzeugt, zwei sehr "dolle Sachen" vor sich zu haben. Völlig beeindruckt konnte er ein "Wow" und ein "Unglaublich!" nicht unterdrücken. "Habt ihr ein Schloss? Habt ihr ne Burg? Habt ihr einen Landsitz? Seid ihr reich?", wollte der Moderator aufgeregt von Verkäufer Martin Brunner wissen. Doch der muss ihn enttäuschen - die Antiquitäten stammten "nur" von seinen Großeltern, die diese wiederum zu ihrer Hochzeit 1928 geschenkt bekommen hatten, erklärte der Versicherungsmakler aus Achern, Baden-Württemberg.
Video: "Bares für Rares" - das sind die Rekord-Verkäufe
Anblick haut Händler um - und die zahlen 1.000 Euro über dem Schätzwert
Lichter, der vor Begeisterung schier auszuflippen schien, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und das, obwohl das Gefäß wohl gar nicht aus Silber war, sondern nur gegossen wurde. "Dieser Krug ist mit ziemlicher Sicherheit zur Reichsgründung im Jahr 1871 als Erinnerung gemacht worden", so Experte Albert Maier. Der Nachguss entstand erst später. Die Münzen stellten die 33 Reichsstaaten und die vier Königreiche dar. Das zweite Gefäß wäre ein Kühler, erklärte Experte weiter. "Der Wert ist für mich 600 Euro für beides", schätzte Albert Maier.
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Im Händlerraum angekommen, haute auch hier der Anblick der beiden Raritäten alle um. "Gigantisch, das Ding!", rief unter anderem Walter "Waldi" Lehnertz. Schnell entfachte ein Bieterduell - aus dem schließlich Elke Velten-Tönnies als Siegerin herausging. Stolze 1.650 Euro zahlte sie für Humpen und Kühler zusammen! Damit wurde der Wunschpreis von Brunner nicht nur mehr als verfünffacht, sondern auch der Schätzwert um 1.000 Euro übertroffen. Da hatte sich der Besuch ins Pulheimer Walzwerk wahrlich gelohnt …
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jp