In einer aktuellen Studie warnt die Bundesbank: Es sieht düster für unsere Rente aus. Der Grund dafür: Die Bundesregierung plant viel zu kurzfristig.
Wenn es um die Rente geht, haben viele deutsche Bürger große Angst, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Auch die Bundesbank warnt jetzt in einer aktuellen Studie, dass sich die Rentensituation in den kommenden Jahren drastisch verändern könnte. Der Grund dafür seien die Folgen des demografischen Wandels bzw. die Vergreisung der Gesellschaft. Allein zwischen 1947 und 1972 wurden hierzulande jedes Jahr über eine Million Menschen geboren.
Bundesbank warnt: Verheerende Folgen für Rentensystem - dank "Rente mit 63"
Von den sogenannten "Babyboomern" der Wirtschaftswunderjahre sollen sich bereits einige vergangenes Jahr in die "Rente mit 63" verabschiedet haben, Tendenz steigend. Allerdings steigt gleichzeitig die Lebenserwartung und damit auch die Zeit, in der Rentner Geld bekommen. Das stellt die Bundesregierung - aber auch die jüngeren Generationen - vor ein großes Problem.
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So bemängelt die Bundesbank, dass die Bundesregierung viel zu kurzfristig plane - und zwar nur bis zum Jahr 2025. So gelten Haltelinien für den Rentenbeitrag bei 20 Prozent und das Rentenniveau bei 48 Prozent. Das Renteneintrittsalter ist dagegen bis 2030 auf 67 Jahre festgesetzt. Daher rät die Bundesbank dringend zu Reformen - und zu einer Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69,3 Jahre.
Bundesbank fordert: Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anheben
Zudem fand sie heraus, dass das Rentenniveau dann nur noch bei 40 Prozent läge, die Beiträge aber bei satten 26 Prozent. Trotzdem müsste der Bund zusätzlich noch mehr Geld ins Rentensystem aufwenden. Daher kommt die Bundesbank zum Schluss, dass das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung angepasst werden müsste, sodass die Rentenbezugsdauer ab dem Jahr 2030 stabil bleibt.
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"Wenn der zunehmenden Lebenserwartung so mit dem Rentenalter Rechnung getragen würde, wäre noch insbesondere der Finanzdruck durch die niedrigeren Geburtenraten seit den 1970er Jahren zu bewältigen", erklären die Experten der Bundesbank in ihrer Studie. Zudem betonen sie: "Künftige Versicherte würden dann zunächst länger in die GRV einzahlen, danach aber auch länger Rente beziehen. Sie würden hinsichtlich der Relation von Renten- zu Beitragsphase also nicht schlechter gestellt."
Trotz Anhebung des Renteneintrittsalters - am besten rechtzeitig vorsorgen
Aber: Auch wenn das Renteneintrittsalter angehoben würde, gehe man davon aus, dass das Rentenniveau auf knapp unter 44 Prozent sinken und der Beitragssatz auf 24 Prozent steigen könnte. Daher zeigt die Studie indirekt, dass die gesetzliche Rente allein nicht mehr ausreicht - und jeder Bürger am besten für seinen Ruhestand frühzeitig vorsorgen sollte.
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Wegen der abschlagsfreien Rente mit 63 stiegen die Kosten für die Rentenkasse. Die monatlichen Kosten überschreiten die zwei Milliarden Euro.
jp
Vor allem junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren verdrängen das Thema Rente. Welche Möglichkeiten diese Altersgruppe hat, um Altersarmut zu verhindern, weiß Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen.