Dortmund - Die Hintergründe des Anschlags auf den Mannschaftsbus des BVB scheinen seit Freitag geklärt. Alle aktuellen Informationen im News-Ticker:
- Vor dem Spiel Borussia Dortmund gegen AS Monaco hatten sich drei Explosionen nahe des BVB-Mannschaftsbusses ereignet.
- Dortmund-Spieler Marc Bartra wurde schwer verletzt und operiert. Auch ein Polizist, der den Bus eskortiert hatte, erlitt Verletzungen
- Am Freitag (21.4.) nahm die Polizei einen Tatverdächtigen fest. Als Motiv wird Habgier vermutet.
- Laut Bundesanwaltschaft geht es offenbar um Aktienspekulationen im Zusammenhang mit der BVB-Aktie. Der Verdächtige spekulierte mit seinem Anschlag auf einen scharfen Kurseinbruch.
- Zuvor waren drei Bekennerschreiben aufgetaucht - es gab jedoch massive Zweifel an deren Echtheit.
- BVB-Trainer Thomas Tuchel kritisierte die Spiel-Neuansetzung keine 24 Stunden nach dem Anschlag.
- Chronologie: So verlief die Schreckensnacht in Dortmund.
- Faktenlage: Was wir wissen und was nicht.
- Fußball-Stars und Vereine haben geschockt auf die Ereignisse reagiert.
- Borussia Dortmund ist im Champions-League-Viertelfinale ausgeschieden: Der BVB verlor auch das Rückspiel in Monaco.
11.30 Uhr: Der bei dem Anschlag auf den Mannschaftsbus schwer verletzte Dortmund-Spieler Marc Bartra hat sich mit einem Tweet nach dem Clasico Real Madrid - FC Barcelona den Hass einiger „Fans“ zugezogen. In seinem Beitrag auf twitter feiert Bartra mit dem Kurzeintrag D10S Barca-Star Lionel Messi. Das „D“ steht für Dios, spanisch: Gott, die 10 ist die Rückennummer Messis.
D10S
— Marc Bartra (@MarcBartra) 23. April 2017
Der Hass, den der BVB-Profi damit auf sich zog, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten und ließ auf twitter nicht lange auf sich warten. So twitterte ein erboster „Fan“ von Real Madrid nach Bartras Eintrag auf spanisch: @MarcBartra Ojalá la bomba te hubiese explotado en la cara MALDITO ATT @andresreales90 @CristianDuran
Auf Deutsch übersetzt: „Ich wünschte, die Bombe wäre in deinem Gesicht explodiert“
@MarcBartra Ojalá la bomba te hubiese explotado en la cara MALDITO ATT @andresreales90 @CristianDuran__
— Mateo Teheran Vargas (@mateoteheranv) 23. April 2017
Samstag: Erleichtert nach Festnahme des mutmaßlichen Täters
14.10 Uhr: Nach der Fetstnahme des mutmaßlichen Täters sind die Borussia-Dortmund-Profis erleichtert und spielen gut. Ein schnelles Geständnis von Sergej W. gibt es dagegen nicht. Ist er psychisch krank?
Freitag: Haftbefehl gegen mutmaßlichen Täter erlassen
22.40 Uhr: Der des Sprengstoffanschlags auf Borussia Dortmund verdächtige 28-jährige Mann hat sich nach seiner Festnahme laut Bundeskriminalamt zunächst nicht zur Tat geäußert. Auf eine entsprechende Frage des ZDF-„heute journals“ sagte BKA-Präsident Holger Münch am Freitagabend: „Nein, er hat sich nicht eingelassen.“
Die Ermittler seien ihm schon „sehr früh“ auf die Spur gekommen, nachdem sie einen Hinweis auf auffällige Käufe von Optionsscheinen bekommen hätten. Der Täter soll an der Börse auf den Fall der BVB-Aktie spekuliert haben. Die Festnahme dauerte nach Münchs Angaben dann aber noch, weil die Ermittler den Anfangsverdacht erst noch erhärten wollten, um genügend Beweismaterial für die erfolgreiche Beantragung eines Haftbefehls zu haben.
17.50 Uhr: Gegen den festgenommenen 28-Jährigen, der den Sprengstoffanschlag auf die Fußball-Mannschaft von Borussia Dortmund verübt haben soll, ist am Freitagnachmittag Haftbefehl erlassen worden. Der Mann sei dringend tatverdächtig, teilte die Bundesanwaltschaft am Freitagabend in Karlsruhe mit. Sergej W. wird versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
17.10 Uhr: Ottmar Hitzfeld, ehemaliger Trainer von Borussia Dortmund, Bayern München und der Schweizer Nationalmannschaft, zeigt sich in einem Interview mit dem Westfälischen Anzeiger fassungslos über die Hintergründe, die jetzt zu dem Anschlag auf den BVB-Bus bekannt werden. Hitzfeld: „Dass aufgrund von Finanzspekulationen Menschenleben in Kauf genommen werden, ist so verwerflich, dass man sich das gar nicht vorstellen kann.“ Lesen Sie hier das ganze Interview mit Hitzfeld.
15.50 Uhr: Der Süddeutschen Zeitung hat Dortmunds Vorstandschef Joachim Watzke offenbar schon mehr über die neuen Sicherheitspläne des BVB erzählt. "Ich habe in den letzten Tagen bereits Vorstellungsgespräche mit Sicherheits-Experten geführt, die wir dafür einstellen wollen, etwa mit früheren GSG9- und BKA-Leuten", sagte Watzke. "Die Situation als einziger börsennotierter Fußball-Klub hat uns vielleicht zu einem besonderen Ziel gemacht“, mutmaßte er.
15.45 Uhr: Um wieviel Geld hat der mutmaßliche Täter tatsächlich gezockt? Nach Spiegel-Informationen soll sich der 28-Jährige einen Verbraucherkredit über 40.000 Euro besorgt haben. Auf dem Online-Portal der Wirtschaftswoche hieß es, der Verdächtige habe insgesamt nur 8.000 Euro eingesetzt. Demnach hätte er mit diesem Einsatz auch keinen Millionengewinn erzielen können. Das Handelsblatt nannte ebenfalls eine Summe: Demzufolge hätte sich der maximale Gewinn an der Börse auf 322.620 Euro belaufen. Aber nur bei einem Sturz der BVB-Aktie auf null Euro, wie es hieß.
15.40 Uhr: Unter Druck steht unterdessen die AfD. Die Partei hatte den Anschlag bereits nach kurzer Zeit Islamisten und Linksextremen zugeschrieben - und unter anderem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen einer verfehlten „Willkommenspolitik“ attackiert. Nun ist unter anderem aus der Union der Ruf nach einer Entschuldigung zu vernehmen.
15.35 Uhr: Dortmunds Oberbürgermeister Ulrich Sierau begrüßte den Ermittlungserfolg. „Diese Nachricht von der Festnahme eines Einzeltäters ist gut für den BVB, den Fußball und die Fans“, sagte er am Freitag.
Tuchel will Festnahme nicht überbewerten
15.22 Uhr: Tuchel glaubt, dass der Anschlag der entscheidende Vorteil für die AS Monaco im Champions-League-Viertelfinale war. Seine Elf sei durch den Anschlag „komplett aus dem Bezugsrahmen“ gerissen worden.
15.20 Uhr: Es gebe kein Patentrezept um mit dem Erlebten umzugehen, sagt Tuchel. Es helfe, wenn die Umstände geklärt sind, betont er. Weiterhin gelte aber, dass jeder das Recht hat, den Anschlag auf seine eigene Art und in seinem eigenen Tempo zu verarbeiten. Ihm persönlich gehe es momentan gut - für seine Spieler könne er aber nicht sprechen, erklärt der Trainer.
15.10 Uhr: Bei der freitäglichen Pressekonferenz der Dortmunder Borussia - eigentlich zum Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt - äußert sich auch Trainer Thomas Tuchel zur Festnahme: Die Tat sei für ihn „nicht nachzuvollziehen, weder emotional noch rational“, sagt er.
14.55 Uhr: Weitere Details zum Festgenommenen: Laut Bild fiel der Mann auch mit seinem Verhalten am Tag des Anschlags auf: Während alle anderen Gäste nach der Explosion aufgeregt durch das Hotel gelaufen seien, sei er ganz ruhig ins Restaurant gegangen und habe ein Steak bestellt. Der Verdächtige hatte vorsorglich auch für eine Woche später noch ein Zimmer in dem Hotel reserviert - für den Termin einer weiteren Partie zwischen dem BVB und dem AS Monaco. Zum Zeitpunkt seiner Buchung war noch nicht klar, an welchem der beiden Termine das Heimspiel in Dortmund stattfinden würde.
14.40 Uhr: Die Ermittlungen zu dem Tatverdächtigen konzentrieren sich aktuell auf vier Orte in Baden-Württemberg. Nach dpa-Informationen vom Freitag ist der 28-Jährige mit Erstwohnsitz in Freudenstadt gemeldet. In Rottenburg am Neckar gibt es eine Wohnung, die er häufig genutzt haben soll, ohne aber dort aber gemeldet gewesen zu sein. In Tübingen hatte der 28-Jährige seinen Arbeitsplatz bei einem Heizwerk. In dem kleinen Ort Haiterbach (Landkreis Calw) lebt dem Vernehmen nach eine Freundin oder Ex-Freundin des Tatverdächtigen.
14.30 Uhr: Der Tatverdächtige hat seit Mitte 2016 als Elektriker in einem Tübinger Heizwerk gearbeitet. Das bestätigte ein Sprecher des Energiekonzerns MVV in Mannheim der dpa.
Hotelzimmer mit Blick auf den Tatort
14.05 Uhr: Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat am Nachmittag einige weitere Details zum Tatverdächtigen bestätigt: So sei der Mann unter anderem aufgefallen, weil er auf ein spezielles Hotelzimmer mit Außenblick auf den Tatort bestanden habe. Er habe zudem über eine Netzwerkadresse des Hotels 16.000 sogenannte Aktien-Optionsscheine des BVB erworben und kenne sich beruflich enorm gut mit Elektrotechnik aus.
13.55 Uhr: Bayern-Coach Carlo Ancelotti hat den Dortmundern noch einmal sein Mitgefühl ausgedrückt. „Leider gibt es verrückte Menschen. Es ist schwer, solche verrückte Menschen zu verstehen. Dortmund musste einen sehr traurigen Moment durchleben.“ Er hoffe, dass so etwas nie wieder im Sport vorkomme. Gerade der Sport solle den Menschen Freude bereiten, sagte der Italiener.
13.50 Uhr: Borussia Dortmund will aus den neuen Enthüllungen zum Anschlag auf den Teambus des BVB Konsequenzen ziehen. "Wir werden jetzt im Rahmen unserer Möglichkeiten die Sicherheitsvorkehrungen noch mal dramatisch nach oben schrauben", sagte Klub-Boss Hans-Joachim Watzte der Bild. "Dass man offensichtlich versucht hat, durch den Anschlag Kurs-Gewinne zu realisieren - das ist natürlich Wahnsinn", sagte Watzke weiter.
De Maizière rügt „besonders widerwärtige Form von Habgier“
13.47 Uhr: Den Anschein eines Terror-Anschlags zu erwecken, bezeichnet der Minister als „perfide Form, mit der Angst der Bevölkerung zu spielen“. Es habe sich gezeigt, dass die Ermittler gut beraten sind „nicht zu früh Schlussfolgerungen zu ziehen“.
13.45 Uhr: De Maizière verurteilt die Tat auf das Schärfste: Es handle sich - wenn die Vorwürfe zuträfen - um eine „besonders widerwärtige Form von Habgier“, die „voll den Mordparagraphen erfüllt“, sagt er.
13.42 Uhr: Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist optimistisch, dass die Polizei den tatsächlichen Täter gefasst hat. „Die Beweise reichen tief. Der Verdacht ist gewaltig“, sagt er in einem Statement.
13.13 Uhr: Jäger ist von der Schuld des festgenommenen Tatverdächtigen überzeugt. Es gebe „eine Fülle von Indizien, die auf den Tatverdächtigen hinweisen“, sagte er. Er selbst habe vor einigen Tagen zum ersten Mal von dem ungewöhnlichen möglichen Motiv des Mannes gehört. Der SPD-Minister sprach angesichts der vorliegenden Erkenntnisse von einem „niederträchtigen Motiv, mit hoher Kriminalität und Professionalität umgesetzt“.
13.05 Uhr: NRW-Innenminister Ralf Jäger spricht in einem Statement von einer „hochprofessionell ausgeführten“ Sprengfalle. Es gebe momentan aber keine Hinweise darauf, dass der Verdächtige zuvor schon einmal mit einer Straftat auffällig geworden war.
Statement der Bundesanwaltschaft im Überblick:
12.47 Uhr: Das Bundeskriminalamt hat das Presse-Statement auch als Video auf Twitter geteilt:
Live aus Karlsruhe: #Presseerklärung des #GBA zur #Festnahme eines Beschuldigten iZm #Anschlag in #Dortmund #BKA https://t.co/oyjxi4yh2g
— Bundeskriminalamt (@bka) 21. April 2017
12.44 Uhr: Über einen Haftbefehl für den Tatverdächtigen muss offenbar erst noch entschieden werden: Am Nachmittag soll der 28-Jährige dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
12.42 Uhr: Anders als berichtet gibt es bislang offenbar doch keine Hinweise auf Mitttäter oder Komplizen. Bei den Polizeieinsätzen am Freitagmorgen seien jedoch auch „Kommunikationsmittel“ sichergestellt worden, sagt Köhler - gemeint sind vermutlich Smartphones, Notebooks und dergleichen. Mögliche Spuren zu Gehilfen verfolge man natürlich weiter.
12.40 Uhr: Eine weitere verbleibende Unklarheit: Auch welcher Sprengstoff konkret verwendet worden sei, sei derzeit noch nicht ermittelt. Das liege daran, dass der Sprengstoff beim Zünden „komplett umgesetzt“ worden sei, erklärt Köhler. Notwendig seien deshalb umständliche Bodenproben. Die Sprecherin der Bundesanwaltschaft bittet um Verständnis für Verzögerungen.
12.37 Uhr: Der Gewinn des mutmaßlichen Täters, so sagt es die Sprecherin, wäre je höher ausgefallen, je tiefer die Kurse des BVB gefallen wären. Wie hoch der Maximalgewinn gewesen wäre, dazu könne man derzeit aber noch nichts sagen. Finanziert habe der Verdächtige seine Spekulationen jedenfalls mit Privatkrediten „in Höhe von mehreren Zehntausend Euro“.
12.35 Uhr: Frauke Köhler, Sprecherin der Bundesanwaltschaft, bestätigt: Man sei dem Beschuldigten durch auffällige Optionsgeschäfte auf die Spur gekommen. Insgesamt habe der Mann drei verschiedene Derivate auf die Aktie gekauft - allesamt seien Wetten auf fallende Kurse der BVB-Aktie gewesen.
12.20 Uhr: In knapp zehn Minuten soll in Karlsruhe die Pressesprecherin der Bundesanwaltschaft ein Statement zum Stand der Ermittlungen abgeben. Wir begleiten die kurze Pressekonferenz natürlich im News-Ticker.
Kritik an politischen Reflexen
12.05 Uhr: In den sozialen Medien sorgt die unerwartete Wende im Fall für nachdenkliche Kommentare - aber auch für Spott. Mit Blick auf die politischen Reaktionen zum Beispiel auf den islamistischen Anschlag im Dezember in Berlin meldete sich am Freitagmittag unter anderem Jan Böhmermann mit einem sarkastischen Tweet zu Wort:
Ich bin schon gespannt auf die neuen knallharten Gesetzesvorschläge zur besseren Überwachung und Kontrolle von Börsenspekulanten. #bvb
— Jan Böhmermann (@janboehm) 21. April 2017
11.55 Uhr: Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat das mutmaßliche Motiv für den Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund scharf verurteilt. „Jedes Motiv für eine solche Tat ist abscheulich - sollte der Beschuldigte tatsächlich aus bloßer Geldgier versucht haben, mehrere Menschen zu töten, wäre das einfach grauenhaft“, sagte der Minister am Freitag in Berlin. Maas mahnte: „Wir sind es insbesondere der gesamten Mannschaft von Borussia Dortmund schuldig, diese Tat und ihre Hintergründe umfassend aufzuklären.“
11.10 Uhr: Nun hat auch die Polizei dem BVB für eine "hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit" gedankt. Die Kooperation zwischen dem Klub und der Polizei habe „sich mehr als bewährt“, erklärte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange am Freitag. Er könne sie „nur ausdrücklich loben“. „Dieser Anschlag hat gezeigt, dass die Polizei in jeder Lage handlungsfähig ist“, erklärte Lange weiter.
Hinweise auf Aktien-Unregelmäßigkeiten schon vor einer Woche?
11.05 Uhr: Börsen-Experten der ARD hatten offenbar schon vor gut einer Woche auf Auffälligkeiten rund um die BVB-Aktie hingewiesen:
Chapeau, liebe Kollegen von der @ARDde -Börse. Ihr Beitrag vom 12. April: https://t.co/1oQQzWYrYR #BVB BVB-Bomber #BorussiaDortmund pic.twitter.com/TaUb7agsre
— Claus Hecking (@ClausHecking) 21. April 2017
10.45 Uhr: Nach Informationen von bild.de war der Verdächtige zunächst der Comdirect-Bank aufgefallen: Mitarbeiter der Bank stellten Verdachtanzeige wegen Geldwäsche, weil der 28-Jährige ein ungewöhnliches Aktienpaket des BVB kaufte. Bei einer Überprüfung der Ermittler habe sich herausgestellt, dass die Käufe aus dem Mannschaftshotel des BVB getätigt wurden - dort hatte sich der Verdächtige eingemietet.
10.05 Uhr: Rätsel geben momentan noch Spurensicherungsarbeiten in einem Wohnhaus in Rottenburg am Neckar auf. „Der Verdächtige ist nicht in Rottenburg gemeldet“, sagte der Erste Bürgermeister der Stadt, Thomas Weigel (parteilos), am Freitag auf dpa-Anfrage. In dem Haus wohnt Weigel zufolge eine Familie, die wohl nichts mit dem Fall zu tun habe. In welchem Zusammenhang die Polizeiaktion mit dem Tatverdächtigen steht, war zunächst unklar. „Im Laufe der Woche haben die Sicherheitsbehörden nach einem Grundriss des Gebäudes gefragt“, sagte Weigel.
10.00 Uhr: Bereits kurz nach der Festnahme haben die Verantwortlichen des BVB sich bei den Ermittlern bedankt. "Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft, des Bundeskriminalamts und der nordrhein-westfälischen Polizei wurden sehr intensiv und mit Hochdruck geführt. Dafür bedanken wir uns in aller Form und hoffen, dass in dem Tatverdächtigen nun der Verantwortliche für den niederträchtigen Anschlag auf unsere Spieler und Staff-Mitglieder gefasst werden konnte", hieß es in einer Stellungnahme von Klub-Boss Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball.
Zwei Komplizen noch gesucht?
09.53 Uhr: Nach der Festnahme im Fall des Sprengstoffanschlags auf den BVB-Mannschaftsbus sucht die Polizei laut Bild.de nach zwei Komplizen des 28-Jährigen. Die beiden sollen den Angaben zufolge einen Leihwagen in Freudenstadt abgeholt haben - in dem dann möglicherweise die Sprengsätze nach Dortmund gebracht worden seien.
09.50 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht die Festnahme des Verdächtigen als "großen Erfolg". "Jetzt geht es darum, Beweise zu sichern und mögliche Hintergründe aufzuklären", sagte er. "Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre das ein besonders widerwärtiges Tatmotiv."
09.46 Uhr: Die BVB-Aktie, offenbar im Hauptfokus des Attentäters, erholt sich nach der Festnahme schon im Morgenhandel. Ohnehin hatte das Papier an der Frankfurter Börse aber eher auf sportliche Ergebnisse als auf den Anschlag reagiert.
09.15 Uhr: Im Zusammenhang mit der Festnahme nach dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus hat es Einsätze in den Städten Tübingen und Rottenburg am Neckar in Baden-Württemberg gegeben. Das sagte eine Sprecherin der örtlichen Polizei am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor mitgeteilt, dass im Raum Tübingen ein 28-Jähriger als Tatverdächtiger nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund festgenommen wurde. Der Mann wohnt nach dpa-Informationen in Freudenstadt im Schwarzwald.
Freitag: 28-Jähriger Tatverdächtiger festgenommen
8.11 Uhr: Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund will die Bundesanwaltschaft heute um 12.30 Uhr in Karlsruhe über den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren.
6.30 Uhr: Ist der Täter gefasst? Zehn Tage nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Polizei offenbar einen Tatverdächtigen festgenommen. Laut Mitteilung der Bundesanwaltschaft scheint der mutmaßliche Täter wohl auf einen durch den Anschlag verursachten Kursverlust der BVB-Aktie gesetzt zu haben, um dadurch einen Millionengewinn einstreichen zu können. An islamistischen oder anderen extremistischen Hintergründen bestünden erhebliche Zweifel.
Donnerstag: Bartra motiviert Mannschaftskollegen vor Viertelfinal-Rückspiel
12.24 Uhr: Neun Tage nach dem Sprengstoff-Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund haben Ermittler des BKA die Tat rekonstruiert.
11.35 Uhr: Auf der Fahrt zum Stadion des AS Monaco ereilte Borussia Dortmund am Mittwoch der nächste Bus-Schreck. Nur eine Woche nach dem Sprengstoffanschlag mussten die Spieler des BVB ungewöhnlich lange im Bus ausharren.
9.30 Uhr: Der Traum vom CL-Halbfinale ist geplatzt. Nach der 2:3-Pleite gegen den AS Monaco im Hinspiel, verlor Borussia Dortmund auch das Rückspiel im Fürstentum. Da half selbst die bewegende Kabinenansprache des beim Anschlag auf den BVB-Bus verletzten Marc Bartra nichts.
Mittwoch: BVB scheidet im Viertelfinale der Champions League aus
23.15 Uhr: Borussia Dortmund hat das Rückspiel beim AS Monaco mit 1:3 verloren und den Einzug ins Champions-League-Halbfinale verpasst.
Dienstag: Monaco verstärkt Vorkehrungen für das Rückspiel
15.18 Uhr: Die Bundesanwaltschaft hat das Geschehen des Anschlags auf den Teambus des BVB durch Beamte des Bundeskriminalamtes und der nordrhein-westfälischen Polizei rekonstruieren lassen. Die Rekonstruktion diene der Nachzeichnung des Tatgeschehens vom 11. April 2017 und der Zuordnung von Tatspuren, hieß es in einer Pressemitteilung.
14.20 Uhr: Der AS Monaco geht beim Rückspiel am Mittwoch auf Nummer sicher. "Dortmund hat nichts von uns gefordert, aber wir werden die Sicherheitsvorkehrungen um die Mannschaft und den Bus verstärken", kündigte Innenminister Patrice Cellario an.
Allerdings glaubt er nicht, dass es unter den Fans aus beiden Lagern ein Problem geben wird: "Nach der spontanen Gastfreundschaft im Hinspiel glauben wir nicht, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen den Fans kommen wird, aber wir passen natürlich auf." Beim Hinspiel hatten Anhänger der Dortmunder spontan französische Fans zu Übernachtungen eingeladen, nachdem die Begegnung aufgrund des Anschlags um einen Tag verlegt worden war.
12.16 Uhr: Erst eine Woche ist seit dem Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus vergangen. Viel Zeit, um die Geschehnisse zu verarbeiten, hatten die Profis nicht. Der enge Terminplan bietet dem Team aber auch eine willkommene Ablenkung, findet Torhüter Roman Bürki.
11.38 Uhr: Borussia Dortmund kann das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch beim AS Monaco ohne neue verletzte Profis bestreiten. Bis auf die Langzeitverletzten Mario Götze, André Schürrle und Sebastian Rode waren alle Spieler am Dienstagvormittag beim Abflug der Mannschaft dabei.
Auch der angeschlagene Sven Bender, der vier Tage zuvor beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt wegen Muskelbeschwerden ausgewechselt werden musste, trat die Reise ins Fürstentum an. „Die Mannschaft hat in der vergangenen Woche Außergewöhnliches geleistet. Das gibt ihr Kraft“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Abflug mit Blick auf die Tage nach dem Sprengstoff-Anschlag auf den Mannschafts-Bus.
Zu den Aussichten, nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel doch noch das Halbfinale zu erreichen, meinte Watzke: „Wir sind keine Träumer. Wir wissen, dass die Chance klein ist - aber es gibt eine.“
Montag: Bartra erhält prominenten Besuch aus Spanien
16:07 Uhr: Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ermitteln die Sicherheitsbehörden weiterhin in alle Richtungen. Das Pendel schlage bisher weder in Richtung Rechtsextremismus, Islamismus oder allgemeiner Kriminalität aus, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Sicherheitskreisen. Auch über die Herkunft des bei dem Rohrbombenanschlag mit zwei Verletzten verwendeten Sprengmittels gibt es demnach noch keine Klarheit. Es handele sich um einen hochprofessionellen Sprengstoff, der aus dem militärischen Bereich kommen könne. Dies müsse aber nicht so sein, hieß es.
13.05 Uhr: Tolle Geste von zwei ehemaligen Mitspielern von Marc Bartra: Sergio Busquets und Jordi Alba vom FC Barcelona haben ihrem bei dem Sprengstoffanschlag verletzten Kumpel eine Stippvisite in Dortmund abgestattet. Bartra postete am Montagmittag ein gemeinsames Foto des Trios am Dortmunder Phönixsee. Dazu steht geschrieben: „Überraschungsbesuch, der mich sehr freut und den ich nie vergessen werde. Danke von Herzen, Freunde.“ Der Besuch der beiden Barca-Spieler ist umso höher einzuschätzen, da die Katalanen am Mittwoch in der Champions League gegen Juventus Turin noch um den Einzug ins Halbfinale kämpfen. Die Ausgangslage hat es durch das 0:3 aus dem Hinspiel allerdings in sich.
Auch Jordi Alba postete ein Bild von seinem Besuch in Dortmund. Dazu schrieb er: „Wie schön, Dich zu sehen und mit Dir zu lachen, mein Freund!“
Sonntag: Bürki leidet noch immer
11.30 Uhr: Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki spürt die Nachwirkungen des Anschlags auf den Mannschaftsbus des Teams noch jede Nacht. Er könne noch immer nicht schlafen, berichtet er. Bürki kritisierte auch die Entscheidung, so schnell wieder spielen zu müssen.
8.43 Uhr: Spieler und Betreuer von Borussia Dortmund sind bei dem Anschlag auf ihren Mannschaftsbus einem Bericht zufolge nur knapp einer größeren Katastrophe entkommen. "Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden", hätte es "bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben", zitierte die "Bild am Sonntag" ein Mitglied der Sonderermittlergruppe "Pott" des Bundeskriminalamts (BKA). „Der Beamte wäre bei einer früheren Zündung vermutlich getötet worden. Er wäre den umherfliegenden Splittern komplett ausgeliefert gewesen.“
Samstag: Verletzter BVB-Spieler Bartra aus Klinik entlassen
22.57 Uhr: Die AS Monaco hat nach der denkwürdigen Champions-League-Reise nach Dortmund in der französischen Liga nur mit Mühe einen überraschenden Rückschlag im Titelrennen vermieden. Vier Tage vor dem Rückspiel gegen den BVB gewannen die Monegassen daheim gegen den Tabellenvorletzten FCO Dijon mit 2:1 (0:1) und bauten den Vorsprung an der Tabellenspitze wieder auf drei Punkte gegenüber Verfolger Paris St. Germain aus. Monaco, das am Mittwoch einen Tag nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund das Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse mit 3:2 gewonnen hatte, geriet gegen Außenseiter Dijon durch Cedric Varrault (42.) in Rückstand. Nabil Dirar (68.) und Torjäger Radamel Falcao (81.) mit seinem 18. Saisontor drehten das Spiel aber noch. Die Partie war vom Samstagnachmittag in den Abend verlegt worden, um Monacos Profis noch ein wenig mehr Erholung nach den aufwühlenden Geschehnissen in Dortmund zu verschaffen.
17.35 Uhr: Borussia Dortmund hat sich nach der schwierigen Woche mit dem Anschlag am Dienstag und dem CL-Spiel gegen Monaco (2:3) mit einem 3:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga zurückgemeldet.
14.43 Uhr: Gute Nachrichten von Marc Bartra! Der beim Anschlag auf den BVB-Bus verletzte Spieler ist vier Tage nach dem Bombenanschlag auf den Bus des Vizemeisters wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das teilte der BVB am Samstagmittag via Twitter mit. Die Bild-Zeitung veröffentlichte zudem Fotos, auf denen der Spanier mit seiner Mutter und seiner Verlobten auf dem Parkplatz des Knappschafts-Krankenhauses in Dortmund bei der Beladung eines Pkw mit seinen Koffern zu sehen ist.
14.20 Uhr: Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einem Medienbericht zufolge eine 100-köpfige Ermittlergruppe zur Aufklärung des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund (BVB) gebildet. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" gehören der Sonderermittlergruppe "Pott" auch Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen an. Aus Ermittlerkreisen erfuhr die Zeitung, dass der Sprengstoff der mit Metallstiften gefüllten Rohrbomben möglicherweise aus Beständen der Bundeswehr stamme. Das werde aber noch geprüft.
Bundesanwaltschaft: Drittes Bekennerschreiben wird überprüft
14:17 Uhr: Zum Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist ein drittes Bekennerschreiben aufgetaucht. Das bestätigte die Bundesanwaltschaft. Es beinhaltet rechtsextremistisches Gedankengut wird jetzt auf seine Echtheit geprüft.
12.06 Uhr: Mit verstärkter Polizeipräsenz und erhöhter Vorsicht bereitet sich die Polizei in Dortmund auf das erste Bundesliga-Heimspiel des BVB nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des Clubs vor. „Wir reagieren angemessen auf die Situation“, hieß es aus der Leitstelle der Dortmunder Polizei. Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, werde das Umfeld um das Stadion genau kontrolliert. „Wir halten Ausschau nach allem, was verdächtig ist“, versicherte ein Sprecher. Auch seien mehr Polizeikräfte im Einsatz als ursprünglich für die Begegnung zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag geplant.
8.55 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund (BVB) ist ein drittes Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie der Berliner "Tagesspiegel" am Freitag auf seiner Website berichtete, ging bei der Zeitung eine E-Mail mit rechtsextremen Bekundungen ein, in der mit einem weiteren Anschlag gedroht wird. Ob es echt ist, war zunächst unklar. An der Echtheit eines Bekennerschreibens mit islamistischem Anklang gab es indes große Zweifel.
In der beim "Tagesspiegel" eingegangen E-Mail heißt es der Zeitung zufolge, der Anschlag in Dortmund sei eine "letzte Warnung". Der anonyme Verfasser berufe sich auf Adolf Hitler und drohe mit einem weiteren Anschlag. Auch werde gegen "Multi Kulti" gehetzt. Weiter heißt es, am 22. April werde "buntes Blut fließen". Der "Trupp Köln" stehe bereit.
Nach BVB-Anschlag: Attentat im Umfeld des AfD-Parteitags geplant?
Dem Bericht zufolge zielt die Drohung möglicherweise auf die geplanten Proteste gegen den Parteitag der rechtspopulistischen AfD in Köln - eine der gängigen Parolen gegen Rechts lautet "bunt statt braun".
Aus Sicherheitskreisen hieß es der Zeitung zufolge, dass das Schreiben ernst genommen werde. Die Mail könne mit dem Anschlag von Dortmund zu tun haben, "es könnte aber auch ein Trittbrettfahrer sein". Aber selbst dann sei die Mail riskant: Die Ankündigung von Gewalt gegen Demonstranten könne "Extremisten von rechts und links anstacheln, ebenfalls militant aktiv zu werden".
Bislang ist unklar, wer den Anschlag am Dienstagabend verübt hat. Ein festgenommener Iraker kam zwar in Untersuchungshaft, eine Beteiligung an dem Anschlag konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kam er wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Haft.
Im Internet wurde zunächst ein Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene veröffentlicht, an dessen Echtheit bestehen jedoch erhebliche Zweifel. Auch an der Authentizität von drei textgleichen Bekennerschreiben, die in der Nähe des Tatortes in Dortmund gefunden wurden, bestanden Zweifel. NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichteten am Freitag unter Berufung auf eine islamwissenschaftliche Untersuchung, möglicherweise hätten der oder die Verfasser eine radikalislamische Motivation nur vorgetäuscht.
23.00 Uhr: Nach dem Anschlag wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge ihre Einsatzkonzepte überprüfen. Die Prüfung betreffe sportliche und kulturelle Großveranstaltungen wie etwa Bundesligaspiele und Konzerte, bei denen die Sicherheitsvorkehrungen notfalls aufgestockt werden müssten, berichtete die Bild. Bereits vereinbart worden sei dabei unter anderem, die "Zugänge zu den Veranstaltungen verstärkt zu kontrollieren".
20.15 Uhr: BVB-Vorstandschef Hans-Joachim Watzke dachte unmittelbar nach dem Anschlag offenbar an einen freiwilligen Rückzug seines Clubs aus der Champions League. „Ich habe kurz überlegt, ob wir uns nicht ganz aus dem Wettbewerb verabschieden sollen“, sagte er in einem Interview mit dem Spiegel aus dem bild.de zitiert. Nach dem 2:3 gegen Monaco habe er sich bei seinen Spielern in der Kabine bedankt: „Ich habe mich dafür bedankt, was jeder Einzelne unter diesen extremen emotionalen Belastungen für den Klub und auch für unsere demokratische Freiheit geleistet hat.“
Berichte: IS-Bekennerschreiben wohl gefälscht
19.05 Uhr: Die am Ort des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gefundenen Bekennerschreiben führen nach Einschätzung der Ermittler wahrscheinlich bewusst in die Irre. Eine islamwissenschaftliche Untersuchung habe "erhebliche Zweifel" daran ergeben, "dass das Papier von radikalen Islamisten verfasst" worden sei, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung am Freitag. Der oder die Verfasser hätten eine radikalislamische Motivation möglicherweise nur vorgetäuscht.
16.05 Uhr: Wenn Sie morgen im TV mitverfolgen wollen, wie die Mannschaft der Borussia, aber auch die Zuschauer auf die Geschehnisse der Woche reagieren: In diesem Artikel erfahren Sie, wie sie das Spiel morgen sehen können.
15.04 Uhr: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bittet die Fans vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag um Unterstützung. Der Geschäftsführer wandte sich im Vorwort des aktuellen Stadionmagazins an die Anhängerschaft des Revierklubs: „Wie schon am Mittwochabend gegen Monaco spielen wir heute nicht nur für uns. Wir spielen für alle. Wir wollten deutlich zum Ausdruck bringen, dass Terror und Hass unser Handeln niemals bestimmen dürften. Es ist unser aller Aufgabe, die von Spielern, Offiziellen und Fans gleichermaßen, der Gesellschaft zu zeigen, dass wir vor dem Terror nicht einknicken. Und wir spielen natürlich auch für Marc Bartra, der sein Team siegen sehen will!“
Zudem richtet Watzke noch einen besonderen Appell an die Zuschauer, die morgen in den Signal Iduna Park kommen werden: „Sie, liebe BVB-Fans, bitte ich in besonderer Weise darum, unser Team heute vereint und volle 90 Minuten lang mit voller Energie zu unterstützen. Diese Mannschaft musste in kürzester Zeit Unfassbares verarbeiten. Wir alle sollten ihr dabei helfen, über sich hinauszuwachsen.“
14.17 Uhr: Stuttgarts Trainer Hannes Wolf ist von der Sprengstoffattacke auf dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund schwer mitgenommen worden. „Zumal das auch in meiner Heimatstadt ist. Meine Eltern und meine Brüder wohnen ein paar Kilometer weiter“, sagte der VfB-Coach am Karfreitag. „Ich kenne jeden einzelnen, der in dem Bus saß. Wenn dann sowas passiert, ist das natürlich brutal.“ Bevor Wolf vor Monaten Trainer des Fußball-Zweitligisten wurde, hatte er jahrelang als Jugendtrainer beim BVB gearbeitet. „Ich bin einfach nur extrem dankbar, dass nicht mehr passiert ist“, sagte er.
13.55 Uhr: Marc Bartra hat den Bombenanschlag auf den Bus von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund als "die längsten und härtesten Minuten meines Lebens" wahrgenommen. Der Spanier äußerte sich in den Sozialen Netzwerken zu den Geschehnissen von Dienstag. Hier sein Posting im Wortlaut:
Der Instagram-Post von Bartra im Wortlaut:
„Heute habe ich im Krankenhaus einen Besuch bekommen, der mich sehr glücklich gemacht hat. Sie (Lebensgefährtin Melissa Jimenez und Tochter Gala, Anm. d. Red.) sind mein Ein und Alles, der Grund dafür, warum ich dafür kämpfe, Hindernisse in meinem Leben zu überwinden. Der Dienstag war der schlimmste Tag meines Lebens, ein Erlebnis das ich keinem Menschen dieser Welt wünsche. Die Schmerzen, die Panik und die Ungewissheit, nicht zu wissen, was vor sich ging oder wie lange es dauern würde - das waren die längsten und härtesten 15 Minuten meines Lebens. Ich möchte Euch allen sagen, dass der Schock der vergangenen Tage allmählich abnimmt und im Gegenzug nehmen die Lust und die Freude auf das Leben zu: zu kämpfen, zu arbeiten, zu lachen, zu weinen, zu fühlen, zu lieben, zu glauben, zu spielen, zu trainieren, zu genießen, mit meinen Liebsten und Freunden vereint zu sein, meine Leidenschaft auszuüben, zu verteidigen, den Rasen zu riechen, so wie ich es vor jedem Spiel tue, um mich zu motivieren. Die vollen Tribünen mit Menschen, die es lieben, unsere Arbeit zu sehen, gute Menschen die lediglich wollen, dass wir Emotionen in ihnen auslösen mit unserem Sport, um für ein paar Augenblicke die immer verrückter werdende Welt zu vergessen, in der wir leben.
Das EINZIGE, worum ich bitte, das EINZIGE ist, dass wir ALLE in Frieden leben und die Kriege hinter uns lassen. Wisst Ihr, was ich fühle, wenn ich in diesen Tagen auf mein verletztes Handgelenk schaue? Stolz. Ich sehe voller Stolz darauf, weil ich glaube, dass der riesige Schmerz, den sie (die Attentäter, Anm. d. Red.) uns zufügen wollen, nicht größer ist als das schmerzende Handgelenk. Danke an die Doktoren, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Personen, die mir helfen, wieder gesund zu werden und dafür sorgen, dass mein Handgelenk gut verheilt. Danke an die abertausenden Menschen, Medien, Organisationan aller Art, den BVB und meine Teamkollegen, die Ihr mir Eure Unterstützung und Zuneigung geschenkt habt. Auch wenn es nichtig erscheint, hat es mich mit unglaublich viel Kraft erfüllt, um immer weiter nach vorne zu schauen. Ich musste das alles schreiben und loswerden, um mich jetzt voll auf meine Genesung zu konzentrieren und um wieder so schnell wie möglich bei 100 Prozent zu sein. Ein ganz großer Gruß! Marc
12.55 Uhr: Trainer Ralph Hasenhüttl vom Bundesligisten RB Leipzig hätte nach dem Bombenanschlag auf den BVB nicht mit seinem Kollegen Thomas Tuchel tauschen wollen. "Ich weiß nicht, ob ich das Spiel als Trainer überhaupt hätte coachen können. Da ist vorher einiges vorgefallen, was man nicht so einfach wegstecken kann", sagte Hasenhüttl. Der Österreicher zeigte sich sichtlich bewegt von den Vorfällen am Dienstag. "Der Schock war natürlich groß. Man fühlt sofort mit den Leuten, die das miterleben müssen", sagte Hasenhüttl: "Das hat schon eine Dimension, die man sich vorher nicht vorstellen konnte. Das ist schon ein Moment, wo man sieht, wie nah das sein kann." Hasenhüttl betonte jedoch auch, dass man sich von solch schrecklichen Ereignissen nicht langfristig erschüttern lassen sollte. "Die Konsequenz muss sein, dass man versucht, die Angst wieder wegzuschieben", sagte der 49-Jährige, der jedoch ergänzte: "Das ist etwas, das einem sehr nahe geht."
11.23 Uhr: Tolle Geste aus dem Irak: Dort hat man sich vor einem Ligaspiel mit dem BVB solidarisiert. Wie einem Video auf Youtube zu entnehmen ist, versammelten sich vor einer Partie die 22 Akteure und das Schiedsrichter Team am Mittelkreis, während auf der Videoleinwand neben dem BVB-Wappen sowie der irakischen und deutschen Flagge ein in deutsch gehaltener Schriftzug zu sehen war. Dort stand geschrieben: „Irakische Volk verdonnert den Terroranschlag #Dortmund“.
10.29 Uhr: Mittlerweile wurden einige Fotos vom Tatort des Sprengstoffanschlags freigegeben. Auf den Bildern ist auf erschreckende Art und Weise zu sehen, welch unglaubliche Kraft die drei explodierten Sprengsätze hatten.
8.40 Uhr: Nach Jürgen Klopp und Niko Kovac (siehe Einträge von gestern Nachmittag) hat sich mit Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann ein weiterer Coach an die Seite von Borussia-Coach Thomas Tuchel gesellt und die Uefa für ihre Spielansetzung kritisiert. „Dahinter steht halt auch im Sport viel Wirtschaftsinteresse. Da stehen halt 1000 Fernsehanstalten die viel, viel Geld bezahlen, dahinter. Da vielleicht ein bisschen weniger Wirtschaftsinteresse und mehr Menschlichkeit, dann geht’s uns allen besser. Da könnte man eine kleine Vorbildfunktion haben und sagen: Wir stellen jetzt mal die wirtschaftlichen Interessen zurück und verschieben das Spiel halt auf einen anderen Termin. Und wenn’s morgens um 9 Uhr ist, und die Zuschauer nicht kommen können. Dann können halt die Zuschauer nicht kommen. Dann ist es halt mal so, dann gibt’s halt keine Fernseh-Übertragung, aber die Dortmunder Spieler haben Zeit, mal kurz zu reflektieren, dass sie gerade einen Anschlag überlebt haben.“
Das geschah am Donnerstag, 13. April
18.40 Uhr: Gegen den nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund festgenommenen Iraker ist Haftbefehl erlassen worden. Wie der Generalbundesanwalt am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, erließ der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen den 26-jährigen Abdul Beset A. Der Haftbefehl wurde wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erlassen, nicht aber wegen einer Beteiligung an dem Anschlag auf den Dortmund-Bus.
16.57 Uhr: Marc Bartra wird weiterhin im Krankenhaus bleiben müssen. Gegenüber dem spanischen TV-Sender Antenna 3 erklärte Vater José, dass sein Sohn am heutigen Donnerstag noch nicht entlassen werden könne. „Die Schmerzen sind noch zu groß.“ Bei der Explosion hatte sich Bartra eine Speiche im rechten Handgelenk gebrochen. Zudem wurde er durch „Fremdkörper-Einsprengungen“ verletzt.
16.45 Uhr: Der frühere BVB-Meistertrainer Jürgen Klopp hat sich schockiert über den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus des deutschen Fußball-Vizemeisters Borussia Dortmund gezeigt. "Es war ein wirklich schwieriger Moment für mich, weil ich selbst oft mit dem Team in diesem Hotel gewesen bin. Ich kenne die Strecke ganz genau und weiß exakt, an welcher Stelle es passiert ist“, so der 49-Jährige.
Wenig Verständnis hatte Klopp dagegen für die Entscheidung der UEFA, das Spiel gleich am nächsten Tag neu anzusetzen. "Wenn jemand, der nachher diese Entscheidung getroffen hat, im Bus gesessen hätte, hätte dieses Spiel nicht stattgefunden. Wer nicht im Bus war, kann sich nicht vorstellen, was genau geschehen ist.“
16.29 Uhr: Unterdessen bekommt Thomas Tuchel Unterstützung vom Trainer des nächsten BVB-Gegners. Niko Kovac, Coach von Eintracht Frankfurt, kritisierte die rasche Neuansetzung des Champions-League-Spiels des BVB gegen AS Monaco ebenfalls. "Ich bin einer Meinung mit Thomas Tuchel, man hätte das Spiel verschieben sollen", so der Kroate am heutigen Donnerstag.
Gleichzeitig wies Kovac auf einen emotionalen Spagat für seine Spieler hin. "Wir zeigen Solidarität mit dem BVB. Aber es geht um Punkte am Samstag, das ist die Schwierigkeit." Er erwarte daher "kein einfaches Spiel, und zwar für beide Teams."
Tuchel gibt emotionale Pressekonferenz
16.15 Uhr: Während die Vorbereitungen auf das Match gegen Frankfurt also bald losgehen, sind die Hintergründe der Tat weiterhin unklar. Bisher gibt es nur Vermutungen. In diesem Artikel haben wir die aktuelle Faktenlage noch einmal zusammengefasst - und nennen die weiterhin offenen Fragen.
Tuchel lobt die Mannschaft und plant mit @woodyinho #bvbsge https://t.co/JsUUkFOErd pic.twitter.com/1MwhvtRwoA
— Borussia Dortmund (@BVB) 13. April 2017
15.44 Uhr: Mit diesen Worten ist die Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag gegen Frankfurt beendet.
+++ Tuchel zur Verletzung von Marc Bartra: „Marc würde natürlich am liebsten gleich wieder spielen am Wochenende. Der Doc spricht aber von vier Wochen.“
+++ Tuchel zur Bedeutung des nächsten Spiels: „Im Vergleich zu dem, was am Dienstag passiert, ist die Wichtigkeit des Spiels 0,0. Aber unsere Fans werden uns mal wieder fantastisch unterstützen. Ich dachte, die beste Choreo der Welt bereits gesehen zu haben - bis gestern.“
+++ Tuchel zum kommenden Gegner aus Frankfurt: „Bis morgen Nachmittag hat die Mannschaft frei. Ab dann beschäftigen wir uns mit dem Gegner. Frankfurt ist eine unangenehme Mannschaft. Sie haben mit den Ergebnissen in letzter Zeit etwas Probleme gehabt - auch wegen Verletzungssorgen. Sie können sehr gut verteidigen.“
Thomas Tuchel: "Wir sollten nicht jedes kommende Spiel in einen großen Sinnzusammenhang bringen - dann können wir aufhören.“ #bvbsge
— Borussia Dortmund (@BVB) 13. April 2017
+++ Tuchel zu Marco Reus: „Er hat wieder mit der Mannschaft trainiert. Stand jetzt wird Marco spielen. Das würde uns einen wahnsinnigen Schub geben.“
+++ Tuchel zum Zustand seiner Mannschaft: „Jeder geht anders damit um. Jeder hat das Vorkommnis persönlich anders wahrgenommen - deshalb verarbeitet das jeder Spieler anders. Es gab Spieler, die saßen neben Marc, die saßen vor Mark. Sehr viele Spieler haben jedenfalls wenig geschlafen. Viele haben mir gesagt, dass sie die Vorfälle auch erst realisiert haben, als sie zu Hause bei Ihren Familien waren. Es ist etwas ganz anderes, als so etwas über die Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen. Aber wir haben Experten an unserer Seite.“
+++ Tuchel zum Anschlag auf den Mannschaftsbus: „Ich glaube, dass ich die Frage gestern ausführlich beantwortet habe. Es ist alles gesagt.“ Und auf das Nachfrage eines englischen Reporters: „Es war eine sehr komische Situation. Ich habe versucht, mich um alle zu kümmern. Keiner wusste, was los war. Das Verarbeiten wird ein Prozess sein. Heute fühle ich mich am schlechtesten. Wir müssen damit jetzt umgehen, auch wenn ich nicht weiß, wie genau.“
15.11 Uhr: Jetzt ist er da!
15.08 Uhr: Wie gerade mitgeteilt wird, verspätet sich die PK um fünf bis zehn Minuten. Der BVB-Coach ist noch nicht da.
15.02 Uhr: In wenigen Minuten geht es los mit der BVB-Pressekonferenz. Trainer Thomas Tuchel wird dort Rede und Antwort stehen.
14.50 Uhr: Christian Streich - seines Zeichnes Trainer vom Bundesliga-Konkurrenten SC Freiburg - hat sich philosophisch zum Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund geäußert. „Vielleicht gab es für Dortmund eine größere Mission als das Halbfinale“, so der 51-Jährige. „Der sportliche Erfolg kann zweitrangig sein, wenn es um eine Botschaft geht, die man an diejenigen schickt, die die Menschen in die Luft sprengen wollen.“ Die Kritik seines Trainer-Kollegen Thomas Tuchel versteht Streich, allerdings ginge es natürlich auch um die Frage, „wie man politisch und gesellschaftlich auf so etwas antwortet. Man darf nicht klein beigeben. Von daher ist es nachvollziehbar, zum Alltag überzugehen.“
14.31 Uhr: Die Sprengsätze auf den Mannschaftsbus von Borrussia Dortmund waren nach Angaben von Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) hochprofessionell gebaut. „Die Sprengkraft war enorm“, sagte Jäger am Donnerstag in einer Sitzung des Innenausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag. Weiterhin könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Tätern um gewaltbereite Fußballanhänger handelt. Man ermittle in alle Richtungen.
13.30 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen prüft das Sicherheitskonzept von Großveranstaltungen an den Osterfeiertagen. „Die NRW-Polizei bewertet die Gefährdungslage fortlaufend unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen“, teilte das Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Wo erforderlich, sei mehr Polizei im Einsatz. Je nach Art der Veranstaltung könnten auch Zugangs- und Sicherheitskontrollen verstärkt werden. Dazu gehörten Fußballspiele, Sport- und Kulturveranstaltungen. Auch der Kontakt und Austausch mit Veranstaltern werde intensiviert. „Es wird alles Menschenmögliche für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in NRW unternommen“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD).
13.25 Uhr: Inzwischen hat auch der FC Bayern auf die Vorkommnisse in Dortmund regiert und erstmals Sicherheitskontrollen beim Einlass zum öffentlichen Training seiner Profis durchgeführt. Ordner führten Taschenkontrollen durch, Leibesvisitationen fanden jedoch nicht statt.
13.15 Uhr: Auch der Verdacht gegen die zweite Person, die im Zuge des Anschlags auf den BVB-Bus ins Visier der Behörden gelangt war, hat sich nicht erhärtet. Wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mitteilte, gebe es keine Hinweise, dass der Mann in die Tat verwickelt war.
Merkel unterstützte angeblich schnelle Neuansetzung
12.55 Uhr: Nach Informationen der Bild-Zeitung unterstützte nicht nur Bundesinnenminister Thomas de Maizière, sondern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Neuansetzung des BVB-Spiels gegen Monaco. Noch am Abend des Vorfalls soll de Maizière mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke telefoniert haben - am Mittwoch Vormittag dann folgte angeblich ein Telefonat von Watzke mit der Kanzlerin.
Die UEFA hatte laut Bild sogar in Erwägung gezogen, die Partie trotz des Anschlags auf den BVB-Bus noch am gleichen Abend stattfinden zu lassen. Merkel habe dagegen für eine schnelle Neuansetzung ausgesprochen.
12.37 Uhr: Die UEFA hat Thomas Tuchels Kritik zurückgewiesen. „UEFA war am Mittwoch mit allen Parteien in Kontakt und hat niemals eine Information erhalten, die angedeutet hat, dass eines der Teams nicht spielen wollte“, teilte der Kontinentalverband auf Anfrage der dpa am Donnerstag mit.
Des weiteren, so heißt es, sei die Entscheidung, die Partie gegen AS Monaco am Mittwoch anzupfeifen, „in Kooperation und kompletter Zustimmung mit Clubs und Behörden“ getroffen worden.
12.20 Uhr: Zwei Tage nach dem Anschlag auf den BVB-Bus ist der Tatort nun wieder freigegeben worden, wie die Polizei soeben mitteilte.
UEFA widerspricht Tuchel
12.12 Uhr: Als Reaktion auf den Anschlag auf Borussia Dortmund hat der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) die Sicherheitsvorkehrungen für seine Nationalmannschaft verschärft. Die Rede ist von einer stärkeren Panzerung des Mannschaftsbusses sowie einer Intensivierung der Sicherheitschecks bei Fahrten des Teams.
Gleichzeitig teilte Fußball-Zweitligist Hannover 96 mit, für das brisante Derby gegen Eintracht Braunschweig die Polizeipräsenz noch einmal zu erhöhen. „Zudem wurde entschieden, dass keine Rucksäcke oder größere Taschen mit in die HDI Arena gebracht werden dürfen“, so der Verein.
11.53 Uhr: Eine kurze Vorausmeldung: Der BVB hat für 15 Uhr eine Pressekonferenz vor dem nächsten Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt angesetzt. Wir werden hierzu im Live-Ticker berichten.
Die Pressekonferenz vor dem #Bundesliga Heimspiel gegen @Eintracht Frankfurt gibt’s heute um 15 Uhr live auf BVB total! #bvbsge pic.twitter.com/TtNnHOdeJY
— Borussia Dortmund (@BVB) 13. April 2017
11.48 Uhr: In der Dortmunder Innenstadt hat sich abseits des BVB-Spiels gegen Monaco einen Zwischenfall ereignet. Ein Rapper war für sein Musikvideo durch die Stadt gefahren und hatte dabei mit einer täuschend echt aussehenden Waffenattrappe posiert. Polizei und das SEK beendeten daraufhin den vor dem Hintergrund des Anschlags auf den BVB-Mannschaftsbus „völlig deplatzierten Dreh“ - und erteilten dem Mann einen Platzverweis. Zudem wurde Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz erstattet.
10.54 Uhr: Das Interesse an den Hintergründen zum Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus bleibt weiterhin riesig. Die „Brennpunkt“-Sendung der ARD - die im Übrigen zeitgleich zur Champions-League-Übertragung der Münchner Bayern lief - sahen satte 4,16 Millionen Menschen. Das entspricht einem Anteil von 13,4 Prozent.
10.45 Uhr: Über den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus berichtet selbstredende auch die überregionale und internationale Presse. Eine Übersicht über alle Reaktionen haben wir für Sie unter diesem Link zusammengestellt.
10.36 Uhr: Wie der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) mitteilt, wird weiterhin in alle Richtungen ermittelt. "Alle Ermittlungsrichtungen werden aufrecht erhalten", sagte BDK-Vize Sebastian Fiedler am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Beamten wollten sich nicht zu früh auf eine Theorie festlegen.
Es werde jeder einzelnen Spur nachgegangen, so Fiedler. "Wir sind sehr breit aufgestellt, brauchen aber Zeit." Es könne nicht erwartet werden, "dass einen Tag später schon Ergebnisse gerichtsverwertbar auf dem Tisch liegen". Womöglich verrate jedoch der eingesetzte Sprengstoff etwas über die Kenntnisse des Täters.
Gegen den Festgenommenen gibt es bisher keine Beweise auf eine Anschlags-Beteiligung
10.27 Uhr: Zwar wurde gegen den festgenommenen Iraker Haftbefehl beantragt - aber nicht wegen Beteiligung an dem Anschlag selbst. Dafür hätten sich bislang keine Belege ergeben, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Der 26-Jährige Abdul Beset A. steht aber im Verdacht, IS-Mitglied zu sein und im Irak eine IS-Einheit angeführt zu haben.
10.16 Uhr: Bei dem im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den BVB-Bus Festgenommenem gibt es laut Bundesanwaltschaft keinen Hinweis auf eine Beteiligung.
9.58 Uhr: Die Polizei zeigt sich derweil zufrieden mit dem Ablauf der BVB-Partie gegen Monaco - im Vorfeld sei vergleichsweise alles ruhig geblieben. Trotzdem sorgten drei Gegenstände kurzfristig für Aufregung, zudem wurde ein Fan verletzt.
9:37 Uhr: Nach den schrecklichen Vorkommnissen rund um das BVB-Spiel hat sich nun auch Verteidiger Sokratis zu Wort gemeldet. "Zu allererst bin ich glücklich, dass ich am Leben bin", sagte der Grieche gegenüber dem amerikanischen Sportsender ESPN. Gleichzeitig erhebt er schwere Vorwürfe gegenüber der UEFA, die die Partie auf den nächsten Tag (von Mittwoch auf Donnerstag) verlegt hatte.
"Die UEFA muss verstehen, dass wir keine Tiere sind. Wir haben Familien mit Kindern zu Hause und wir sind keine Tiere. Ich bin froh, dass alle Spieler und Vereinsmitarbeiter am Leben sind. Ich fühle mich wie ein Tier und nicht wie ein Mensch. Wer das nicht durchgemacht hat, weiß nicht, wie schlimm das für uns war." Für Sokratis war es nach eigener Aussage der schwierigste Tag in seinem Leben. „Nach gestern konnte ich nicht an das Spiel denken."
9.25 Uhr: Noch sind die Hintergründe der Tat nicht vollends aufgeklärt - trotz mehrerer Bekennerschreiben. Ermittler wundern sich über die Art und Weise, wie sich die noch unbekannten Täter zum Anschlag auf den Mannschaftsbus äußerten. Konkret geht es um es sieben Widersprüche, die den Ermittlern Rätsel aufgeben.
7.59 Uhr: Verloren und doch gewonnen. Nach der Partie gab Nuri Sahin im ZDF ein emotionales Interview. „Ich weiß, dass der Fußball wichtig ist. Wir sind aber auch nur Menschen“, sagte der Mittelfeldmann.
Donnerstag, 0:10 Uhr: Wie der Spiegel berichtet, reicht die Beweislage momentan nicht aus, um gegen die beiden Verdächtigen, einen Iraker und einen 28-jährigen Deutschen, Haftbefehl zu erlassen. Über das Alter des Irakers gibt es unterschiedliche Angaben. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet von einem 26-Jährigen, Spiegel Online spricht von einem 25 Jahre alten Verdächtigen.
Die beiden Männer rückten schnell ins Visier der Ermittler, ihre Wohnungen wurden am Mittwoch durchsucht. Im Fall des 28-jährigen Deutschen ginge es um einen Regenschirm, der aus dem Mannschaftshotel des BVB stammte, bei dem 25-jährigen Iraker, der in seiner Heimat als Islamist auffiel, wurde wohl ein Telefonat mit einem Unbekannnten abgehört, der zu ihm sagte: „Der Sprengsatz ist fertig.“ Die Polizei ordnet beide Verdächtige ins „islamistische Spektrum“ ein.
Die Ereignisse vom Mittwoch, 12. April im Überblick
23:04 Uhr: In einer Fotostrecke sehen Sie, was unsere Kollegen aus anderen Redaktionen zur Dortmunder Niederlagen schreiben.