Der FC Bayern trifft im Bundesliga-Nachholspiel auf Union Berlin. Trainer Thomas Tuchel steht Rede und Antwort. Die Pressekonferenz im Ticker zum Nachlesen.
- FC Bayern: Pressekonferenz mit Thomas Tuchel, Dienstag, 12.30 Uhr
- FC Bayern vor Nachholspiel: Union Berlin am Mittwoch (20.30 Uhr) zu Gast
- Tuchel von Stimmungsboykott genervt: Wunsch Richtung Fans
Update 23. Januar, 13 Uhr: Die Pressekonferenz mit Thomas Tuchel vor dem Heimspiel gegen Union Berlin ist beendet. Der Bayern-Trainer hielt sich bei vielen Fragen bedeckt. Zum Stimmungsboykott der eigenen Fans hielt er mit seiner Meinung aber nicht hinter dem Berg. Gegen Union zeichnen sich wohl einige Spielerwechsel ab.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel über...
... seine Entscheidung, gegen Bremen nicht schon zur Pause zu wechseln und mögliche Wechsel gegen Union: „Es war Luft nach oben, es war berechtigte Hoffnung, es besser zu machen. Das ist jedes Mal die Gretchen-Frage: Ist das der Moment, wo sie es nochmal beweisen dürfen, dass sie es besser können oder ist schon der Moment, wo ein paar Wechsel passieren. Das ist dann der Moment, wo sich die Trainer die Freiheit nehmen, das erstens nicht zu verraten, wie schon die Überlegungen sind und zweitens natürlich jede Minute abwarten im Training und in dem Gefühl für die Gruppe, um diese Entscheidung nach Wechseln und welche Wechsel so spät wie möglich zu treffen. Das trifft auch auf mich heute zu, dass wir es nicht verraten für morgen.
... weitere mögliche Ausfälle: „Ne, gute Frage, aber glaube ich erstmal nicht, es sind alle verfügbar.
...die Wahl zwischen Goretzka und Guerreiro: „Leon war krank und Rafa hat gemeinsam mit Pavlovic gegen Stuttgart ein Top-Spiel gemacht und dann nochmal gegen Wolfsburg. Er hat sehr gut gespielt und herausragend trainiert. Es gab keinen Grund, ihn wegzunehmen. Es war eine Entscheidung für Guerreiro und nicht gegen Goretzka. Manchmal gibt es diese 51-Prozent-Entscheidungen, die gegen dich ausfallen. Goretzka ist jetzt wieder im Konkurrenzkampf im Mittelfeld durch die Verpflichtung von Eric Dier. Wir brauchen alle Spieler im Kader.
...einen Wechsel auf der Linksverteidiger-Position: „Wir haben Konkurrenzkampf, natürlich. Wenn jemand auf der Bank sitzt, heißt das nicht, dass wir ihm nicht vertrauen, sondern dass alle gesund sind. Wir tun das Beste für die Mannschaft, Phonzie hat jedes Spiel gemacht. Aber selbst wenn er mal nicht spielen sollte, heißt das nicht, dass wir ihm nicht vertrauen.“
...Alphonso Davies, der seiner Form hinterherläuft: „Schwer zu widersprechen. Er ist ein feiner und sensibler Kerl, er braucht unsere Unterstützung. Es hemmt ihn aktuell. Wir sprechen aber viel mit ihm und lassen ihn immer wieder spielen, auch wenn er seiner Topform hinterherhängt. Es fehlt ihm über längere Zeit das Selbstvertrauen. Wir müssen ihm weiter vertrauen und inhaltlich arbeiten. Gegen den Ball kann er im Zweikampfverhalten eine Schippe drauflegen. Wir wissen aber um sein Potenzial.“
...die Spieleröffnung der Innenverteidiger: „Das ist ein interessanter Punkt. In den letzten beiden Spielen war es sehr schwer für die Innenverteidiger, weil die Gegner zwei Spitzen hatten. Ansonsten haben wir gegen einen tief stehenden Block gespielt, deswegen war viel Gleichzahl in der letzten Reihe, was aber eigentlich kein Problem ist. Wir sollten immer bereit sein, in Gleichzahl ins Risiko zu gehen, das Selbstvertrauen sollten wir haben. Wir sind oft zu ungeduldig in der gegnerischen Hälfte. Vielleicht ist die Gleichzahl die neue Überzahl. Wir sind individuell gut genug, schnell genug, da müssen wir mehr daraus machen. Den Gegnern gelingt es zu einfach uns das Tempo und den Mut zu nehmen, dadurch wird es zu statisch. Der Vergleich mit David Alaba ist unfair, er hat ein sehr komplettes Paket. Wir haben aber auch sehr komplette Innenverteidiger, sie haben aber ein anderes Profil.“
...den Austausch mit Dreesen und Uli Hoeneß: „Ich habe mit beiden ein sehr gutes Verhältnis. Es gab jetzt keinen konkreten Austausch, wir haben alle drei Tage ein Spiel. Christoph Freund ist jeden Tag hier bei der Mannschaft. Es ist kein Problem, dass er seine Meinung sagt (Dreesen; Anm.d.Red.), erst recht nicht, wenn er recht hat.“
...seine Ansprache, die aktuell nicht funktioniert: „Ich werde auf meine Erfahrung und Intuition hören und meine Ansprache auf die Mannschaft anpassen. Ich bin der Erste, der sich hinterfragt, wenn so wenig auf dem Platz ist. Da gehört die Ansprache dazu, das Training. Die Ansprache passt sich immer an die Situation an. Ich habe aber noch nicht entschieden in welche Richtung.“
Tuchel von Stimmungsboykott genervt: Wunsch Richtung Fans
...die Fans, die zuletzt laut Tuchel keinen Enthusiasmus zeigten und über einen möglichen Nachteil: „Selbstverständlich. Ich glaube, Sie finden keinen Trainer, der das nicht als Nachteil empfindet, dass während des Spiels ein Stimmungsboykott ist. Gerade in Momenten, in denen es sehr schwer ist. Auch im Heimspiel gegen Stuttgart, das zieht sich jetzt schon sehr lange. Da wünschst du dir natürlich eine Stimmung, jeder einzelne Spieler, eine Stimmung, die elektrisch ist. Wenn es Gründe für diesen Boykott gibt, dann ist das so. Klar ist auch, dass wir dafür verantwortlich sind, Stimmung drin zu lassen. Im Supercup war die Stimmung herausragend. Generell bleibt meine Aussage gültig: Ich würde mir wünschen, wenn wir ins Stadion kommen, dass der Gegner gegen unser Publikum anspielt, das ist aber nicht der Fall.“
...die Kritik von CEO Dreesen, der das Spiel der Bayern als „langweilig“ betitelte: „Er hat recht. Der Schalter wird auf keinen Fall einfach umgelegt, weil das nicht leicht ist. Wir sind uns der Ausgangslage bewusst. Es ist meine Verantwortung, darauf einzuwirken, das anzusprechen, das tun wir auch. Deswegen waren wir zuletzt sehr positiv, wir bleiben aber unter unseren Erwartungen zurück. Wir fordern es weiter ein, bis der Knoten platzt, bis wir in der Lage sind, die Gier, den Hunger, die Leidenschaft zu zeigen. Man muss spüren, dass die Mannschaft mit Lust und Euphorie Spiele gewinnen will.“
...die Bremen-Pleite: „Wir können sehr viel besser machen, es ist sehr viel Luft nach oben. Die Erklärung bleibt die gleiche, in puncto Leidenschaft, Biss und Enthusiasmus, das war über 70 Minuten unter dem Niveau, das genügend ist. Es bleibt aber in meiner Verantwortung. Das wird immer die Basis für jedes Fußballspiel bleiben, dass diese Tugenden erstmal klar zu erkennen sind und dich auszeichnen. Die Basis für alle taktischen Dinge. Das haben wir nicht gezeigt, wir versuchen, es morgen auf den Platz zu bekommen.“
Update vom 23. Januar, 12.30 Uhr: Die Pressekonferenz mit Thomas Tuchel beginnt pünktlich.
Update vom 23. Januar, 12.20 Uhr: In gut zehn Minuten beginnt die Pressekonferenz mit Trainer Thomas Tuchel. Der FC Bayern stellt derweil schon die Weichen für die Zukunft, mit Marco Neppe, Technischer Direktor, laufen aktuell Gespräche wegen einer möglichen Vertragsauflösung. Alle Details und Hintergründe zum Neppe-Abschied finden Sie hier. Auch Tuchel, der mit Neppe eng zusammengearbeitet hat, dürfte zum Bosse-Beben befragt werden.
Vorbericht: München – Den Start in die Rückrunde hat sich der FC Bayern ganz anders vorgestellt. Nach einem Kurz-Trainingslager im sonnigen Portugal waren die FCB-Stars noch nicht auf Betriebstemperatur und kassierten eine 0:1-Heimpleite gegen Bremen – Werder zeigte die Schwächen des FC Bayern gnadenlos auf, die Abwehr bleibt eine Dauer-Baustelle. Thomas Tuchel muss vor dem Schicksalsspiel gegen Union Berlin, womöglich die letzte Meister-Hoffnung, Lösungen finden. Der Bayern-Trainer stellt sich am Dienstag, um 12.30 Uhr, auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Nach Bremen-Blamage: Tuchel zählt Bayern-Stars an
Die Bayern liegen vor dem Nachholspiel gegen Union Berlin am Mittwoch (Anstoß: 20.30 Uhr) sieben Punkte hinter Tabellenführer Leverkusen. Ein Sieg gegen die Köpenicker ist Pflicht, um den Rückstand zumindest auf vier Zähler zu verkürzen.
Die Niederlage gegen Bremen steckt aber noch in den Knochen. Tuchel zählte die Bayern-Stars nach der Blamage an: „Da müssen Sie die Spieler fragen“ und Müller rüffelte die Bayern-Kollegen. Als wäre das alles noch nicht genug, herrscht auch zwischen Tuchel und den Fans Eiszeit.
Bayern-PK mit Tuchel heute im Live-Ticker: Bosse-Beben vor Union-Nachholspiel
Doch auch der Trainer steht in der Kritik: Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen erhöht den Druck auf Tuchel und wirft den FCB-Stars fehlende Einstellung vor. Darüber hinaus sieht ein Sportpsychologe in Tuchel den „Hauptverantwortlichen“. Es rumort an diesen Tagen an der Säbener Straße.
Dabei verwundert es nicht mehr allzu sehr, dass ein Bayern-Boss vor dem Blitz-Abschied steht – das nächste Beben in München ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Verfolgen Sie die Pressekonferenz des FC Bayern mit Trainer Thomas Tuchel am Dienstag, ab 12.30 Uhr, hier im Live-Ticker. (ck)