Der FC Bayern ist nach dem 2:3 gegen den FC Heidenheim am vorläufigen Tiefpunkt angekommen. Didi Hamann und Lothar Matthäus nehmen Mannschaft und Trainer auseinander.
Heidenheim – Es ist eine historische Niederlage des FC Bayern am Samstagnachmittag: Bei der 2:3-Blamage gegen Heidenheim verliert der Rekordmeister erstmals seit dem Jahr 2000 wieder gegen einen Aufsteiger, erstmals seit der Saison 2011/2012 kassieren die Münchner mehr als fünf Liga-Niederlagen in einer Spielzeit.
Es ist der vorläufige Tiefpunkt einer mehr als verkorksten Saison, bei der Tabellenführer Leverkusen inzwischen sogar auf 16 Punkte enteilt ist und schon am kommenden Wochenende den Meistertitel klarmachen könnte. Die Experten und Ex-Bayern-Spieler Didi Hamann und Lothar Matthäus attestieren der Tuchel-Elf eine desaströse Saison – und bangen sogar um die nahe Zukunft des Vereins.
Hamann zerlegt FC Bayern – und warnt vor Niederlage gegen Arsenal
„Die Fans schimpfen gar nicht mehr, weil sie nichts anderes gewohnt sind. Das waren ja heute Auflösungserscheinungen. Wenn du am Dienstag einen bekommst, dann musst du aufpassen, dass sich nicht der gesamte Verein auflöst“, warnt Sky-Experte Hamann mit Blick auf das Champions-League-Viertelfinale der Bayern am Dienstag gegen Arsenal.
Und auch Trainer Thomas Tuchel bleibt von der deutlichen Kritik des 50-Jährigen nicht verschont. „Seit Tuchel da ist, spielen sie die ganze Zeit den gleichen Fußball: uninspirierend!“, kritisiert Hamann die Spielweise Tuchels. Den richtigen Zeitpunkt zur Trennung vom Trainer hätten die Bosse derweil schon verpasst. „Jetzt können sie nur noch hoffen und beten“, erklärt Hamann hinsichtlich der verbleibenden Saison.
„Erreicht die Mannschaft nicht mehr“: Matthäus schießt gegen Tuchel
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus glaubt derweil, die Mannschaft könne unter Tuchel nicht mehr zum Erfolg finden. „Letzte Woche die blamable Leistung gegen Dortmund und heute das Ergebnis, sagt einiges aus. Thomas Tuchel erreicht die Mannschaft nicht mehr, es gibt komische Pressekonferenzen, es gibt komische Aussagen“, sagte der 63-Jährige bei Sky.
Demnach brauche die Mannschaft „einen neuen Impuls und den kann Thomas Tuchel nicht mehr geben“, ist sich Matthäus sicher. Sogar einen direkten Rausschmiss hält er jetzt für möglich: „Ich könnte mir vorstellen, dass Bayern in den nächsten 24 bis 48 Stunden reagiert, weil das geht nicht so weiter.“
Die Bayern-Verantwortlichen um Max Eberl und Christoph Freund halten jedoch wohl zunächst weiter an Tuchel fest und sprachen dem Trainer das Vertrauen aus. Tuchel werde definitiv am Dienstag gegen Arsenal auf der Trainerbank sitzen. Vielmehr stauchte Eberl die Spieler heftig zusammen. (LuHa)