Thomas Tuchel hat beim FC Bayern auf einmal ein Luxus-Problem. Spät in der Saison scheint sich in München eine Innenverteidigung fest zu spielen, zum Leidwesen eines Neuzugangs.
München – Es war gefühlt eine neue Erfahrung für den FC Bayern in dieser Saison. Denn: Coach Thomas Tuchel standen vor dem furiosen 8:1 (3:1) gegen Mainz 05 vier etatmäßige Innenverteidiger zur Verfügung. Das gab es in dieser Spielzeit nicht oft.
Thomas Tuchel: Bayern-Trainer entscheidet sich für Eric Dier und Matthijs de Ligt
Zeit für Härtefälle also. Und: Tuchel entschied sich in der Allianz Arena schließlich für das Duo Matthijs de Ligt und Eric Dier, das schon in der Champions League beim 3:0 (2:0) über Lazio Rom als Abwehrmitte überzeugt hatte. Vorweg: Beide Innenverteidiger zeigten auch am Samstagnachmittag (9. März) gegen die bemitleidenswerten „Nullfünfer“ eine gute Leistung.
Der Südkoreaner Minjae Kim, der als ein Lieblingsspieler Tuchels gilt, musste dagegen genauso wie der Franzose Dayot Upamecano auf der Bank Platz nehmen. Der 50-jährige Bayern-Trainer versuchte, diese Personalentscheidung vor Spielbeginn möglichst diplomatisch einzuordnen.
FC Bayern: Dier und de Ligt spielen anstelle von Kim und Upamecano
„Für Minjae ist es extrem hart gerade, weil er eigentlich auch verdient hat, zu spielen und herausragend gut ist. So ist es aber manchmal. Eric und Matthijs haben jetzt zwei Heimspiele bestritten und haben dort geliefert. Und dann bleiben sie jetzt einfach mal drauf“, erklärte Tuchel vor der bemerkenswerten Tore-Gala gegen Mainz bei Sky.
Viel Lob gab es für den englischen Neuzugang Dier, der ein guter Freund von Bayern-Torjäger Harry Kane ist. Der 30-jährige Engländer spiele „einfach ganz klar und er spricht viel. Und das tut uns gut, weil er hinten gut organisiert ist und einen engen Draht zu Matthijs de Ligt hat“, erzählte Tuchel: „Deshalb sind sie gerade mit einer Nasenspitze voran.“
Dayot Upamecano: Bayern-Verteidiger hat laut Thomas Tuchel „bisschen gelitten“
Es sei dagegen auch „sehr schade für Upa (Dayot Upamecano, Anm. d. Red.). Er hat zwei Rote Karten gesehen und hat darunter auch ein bisschen gelitten“, meinte der Coach der Münchner weiter. Zur Einordnung: Der 25-jährige Upamecano war sowohl im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse bei Lazio Rom (0:1) am 5. März als auch beim 2:3 (2:1) gegen den VfL Bochum am 18. Februar vom jeweiligen Schiedsrichter mit einem Platzverweis vom Feld gestellt worden.
Der 27-jährige Kim, der im Sommer für kolportiert 50 Millionen Euro vom SSC Neapel an die Isar gewechselt war, erlebt indes eine durchwachsene Saison. Der 1,90 Meter große Innenverteidiger stand sowohl bei der Pleite in Rom als auch beim blamablen DFB-Pokal-Aus bei Drittligist Saarbrücken (1:2) sowie in den wegweisenden Bundesliga-Spielen bei Bayer Leverkusen (0:3) und in Bochum in der Startelf und über die volle Distanz auf dem Platz. Bisher blieb er noch einiges schuldig. (pm)