Der FC Bayern München will den Kader weiter umbauen - und braucht dafür Verkäufe. Vor allem die Sextuple-Helden gelten als Abgangskandidaten.
München - Inmitten der Coronavirus-Pandemie hat sich der FC Bayern München angeschickt und an der erfolgreichsten Saison der Vereinshistorie gestrickt. Die von Hansi Flick trainierten Münchner eilten in allen Wettbewerben von Sieg zu Sieg und holten das Sextuple. Überstrahlt wurde alles von dem Sieg in der Champions League. Am 20. August 2020 konnte sich der FC Bayern mit 1:0 gegen Paris Saint-Germain durchsetzen.
Vor vier Jahren hatte dieses Quintett noch Heldenstatus beim FC Bayern
Die Helden bei diesem Run hießen: Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Kingsley Coman oder Serge Gnabry. Was dieses Quintett ziemlich genau vier Jahre später gemeinsam hat? Sie stehen auf dem Abstellgleis oder vor einer unsicheren Zukunft. Vor 48 Monaten hingegen standen diesen Akteuren nach ihrem Karriere-Höhepunkt alle Türen offen. Im Poker mit dem damaligen Sportdirektor Hasan Salihamidzic konnten sie sich gut positionieren und hohe Gehaltsforderungen durchdrücken.
Die Münchner verlängerten langfristig bis 2025, 2026 oder 2027. Und sie ließen sich diese Anpassungen sehr viel Geld kosten. Die Gehaltsstruktur des FC Bayern sorgt auch im Ausland für große Verwunderung. Eine Einigung mit Kimmich, Gnabry und Co. zu erzielen? Das ist selbst für Premier League-Vereine eine knifflige Angelegenheit. Es ist allerdings dieser Markt, auf den Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund hoffen müssen.
Der FC Bayern investiert rund 300 Millionen Euro in den eigenen Kader - zu viel!
Denn es gilt, die Gehälter wieder etwas runterzusetzen. Rund 300 Millionen Euro investieren die Münchner in ihren Kader. Die damaligen „Sextuple-Helden“ sollen - mit Ausnahme von Davies - im Bereich von 16 bis 19 Millionen Euro verdienen. Dafür stimmte vor allem im vergangenen Jahr die Leistung nicht, erstmals seit 2012 blieb der erfolgsverwöhnte FC Bayern titellos. So etwas führt stets dazu, dass jeder Stein umgedreht wird.
Die finalen Gespräche, vor allem mit Kimmich, wurden zwar noch nicht geführt. Das Verhältnis zwischen Spieler und Klub ist aber bereits seit längerer Zeit etwas komplizierter. Da auch Gnabry, Goretzka, Coman und Davies in ihrer Entwicklung stagnierten, sind sie plötzlich allesamt nicht mehr unverkäuflich. Es bleibt spannend, ob sich das Transferrad bei den Münchner bald weiterdreht. Denn für den weiterhin angedachten Umbruch braucht Eberl dringend Abgänge.