Kinderbonus: So viel bleibt für Alleinerziehende unterm Strich wirklich übrig

Der Kinderbonus ist eine Hilfe für viele Familien - es gibt allerdings auch Kritik.
 ©Jens Büttner/dpa

300 Euro für jedes Kind: Schrittweise bekommen Deutschlands Eltern jetzt die staatliche Krisenprämie ausgezahlt. Aber längst nicht alle sind mit der Unterstützung zufrieden.

Eltern, die Kindergeld beziehen, bekommen bekanntermaßen den Corona-Kinderbonus* von insgesamt 300 Euro je Kind. Seit dem 7. September 2020 wird an betroffene Familien die erste Rate von 200 Euro pro Kind ausgezahlt werden. Im Oktober folgen weitere 100 Euro – und zwar automatisch, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Eltern, die Kindergeld bekommen, können den Berichten zufolge dann mit dem Eingang des Geldes auf dem Konto rechnen.

Wann die erste Zahlung in Höhe von 200 Euro bei ihnen konkret überwiesen wird, können betroffene Eltern ganz einfach an der Endziffer der Kindergeldnummer ablesen. Im Oktober folgen dann die weiteren 100 Euro. Der Bonus für betroffene Eltern ist Teil des Konjunkturpakets, das den Konsum nach dem Corona-Lockdown wieder ankurbeln soll.

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Corona-Kinderbonus: Eltern mit höherem Einkommen können Bonus nicht komplett behalten

Im Blick haben sollten Betroffene dabei immer auch die Steuer. Einkommensstarke Eltern können den Kinderbonus nicht komplett behalten, denn er wird – wie auch das Kindergeld – bei der Steuer mit dem Kinderfreibetrag verrechnet. Sprich: Je höher das Einkommen, desto wenige bleibt davon am Ende übrig - abhängig von Einkommenshöhe und Familienkonstellation. Acht von anspruchsberechtigten Familien sollen voll profitieren, berichtet dpa, „beispielsweise ein Elternpaar mit drei Kindern bis zu rund 67.800 Euro Jahreseinkommen“, so die Beispielrechnung. Bei höherem Einkommen bleibe weniger übrig, „ab 106.000 Euro nichts mehr“. Bei verheirateten Eltern mit einem Kind bleibe ab 86.000 Euro Jahreseinkommen „letztlich nichts“ von dem Bonus übrig. Der Kinderbonus wird nicht auf Hartz IV oder Unterhaltsvorschuss angerechnet – die Zahlungen laufen normal weiter.

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Corona-Kinderbonus: So viel bleibt für Alleinerziehende unterm Strich übrig

Bleiben für Alleinerziehende unterm Strich immer 300 Euro mehr übrig? Nein, heißt es dazu in dem dpa-Bericht. Zwar bekomme der alleinerziehende Elternteil, der das Kindergeld bekommt, auch den Kinderbonus ausgezahlt. Aber wenn der andere Elternteil Unterhalt zahle, dürfe er die Hälfte des Bonus davon abziehen. Viele Alleinerziehende fühlen sich Medienberichten zufolge deshalb im Stich gelassen. Und auch der Verband alleinerziehender Mütter und Väter kritisiert das.

Umfrage: Das haben Eltern mit Corona-Kinderbonus vor

Was wollen Eltern mit dem Kinderbonus anstellen? 61 Prozent der Empfänger wollen den Kinderbonus ganz oder teilweise ausgeben, wie eine Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) laut dpa ergab. Demnach sagen 24 Prozent der Befragten, dass sie den Kinderbonus voll ausgeben würden. 37 Prozent wollten dies teilweise tun, heißt es weiter in dem Bericht (Stand: September 2020). Und 39 Prozent wollten den Kinderbonus vollständig sparen. In der obersten Einkommensgruppe hätten der Umfrage zufolge 45 Prozent noch keine Pläne, wie sie das Geld ausgeben wollten, in der mittleren nur 34 Prozent. Und in der untersten Einkommensgruppe wollten 39 Prozent das Geld erst einmal sparen.  (ahu)*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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