Was passiert, wenn Konzerte, Theatervorstellungen, Filmvorführungen oder Sportwettkämpfe coronabedingt abgesagt werden mussten? Das sollten Ticketkäufer wissen.
- Wegen des Coronavirus* wurden schon viele Konzerte und Veranstaltungen abgesagt.
- Für solche Kultur- und Sportveranstaltungen können Ticketkäufer zunächst auch Gutscheine bekommen.
- Lässt sich der Gutschein nicht bis 31. Dezember 2021 einlösen, können sie eine Auszahlung verlangen.
Update vom 15. Mai: Bundesrat billigt Gutschein-Lösung für Tickets wegen Corona
Für wegen der Corona-Krise ausgefallene Kultur- und Sportveranstaltungen müssen Ticketkäufer vorübergehend auch Gutscheine akzeptieren. Der Bundesrat billigte am Freitag die im Bundestag beschlossene Lösung, die die Kulturszene vor Liquiditätsengpässen schützen soll. Betroffen sind alle Tickets, die vor dem 8. März gekauft wurden - für Konzerte, Festivals, Theatervorstellungen, Vorträge, Lesungen, Fußballspiele und andere Sportwettkämpfe. Auch Dauerkarten und Abos für Theater oder Fitnessstudios sollen über Gutscheine kompensiert werden.
Die Wertgutscheine können entweder für eine Nachholveranstaltung oder für ein anderes Angebot des Veranstalters eingelöst werden. Kunden können aber eine Auszahlung verlangen, wenn ein Gutschein wegen persönlicher Lebensverhältnisse unzumutbar ist. Nicht eingelöste Gutscheine werden Ende 2021 ausgezahlt.
Update vom 14. Mai: Ticketkäufer können bei Corona-Absagen auch Gutscheine bekommen
Für Kultur- und Sportveranstaltungen, die wegen der Corona-Krise* ausfallen, können Ticketkäufer zunächst auch Gutscheine statt ihr Geld zurückbekommen. Der Bundestag beschloss am Donnerstag (14. Mai) eine Regelung der großen Koalition, die Veranstalter vor Finanznöten durch massenhafte Rückzahlungen bewahren soll. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Gelten soll dies für Tickets auch für andere Freizeitveranstaltungen, die vor dem 8. März gekauft wurden. Kunden sollen aber eine Auszahlung verlangen können, wenn ein Gutschein wegen persönlicher Lebensverhältnisse unzumutbar ist - oder sie den Gutschein bis 31. Dezember 2021 nicht einlösen.
Greifen soll die Lösung für Veranstaltungen wie Konzerte, Festivals, Theatervorstellungen, Filmvorführungen, Vorträge, Lesungen und Sportwettkämpfe. Einbezogen sind auch Veranstaltungen, die an mehreren Terminen stattfinden, wie Musik-, Sprach- oder Sportkurse sowie Dauerkarten zum Beispiel für Heimspiele von Sportvereinen.
Die Gutscheine müssen den Wert des Eintrittspreises samt eventueller Vorverkaufsgebühren haben. Für das Ausstellen und Zusenden dürfen keine Kosten berechnet werden. Der Gutschein kann dann entweder für eine Nachholveranstaltung oder eine andere Veranstaltung eingelöst werden. Möglich ist aber auch, dass Ticketinhaber ihn nicht einlösen - etwa weil ihnen ein Nachholtermin nicht passt oder sie an dem Besuch kein Interesse mehr haben. Dann können sie nach dem 31. Dezember 2021 das Auszahlen des Gutscheinwerts fordern.
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Artikel vom 22. April: Coronakrise - Fitnessstudios bieten Trainergutscheine und Online-Kurse an
Diese Lösungen haben Anbieter bisher gefunden (Stand: 22. April):
Die Fitnessstudios mussten vorübergehend schließen, die Studios müssen ihre Mitarbeiter aber trotzdem bezahlen - zumindest, wenn diese fest angestellt und keine freien Trainer sind. Vor allem die großen Ketten wie McFit und Fitness First bieten ihren Mitgliedern deshalb an, die Zeit der Schließung an die normale Vertragslaufzeit anzuhängen und währenddessen beitragsfrei zu trainieren. Bei einigen kann man stattdessen auch Trainingsgutscheine für Freunde, Personal Trainings oder andere besondere Leistungen bekommen.
Wer die Angebote nicht annehmen will, weil er selbst gerade knapp bei Kasse ist, kann sich in der Regel an die Studiobetreiber wenden und das Geld zurückfordern. Inzwischen bieten zudem viele Fitnessstudios online eigene Trainingsprogramme als Ersatzleistung an.
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Video: Fitnessstudio zu wegen Coronavirus - Kriegt man jetzt seine Beitragszahlungen zurück?
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Wie kann man bei Dauerkarten für Sport-Events vorgehen?
Auch im Fall von Dauerkarten für Sport-Events ist die Lage alles andere als einfach, da sich der Gesamtpreis im Regelfall nicht an der Preishöhe für jedes einzelne Spiel orientiert. Ratsam ist es, selbstständig bei Vereinen nachzufragen und auf deren Kulanz zu hoffen. Gelegentlich sind Erstattungen möglich.
Für möglicherweise ausfallende Spiele oder Partien ohne Stadionbesucher setzen die Bundesliga-Clubs auf unterschiedliche Modelle. Die häufigsten Optionen, aus denen die Anhänger wählen können: Die Fans erhalten ihr Geld zurück oder können auf die Rückerstattung verzichten, um den Verein zu unterstützen. Verzichten die Fans auf Geld, erhalten sie häufig etwas dafür - beispielsweise Gutscheine oder ein Trikot. Viele Vereine bieten den Anhängern auch an, Ticketgelder an gemeinnützige Organisationen oder Projekte zu spenden.
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soa/ah/dpa
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