"Transport Fever 2" im Test: So spielt sich die neue Wirtschaftssimulation

Fans von Wirtschaftssimulationen sollten einen Blick auf "Transport Fever 2" werfen.
 ©Good Shepherd Entertainment

Per Bus, Bahn, Flugzeug oder Schiff: Die Wege, Güter von A nach B zu transportieren, sind in "Transport Fever 2" vielfältig, aber auch gut umgesetzt?

In den 90er Jahren zog ein einfaches Transport-Spiel die Gamer in den Bann - "Transport Tycoon". In den folgenden Jahrzehnten erfreuten sich Wirtschaftssimulationen wachsender Beliebtheit. Viele Spiele traten in seine Fussstapfen und ein neuer Vertreter dieser Spezies steht schon in den Startlöchern: "Transport Fever 2" von Entwickler Urban Games und Publisher Good Shepherd Entertainment. Wir konnten das Spiel vor seinem Release am 11. Dezember 2019 einem kleinen Test unterziehen.

"Transport Fever 2": Worum geht's eigentlich

"Transport Fever 2" ist eine klassische Transport- und Wirtschaftssimulation. Spieler können im Jahr 1850 starten und ihr eigenes Transportunternehmen gründen. Dafür müssen natürlich Zugverbindungen für Personen und Güter, Schiffswege und Flugzeuge sowie Autos genutzt werden, um beispielsweise Bäume aus dem Wald zum Sägewerk zu bringen. Dort werden die Holzstämme zu Brettern verarbeitet, welche wiederum zur Werkzeugproduktion gebracht werden müssen, um das Endprodukt in die nächstgelegene Stadt zu transportieren.

Durch die Befriedigung der Stadtbedürfnisse wächst der kleine Ort zu einer Großstadt und neue Bedürfnisse werden geweckt. Aber Vorsicht: Wer seine Passagiere zu lange an der Haltestelle warten lässt oder mit umweltunfreundlichen Fahrzeugen unterwegs ist, mindert die Zufriedenheit der Bewohner und das Wachstum der Stadt.

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"Transport Fever 2" im Test: Ohne Tutorial wird's schwer

Wirtschaftsimulationen haben in der Regel eine Gemeinsamkeit: Sie sind komplex. Wer sich also ohne Vorwissen in "Transport Fever 2" stürzt, kann sich schnell überfordert fühlen. Deshalb lohnt es sich, die drei Kampagnen zu spielen. Dort werden Spieler behutsam an "Transport Fever 2" herangeführt. Neben der Story der Missionen lernen Spieler auch die unterschiedlichen Biome der Spielwelt kennen.

Denn "Transport Fever 2" bietet drei Kontinente: Europa, Nordamerika und Asien. Vor allem letzterer ist eine schöne Abwechslung, da normalerweise eher westliche Spielwelten im Fokus von Simulationen stehen.

Video: Release-Trailer von "Transport Fever 2"

Die Kampagnen von "Transport Fever 2" sind aber nicht nur bloßes Bauen von Transportwegen. Zwischendrin gibt es kleinere Nebenaufgaben, die den Spieler zum Beispiel dazu auffordern, eine bestimmte Menge an Personen oder Gütern zu transportieren oder eine Person im Wirtshaus zu finden. Markiert werden die Questziele durch Fragezeichen in der Spielwelt.

Auch die Untermalung der Missionen mit überzeugenden Voice-Over und Cut-Scenes liefert einen Grund, die Kampagnen zu spielen.

"Transport Fever 2" im Test: Große Karten, viele Fahrzeuge

Wer die Kampagnen abgeschlossen hat, kann sich im freien Spiel richtig austoben. Dafür stehen in "Transport Fever 2" allerhand Konfigurationsmöglichkeiten sowie ein eigener Karteneditor bereit. Apropos Karten: Diese können eine Größe von bis zu 16 mal 16 Kilometern haben – genügend Platz, um sein eigenes Transportimperium aufzubauen.

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So spielt sich "Transport Fever 2"

Wir haben uns für unseren Kurztest für die größte europäische Karte mit einer mittleren Anzahl von Städten und Industrien sowie das Startjahr 1850 entschieden. Auch die Fahrzeugauswahl haben wir europäisch gehalten. Aber das muss nicht sein. Spieler können selbst entscheiden, ob sie lieber mit amerikanischen oder asiatischen Modellen spielen wollen. Über 200 detaillierte Fahrzeuge hat "Transport Fever 2" im Gepäck und dank Unterstützung des Steam Workshops können Spieler selbst neue Modelle hinzufügen.

Dem 19. Jahrhundert entsprechend begannen wir mit Pferdegespannen und langsamen Dampfloks. Dementsprechend sollte man zu Beginn keine allzu langen Transportwege einplanen, sonst droht schnell der Bankrott, weil der Zug ein Geschäftsjahr von Punkt A nach Punkt B braucht.

Es bietet sich an, mit einer kleinen Passagierroute innerhalb einer Stadt mit Pferden anzufangen und zwei nahegelegene Industrien mit einer kurzen Zugstrecke zu verbinden. Wer gerne von Beginn an groß baut, wird es mit "Transport Fever 2" schwer haben. Denn das Geld ist knapp. Aber das ist auch kein Problem. Denn Bahnhöfe lassen sich beispielsweise modular erweitern. Ein tolles Feature, das die spätere Expansion vereinfacht. Ist der Bahnsteig zu kurz? Einfach erweitern. Reicht ein Gleis nicht mehr aus? Dank modularem Bahnhof kein Problem.

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"Transport Fever 2": Gute Seiten, schlechte Seiten

Was uns zu Beginn an "Transport Fever 2" aber gestört hat, war das Legen von Gleisen. Dieses ist erstmal sehr umständlich, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Woran man sich aber nicht so schnell gewöhnt, ist das Bauen von Tunneln oder Brücken. Als Spieler kann man nicht einfach mal sagen, ich baue jetzt eine Brücke. Stattdessen muss beim Bau der Strecke langsam die Steigung erhöht und darauf gehofft werden, dass diese an der Stelle hoch genug ist, an der man die Brücke stehen haben will. Da würden wir uns wünschen, dass man selbst bestimmen kann, wann eine Brücke entsteht.

Positiv ist, wie einfach sich Fahrzeuge in "Transport Fever 2" durch neue ersetzen lassen, wenn diese mal ins Rentenalter kommen oder neue Modelle zur Verfügung stehen. Die Fahrzeuge müssen dafür nicht erst ins Depot fahren, sondern können auf offener Strecke getauscht werden.

"Transport Fever 2": Unser Fazit

"Transport Fever 2" macht einen guten Eindruck. Das Spiel lief flüssig und ohne Abstürze. Auch die Grafik überzeugt. Für eine Wirtschaftssimulation ist diese äußerst detailliert und die Spielwelt wirkt lebendig. Es fahren nicht nur die eigenen Transportfahrzeuge durch die Straßen, sondern auch die Bewohner der Stadt. 

Zu Beginn sind diese noch in privaten Pferdekutschen unterwegs, wenn kein Nahverkehr besteht, später in Autos. Bewohner, die sich kein Fahrzeug leisten können, laufen durch die Stadt. Das geschieht auch nicht völlig ziellos. Jeder Bewohner hat sein Haus und eine Arbeitsstelle, zu der er muss. Dabei stammen Arbeitnehmer und Shopping-Touristen auch aus anderen Städten. Deshalb sollten Spieler immer einen Blick darauf haben, von wo die Leute kommen, um neue Routen zu erschließen.

Und für noch mehr Einblicke über Verkehrsaufkommen und Emissionen bietet "Transport Fever 2" unterschiedliche Layer. Diese geben Auskunft darüber, was noch verbessert werden kann. Ebenfalls ein Pluspunkt: "Transport Fever 2" bietet umfangreiche Modding-Unterstützung über den Steam Workshop. Damit können Spieler die Wirtschaftssimulation nach ihren Vorstellungen gestalten.

"Transport Fever 2" erschien am 11. Dezember 2019 für den PC und ist auf Steam und GOG.com verfügbar.

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"Transport Fever 2: Systemanforderungen

Minimum
Prozessor:Intel i5-2300 oder AMD FX-6300
Arbeitsspeicher:8 GB
Betriebssystem:Windows 7 (64 Bit) oder Linux Ubuntu 16.04 (64 Bit)
Grafikkarte:NVIDIA GeForce GTX 560 oder AMD Radeon HD 7850, 2 GB VRAM

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