Touristen fallen immer wieder Betrugsmaschen zum Opfer. Eine neue Art der Abzocke setzt Urlauber regelrecht unter Druck - und ist nur schwer zu durchschauen.
In beliebten Urlaubsorten wie Gran Canaria, Puerto de Mogán oder Playa del Inglés kommt es in letzter Zeit häufig zu einer neuen Betrugsmasche. Touristen werden dabei gedrängt, vor Ort Verträge für Unterkünfte abzuschließen. Es bleibt ihnen keine Bedenkzeit, zudem werden die Personen, die zum Vertragsabschluss drängen, oftmals als sehr kompetent eingestuft.
Hinterhältige Masche drängt Touristen zur Buchung von Luxusappartements
Die Masche läuft immer gleich ab, wie das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland berichtet: Urlauber werden auf der Straße angesprochen und erhalten ein Los. Dieses Los enthält immer einen Gewinn in Form einer Reise, eines T-Shirts oder eines Handys.
Doch den Gewinn bekommen die Touristen erst ausgehändigt, wenn sie an einer Führung teilnehmen, für die das Taxi schon bereitsteht, um die "Gewinner" dorthin zu bringen. Die Führung findet durch eine Luxushotelanlage statt.
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Vor Ort werden die Urlauber dann gedrängt, einen Vertrag über einen Aufenthalt in einem Luxusappartement abzuschließen. Die Gespräche dazu dauern bis zu sieben Stunden, die Touristen werden mit allen möglichen Tricks zum Dableiben animiert. In den Verträgen ist aber die Sprache von ganz anderen Dingen, wie etwa Gutschein, VIP-Zertifikat oder Voucher, die die Touristen in die Irre führen sollen. Und natürlich ist das "einmalige Angebot" "nur heute" gültig.
Es bleibt den Urlaubern, die in die Falle getappt sind, dann auch keine Bedenkzeit - sie sollen sofort an Ort und Stelle noch unterschreiben und auch noch sofort, bar oder mit EC-Karte, den Betrag für die Buchung zahlen.
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Das passiert, nachdem der Vertrag unterschrieben wurde
Touristen, die auf die Betrugsmasche bereits hereingefallen seien, hätten davon berichtet, dass der Luxusurlaub dann aus irgendeinem Grund überhaupt nicht zustande komme. Entweder sei die gewünschte Unterkunft zum gewünschten Zeitraum nicht verfügbar gewesen. Aber auch hätten die Gutscheine dann vor Ort nicht funktioniert oder die gewünschte Unterkunft sei gar nicht erst buchbar gewesen. Den Vertrag zu beenden sei zudem nicht möglich gewesen, da es keinerlei Widerspruchs- oder Rücktrittsrecht gäbe.
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Das sollten Urlauber tun, wenn sie glauben, dass es sich um eine Abzocke handelt
Laut dem Europäischen Verbraucherzentrum sollten Sie folgende Schritte versuchen, wenn Sie sich mit einer derartigen Betrugsmasche konfrontiert sehen:
- Versuchen Sie, das gezahlte Geld zurückzubekommen. Das geht am besten, wenn Sie mit Kreditkarte gezahlt haben.
- Widerrufen Sie den Vertragsabschluss innerhalb von 14 Tagen mit den Worten "Hiermit widerrufe ich den Vertrag Nr. ... vom …", auch wenn Ihnen gesagt wird, dass das nicht möglich ist. Meist ist ein Widerruf auf Grundlage der Verbraucherrechte-Richtlinie möglich.
- Beantragen Sie sofort nach dem Widerruf den Chargeback bei Ihrem Kreditinstitut.
Wer bar oder mit EC-Karte bezahlt hat, hat meist keine Chance, sein Geld zurück zu bekommen.
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Diese Unternehmen stehen im Zusammenhang mit widrigen Geschäftspraktiken
Anfi Vacation Club S. L.
Anfi Dreams
Enduria Travel S. L. (inzwischen insolvent)
Ferienexpert S. L.
Liberty Holiday 2017 S. L.
Reisemarkt24
Vacon Marketing SLU
Vacon Travel Service
Viajes Vacon
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sca